Seit gestern brennt in der Zwölf-Apostel-Kirche das Friedenslicht aus Bethlehem. Entzündet in der Geburtsstadt Jesu wurde es nach Wien geflogen. Am dritten Advent holten Pfadfindern es nach Deutschland verteilten es in dreißig Städten.
Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienst brachte Elmar Sieling als Vertreter des Verbandes Christlicher Pfadfinder Berlin-Brandenburg das Friedenslicht in die Zwölf-Apostel-Kirche.
Elmar Sieling, Edmund Mangelsdorf (Rogate)
Die BesucherInnen trugen es anschließend zu sich nach Hause. Sie können es an NachbarInnen, FreundInnen, Kindergärten, Schulen, und andere religiöse Gemeinschaften weiter geben.
Seit 1986 wird das Friedenslicht auf Initiative des ORF in Jesus Geburtsstadt Bethlehem entzündet und dann in der Welt verteilt. Es ist ein Symbol für den Wunsch nach Frieden. „Mit der Kerze bringe ich ein Licht in die Welt,“ sagt Elmar Sieling. „Solange Menschen Kerzen halten und schützen, können sie keine Steine werfen.“
Durch das Weiterreichen soll das Friedenslicht einen Wirkkreis für eine gerecht und solidarische Welt entfalten. Elmar Siegling erinnert sich, dass sich vor zwei Jahren israelische und palestinensische Pfadfinder in Berlin trafen, um dieses Ritual gemeinsam mit deutschen Pfadfindern zu begehen. „Es war eine sehr intensive Begegnung,“ sagt er. „Wir konnten über vieles leichter reden.“
Bis Weihnachten wird die Friedensflamme in der Zwölf-Apostel-Kirche brennen. Im Weihnachtsgottesdienst werden dann die Kerzen an ihr entzündet. So wird eine Verbindung zwischen der Weihnachtsbotschaft und dem Leben hier im Kiez hergestellt.
Der Gottesdienst des letzten Donnerstag war Teil einer Reihe von Adventsandachten, die Miguel Schaar von der Ökumenischen Rogate-Initiative leitete. Der Impuls wurde von Oberkonsistorialrat Christoph Vogel gegeben. Im Mittelpunkt stand das Adventslied „O Heiland, reiß die Himmel auf“ von Friedrich Spee, über das Uwe Steinmetz (Saxophon) und Christoph Claus (Orgel) improvisierten.
Die Reihe endet am Heiligen Abend um 23.00 Uhr in der Christmette mit einer Predigt von Klaus-Dieter K. Kottnik, dem Präsidenten des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland.