Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Sommerkurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen”des Career Center der Humboldt Universität
Ein Portrait von Moritz Wichmann
Antonia, 25 Jahre, studiert Deaf-Studies (Gebärdensprache und Gehörlosenkultur) an der HU Berlin. Sie hat nach ihrer Ausbildung ein Jahr in Norwegen als Freiwillige an einer Schule für mehrfachbehinderte Gehörlose gearbeitet. Sie sagt: „Die Arbeit hat mir Spass gemacht und als ich zurückkam hab ich mich für Deaf-Studies beworben“. Nach Berlin gekommen ist Antonia, weil man in Deutschland nur in Berlin Deaf-Studies studieren kann. „Als ich das erste Mal hier war, war das ganz furchtbar, weil ich direkt aus Norwegen kam, wo ich in einem Ort mit 5000 Leuten gewohnt habe und dann kam ich plötzlich nach Berlin, mit diesen Massen an Einwohnern“ erzählt Antonia. „Ich komme aus Süddeutschland und das ist hier einfach eine andere Mentalität, mit der man hier konfrontiert ist.“ Bis zu zwei Jahre habe es gebraucht, bis sie sich hier richtig heimisch gefühlt habe und sich „wohl fühle“. In Berlin ist Antonia relativ oft umgezogen, am Anfang hat sie etwas außerhalb in Falkensee, dann mitten in Neukölln, gewohnt. Jetzt lebt sie in Treptow und ist gerade auf Wohnungssuche: „Ich möchte nach Schöneberg ziehen“, so Antonia.
Nebenher arbeitet sie als Einzelfall- und Familienhelferin. „Man hilft einem Menschen, der nicht alleine klarkommt. In meinem Fall ist das ein Mädchen, 10 jahre alt, mit einem Cochlea-Implantat – mit dem man wieder hören können soll. Die Familie ist überlastet,und ich versuche ihr einen Raum zu geben, in der sie barrierefrei in Gebärdensprache kommunizieren kann“. Darüberhinaus arbeitet sie auch in der Familienhilfe: Sie macht Sprachförderung für die Kinder, einer türkischen Familie, in der die Eltern taub bzw. schwerhörig sind. Die Tochter ist vor kurzem in die Schule gekommen.
In ihrer Freizeit besucht Antonia einen Trommelkurs, neuerdings geht sie außerhalb von Berlin reiten. Sie liebt reisen und ist Teil der Couchsurfing-Community: „Man lernt eben tolle Leute über Couchsurfing kennen“ berichtet sie. Das Internet ist für sie die Zukunft. So würden beispielsweise Tageszeitungen immer mehr nur noch im Internet gelesen, auch die Gehörlosengemeinschaft sei eine internationele Community die sich stark über das Internet organisiere. Über den Kurs sagt Antonia: „Mich interessiert wie man sinnvoller recherchiert“. Schon seit einer Weile überlegt Antonia, ob sie einen eigenen Blog starten sollte.
ja! bitte starte einen eigenen blog! ich würde gerne mehr über dein studium und deine ehrenamtliche tätigkeit lesen.