Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Winterkurses [“Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen”des Career Center der Humboldt Universität]von HU-Gastblogger Irina Tkachenko
[Wir treffen uns in einem netten und morgens um 8 ziemlich menschenleeren Café gegenüber dem Grimm-Zentrum] / Er ist Student, hat zwei [Neben]Jobs – am Institut für Rehabilitationswissenschaften und im „Absinth Depot“ / [mir fallen zwei kleine Spielwürfel auf dem Tisch auf, denke mir nichts dabei, schließlich sind wir in Berlin] / im Gespräch sagt er, es sei seine Entscheidungshilfe, „weil er sonst ewig über eine Entscheidung nachdenken würde“ [total sympathisch] / seine Freunde gehen ihm über alles „weil man mit ihnen einfach SEIN kann und weil sie tun, wovon sie überzeugt sind“ / gerade letztes Wochenende waren sie zusammen in Kopenhagen / der letzte Film den er sah, war : „Medianeras“ – er handelt von zwei Menschen in Buenos Aires [Leben in der Großstadt] / Gleichgültigkeit ärgert ihn und auch, „dass es in diesem Land egal ist“, dass die Öffentlichen Verkehrsmittel nicht richtig funktionieren, aber er hat gelernt sich nicht dauernd zu grämen / im letzten Buch, in das er rein geguckt hat, ging es um Verbkongruenz „für die Bachelor Arbeit“ / das letzte Buch das er [freiwillig] gelesen hat, war „Ida erfindet das Schießpulver“ von Anne Weber / ab und zu fährt er zusammen mit einem Freund ins Ruhrgebiet, um Bäume zu fällen [frage mich immer noch, ob ich vielleicht einen Witz nicht verstanden habe?] / findet „Sprache und Spiele“ seien absolut unverzichtbar / seine News holt er sich unter anderem aus der „ZEIT“, „theoretisch, denn sie wurde seit letztem September nicht mehr geliefert, andere Post von der Zeit aber interessanter Weise schon“ / er freut sich, wenn er viel Himmel sieht, wenn es windig ist und sonnig „muss aber alles nicht zwangsläufig gleichzeitig sein“ / [er wirft einen etwas verstohlenen Blick auf die Handyuhr, ich fühle mich schuldig, weil ich zu spät kam und er schon gestern gesagt hat, dass er um 9:00 Uhr bei der Arbeit sein muss] / nach Zukunftsplänen gefragt, scheint die Hand wie automatisch nach den Würfeln zu greifen [sein Gesicht wird nachdenklich], „Vernünftig wohnen… Studium beenden, vielleicht ein neues anfangen… Einfach ein Paar Baustellen im Leben abbauen“.