Da sind sie wieder. Die zarten Knöspchen im interkulturellen Familiengarten. Nach den langen Wintermonaten kommen die Hobbygärtnerinnen auf ihre kleinen Parzellen und säen voller Freude, auf dass die Blumen sprießen und das Gemüse wurzelt.
Wenn da nicht! Jawohl – auch sie sind sofort zur Stelle. Doch nicht in dieser ruhigen sanften Form.
Im letzten Jahr sahen die ErstjahrgärtnerInnen verdrossen und entsetzt dem Karnickeltreiben und -schmausen zusah. Viele Kindertränen flossen, als die Zucchiniblüte keine Chance bekam, als die Narzissen nicht mehr ihre Köpfchen hängen lassen konnten, weil abgebissen. [Es sei ihrer Ehre halber gesagt, dass Hasen hier noch nicht gesichtet wurden]
Nun schreiten lernfähige Nachbarschaftsgärtner zur Tat, damit sich die dramatischen Szenen in den Beeten nicht wiederholen.
Kaninchen in Rotweinsauce ist übrigens eine maltesische Spezialität, die ich vor vielen Jahren genießen durfte. Wie ist eigentlich die kulinarische Beziehung anderer Kulturen zu diesen putzigen Genossen? Das Gemüse könnte in diesem Jahr hoffentlich aus dem Familiengarten beigesteuert werden. Rezeptkommentare erbeten.
P.S. Allen TierschützerInnen sei gesagt, dass das Freigelände in der Kluckstraße allen Karnickeln des Quartiers noch genügend Futter bereit hält. Und der Tiergarten ist ja auch nicht weit. Wie wär’s mal wieder mit einem Besuch bei den Verwandten?