Potsdamer Straße – „My beautiful rubbish?“

Von Lynne Schulze

Potsdamer Straße 91 in Berlin.  Für mich der eindrucksvollste Ort unserer Entdeckungsreise. Ruhig, künstlerisch, geheimnisvoll, romantisch und habe ich ruhig schon erwähnt? Wenn ich hier meine Impressionen auflisten soll, so ist es vor allem laut in meinem Kopf, klar, wenn man an einem Hauptverkehrsweg entlang spaziert.

Nach einer ersten Station im Hinterhof des ehemaligen Tagesspiegels machen wir in der Nähe des Gleisdreiecks halt. Ein weiteres Gelände in Berlin, welches brach liegt. Viel mehr erfahren wir nicht.

Nächste Station ist die Neue Nationalgalerie am Kulturforum. Fertig gestellt im Jahre 1968 beherbergt sie die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts als Dauerausstellung. Momentan stellt ein Künstler afrikanischen Ursprungs im lichtdurchfluteten, oberen Bereich des Museums aus. Klingt schön, nur drin scheint noch keiner gewesen zu sein von uns.

Andere Orte werden vorgestellt, wie das VOX Haus, in dem die erste Radiosendung stattfand. Es wurde allerdings gesprengt. Über die genaue Lage kann nur spekuliert werden.

Außerdem erfahren wir Interessantes über die Türkisparade , eine Parade für Gehörlose und Gebärdensprache. Hinter der Nationalgalerie ist es schon etwas ruhiger, und so wird uns ausdrucksstark und voller Feuer von Thomas Mann und dem Rowohlt Verlag berichtet.

Auch das Haus Vaterland wird uns erklärt. Kurz darauf, heißt es über einen kleinen Umweg, erstmal zurück zur Zentrale, dem Freien Museum. Zwanzig Minuten Pause. Genug Zeit um sich auf den 3 Etagen einmal umzuschauen, und ich merke schnell, dass es sich um spezielle, dennoch einfallsreiche Kunst handelt. So wird die erste Etage unter dem Titel „my beautiful rubbish“ schnell zu einem fesselnden Erlebnis. Aber auch ein Stockwerk höher ist es nicht langweilig. Ein kitschiger Altar, eine goldene Kutsche und eine bunte, dreidimensionale Spirale mitten im Raum. Wow.

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Zak Ove

Die Pause vergeht viel zu schnell und weiter geht es Richtung Süden. Hier werden wir kurz mit den Inhalten des Quartiersmanagement und der Hausbesetzung vertraut gemacht.

Auch das Thema Prostitution wird durch das Gebäude des LSD angesprochen.

Gegenüber einem Haus mit feministisch wirkendem Inhalt machen wir halt und erfahren etwas über den Goldrausch e.V. , einem Verein, der Frauen mit einem zinslosen Darlehen bei der Gründung von Firmen unterstützt. Daneben entdecke ich einen Reiseladen nur für Frauen. Definitiv interessant, und ich hoffe demnächst darüber recherchieren zu können.

Zum Schluss stehen wir noch an dem Platz, an dem Joseph Goebbels 1943 den totalen Krieg ausgerufen hat, wo einst der Berliner Sportpalast stand. Hier wird uns noch etwas über den Nachbarschaftstreff in der Steinmetzstraße erzählt und über das Pallasseum #mce_temp_url#.

Ende der Reise. Nun können wir nach Hause gehen. Viele Informationen. Viele Impressionen. Ich bin froh, nach all dem Straßenlärm im Bus zu sitzen und meinen MP3 Player einzuschalten und erstmal abzuschalten.

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Hassan Hajjaj

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Eine Antwort zu “Potsdamer Straße – „My beautiful rubbish?“

  1. My beautiful rubbish! Ich liebe den Titel. Berlin ist doch da am schönsten, wo es ein bisschen dreckig, ein bisschen schmutzig sein darf.

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