Protestschrift: Empört euch!

In Frankreich macht zur Zeit die Schrift „Indignez-vous“ von Stephàne Hessel Furore. Auf 23 Seiten fordert der in Berlin geborene Résistancekämpfer zu eigenverantwortlichem Handeln auf, damit Diskriminierung, die Schere zwischen Arm und Reich und die Macht der Finanzmärkte sich nicht verschärfen.

Gero von Randow schreibt in der ZEIT: Stephàne Hessel bezieht sich auf Sartre, den er 1939 in Paris kennengelernt hatte: Jeder ist, als Einzelner, verantwortlich. Und erst im Engagement schafft sich das Individuum selbst. Hessel fährt fort: »Die schlimmste aller Haltungen ist die Indifferenz, ist zu sagen: ›Ich kann für nichts, ich wurschtel mich durch.‹ Wenn ihr euch so verhaltet, verliert ihr eine der essenziellen Eigenschaften, die den Menschen ausmachen: die Fähigkeit, sich zu empören, und das Engagement, das daraus folgt.«

Hessel ist durch die Themen Engagement, Diskriminierung, Gentrifizierung und auch die eigene Biographie eng mit der Potsdamer Straße verbunden.

Sein Vater, der Flaneur Franz Hessel war Lektor im Verlag von Ernst Rowohlt in der Potsdamer Straße 123B. In dem Buch „Ein Flaneur in Berlin“ beschreibt er unter anderem die Straße (damals gab es hier noch Leierkastenmusik) und das Verlagshaus (GmbHs mit abgekürtzen Namen, Abwaltbüros und Ärztesprechzimmer).

Franz Hessel starb 1941 im Exil in Frankreich. Sein Sohn Stephàne Hessel überlebte das Konzentrationslager Buchenwald und lebt seit 1945 in Frankreich.

Weitersagen! Danke.
Facebook
Twitter
LinkedIn
RSS
SHARE

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.