Am Freitag, den 4. September fand in Berlin-Schöneberg eine Kundgebung statt. Anlass waren mehrere gewalttätige Übergriffe einer lokalen Gang in dem Teil der Frobenstraße, wo transsexuelle Sexarbeiterinnen arbeiten. Die Berliner Vereine GLADT, Hydra, Subway, Treberhilfe und TransInterQueer hatten zu dieser Demonstration gegen Gewalt aufgerufen.
Der folgende Beitrag von Siegessäule TV gibt eine Zusammenfassung der Kundgebung. Ich werde dort zitiert mit den Worten, dass Gewalt gegen Menschen, weil einem/einer die Nase, das Gender oder der Beruf nicht passt, einfach nicht sein darf. Hier möchte ich noch hinzufügen, dass ich natürlich auch Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ablehne.
Der Beitrag macht die zur Zeit noch unversöhnlichen Positionen deutlich, die hier im Kiez existieren. Im Gebiet Bülowstraße, Potsdamer Straße, Kurfürstenstraße hat die Prostitution eine über 100jährige Tradition. Fast ebenso lang ist Schöneberg das Zentrum der Schwulenbewegung in Berlin.
Die immer wieder kehrenden Probleme und die Tatsache, dass in dieser langen Zeit keine für alle Seiten einvernehmliche Lösung gefunden worden ist, darf nicht zu Resignation führen. Die Situation zeigt eher die Komplexität des Themas. Zum Glück arbeiten verschiedene Gruppen, Gremien und Institutionen (z.B. die Mittwochs-Initiative) weiterhin für eine Lösung. Schritt für Schritt, beharrlich.
GLADT e.V., die einzige unabhängige Organisation türkeistämmiger Lesben, Schwuler, Bi- und Transsexueller und Transgender (LSBTT) außerhalb der Türkei, ist hier im Gebiet zu Hause. Koray Yilmaz-Günay von GLADT apellierte in seinem Beitrag am vergangenen Freitag für gegenseitigen Respekt.