Von Gastbloggerin Uta
Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Sommerkurses 2011 “Onlinejournalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität
Cafés gibt es in Berlin zu genüge, da ist es wirklich schwierig die richtige Wahl zu treffen. An nahezu jeder Ecke findet man die verschiedensten Anbieter von kleinen Snacks, Kuchen und Kaffee. Wer die Wahl hat der hat auch die Qual. Meistens entscheidet man danach wo es am besten schmeckt, was bezahlbar ist, eine angenehme Atmosphäre herrscht und nicht so weit entfernt vom Standort ist, so ist es bei mir zumindest.
Doch manchmal lohnt es sich auch einen etwas weiteren Weg auf sich zu nehmen. Besonders dann, wenn man ein wenig Ruhe, fernab von der Hektik der Großstadt oder etwas anderes als eine der großen Caféketten sucht, etwas was nicht der Masse der Cafés entspricht. Da wo alles noch echt wirkt und nicht auf den neuesten Standard getrimmt ist, sondern gemütlich mit Niveau und einer ganz besonderen Atmosphäre.
Da wäre zum Beispiel das Café Savarin. Ein echter Geheimtipp ist es wahrscheinlich nicht mehr, selbst auf Wikipedia wird das Café im Zusammenhang mit der Kulmer Straße erwähnt. Da sich das Café Savarin in einer Nebenstraße, nahe der Potsdamer Straße befindet, kann man sich hier noch ohne Straßenlärm oder überfüllten Fußwegen eine Pause gönnen. Die Auswahl an Kuchen und Quiches ist wirklich groß. Alles ist selbstgemacht und lässt besonders bei Kuchen- und Tortenliebhabern die Herzen höher schlagen. Sonntags gibt es zusätzlich ein Frühstücksbuffet, mit allem was zu einem leckeren Frühstück dazugehört. Den frisch gepressten Orangensaft und Wasser gibt es umsonst dazu erklärt mir die freundliche Serviererin. Übrigens gibt es hier auch keine Karte, wer etwas bestellen möchte muss an der kleinen Tafel im Café seine Auswahl treffen oder schaut am besten gleich an der Theke welcher Kuchen verköstigt werden soll.
Die große Holztheke nimmt eine gesamte Wandseite ein. Auf der gegenüberliegenden Seite fällt mir ein Tisch mit einem Untergestell von eine alten Nähmaschine und einer Marmorplatte auf. Runderherum stehen weitere Holztische- und Stühle. Im anderen Raum, weiter hinten, steht ein schwarzes Klavier und weitere Tische. Von innen sieht das Café insgesamt größer aus als ich erwartet hätte.
Wenn das Wetter angenehm ist kann man sich auch an einen der kleinen Tische vor dem Café setzen. Schaut man nach oben sieht man Kabel mit bunten Glühbirnen um die Bäume geschlungen und an den Seiten der Fassade befestigt. Das verleiht dem Ganzen einen besonderen Charme.
Die Sonne scheint am wolkenlosen Spätsommerhimmel deshalb entscheiden wir, uns an einem der kleinen Tische vor dem Café niederzulassen, um die vielleicht letzten wärmenden Sonnenstrahlen, die durch die Bäume am Straßenrand zu uns gelangen, genießen zu können. Kurze Zeit später kommt auch schon die Serviererin und bringt mir einen Schokokuchen und meiner Begleitung eine Schwarzwälder-Kirsch Torte. „Unglaublich lecker sieht das hier alles aus, normalerweise esse ich ja lieber herzhafte Sachen, aber die Torte sah einfach zu gut aus,“ sagt sie mir, lächelt mich an und macht sich auch schon über das Stück auf ihrem Teller her.
„Schon verrückt wie viele verschiedene Ecken Berlin hat, sonst finde ich die Gegend hier ja etwas gewöhnungsbedürftig, anders halt als bei mir Kreuzberg, wo alles überladen ist und jeder Dritte einen Latte Macchiato trinkt“, sagt sie mit Blick auf die andere leere Straßenseite. Hier sehe ich keinen einzigen Latte Macchiato auf den Tischen stehen. Es sind auch nicht mehr alle Tische besetzt wie einige Zeit zuvor als wir ankamen. Auch wir sind fertig mit unseren Kuchen und müssen wieder los. Einen Besuch war es auf alle Fälle wert und es war mit Sicherheit auch nicht der letzte.
Herzlichen Dank für den Kommentar. Gruß, potsebog