Schöneberg, die Stadt der Frauen

titelte das Schöneberger Tageblatt am 3. Juni 1909

Bis in die Mitte der achtziger Jahre überwog in Schöneberg das männliche Geschlecht, wird berichtet – und – dass dieser beruhigende Befund (47,84 % Frauen in Schöneberg) im Jahr 1885 anfing zu kippen.

Dann stieg und stieg und stieg der Anteil der Frauen bis 1905 auf 54,51 %. Oh je und fast unübertroffen.  Höher als in Schöneberg war der Anteil des weiblichen Geschlechts von den 109 preußischen Städten mit mehr als 25.000 Einwohnern lediglich in Wilmersdorf mit 57,84 und in der Fremdenstadt Wiesbaden mit 55,84 v.H.

Was war passiert? Das Schöneberger Tageblatt erklärt:

Das große Uebergewicht des weiblichen Geschlechtes in Schöneberg ist natürlich ausschließlich auf die starke Zuwanderung von Frauen zurückzuführen. Was daran natürlich und ausschließlich ist, bleibt unerklärt. Es geht weiter: Unter den jüngeren Kindern überwogen sogar, wie üblich, die Knaben. Am stärksten war andererseits der Frauenüberschuß in den höchsten Altersklassen. Waren die nun auch alle natürlich zugezogen?

Da blieben Fragen offen in diesem Artikel.

(Quelle: Petra Zwacka, Schöneberg auf dem Weg nach Berlin, Bezirksamt Schöneberg von Berlin (Hg.), 1987

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