„working motion“ – Arbeit lebenswert machen

Geschrieben von HU-Gastbloggerin  Lucia.

Was ist „working motion?

Die physiotherapeutische Praxis „working motion“ bietet ein patientenorientiertes Konzept, mit dem Hintergedanken, Menschen zu helfen sich selber zu helfen. Die frisch denkende Gründerin  Freda von Hyden-Hendricks beschreibt ihre Philosophie als folgt:
„Work-Life-Balance ist für mich ein Widerspruch. Work und Life muss einheitlich seien. Man soll nicht für die Arbeit leben, doch die Arbeit soll so viel Spaß machen, dass sie Leben ausmacht.“


 Im Jahre 2000 ist der innovativen Dame ihre jetzige Praxis an der Potsdamer Straße ins Auge gefallen, die sich in den kommenden Jahre zu einer wahrhaftigen Institution entwickeln sollte.

Die Loeser-Burg

Das Haus an der Potsdamer Straße 58 Ecke Schöneberger Ufer ist wohl fast jedem in Berlin bekannt. Tanzwütige der jüngeren Generation – vor allem die in Steglitz Ansässigen – sind gewiss schon mal in den Genuss gekommen, im Penthouse-Club „40seconds zu feiern oder kennen jemanden, dessen Freunde einem anderen davon erzählt haben.   Es könnte einem allerdings auch durch das übergroße David Garrett Plakat aufgefallen sein, von welchem er seit geraumer Zeit den Blick über die Neue National Galerie, dem Kulturforum, der Berliner Philharmonie und dem Sony Center schweifen lässt.



Es handelt sich um das denkmalgeschützte Artdeco-Haus, das, wie so viele Gebäude in Berlin, einen Spitznamen trägt: „Die Loeser-Burg“. Es wurde 1930 vom Architekten Albert Biebendt im Auftrag des Tabakwarenkonzerns „Loeser & Wolff“ gebaut. Damals noch zwei Stockwerke tiefer, wurde der Stahlskelettbau mit großen und hellen Räumen, sowie einem wunderschönen Ausblick über den Landwehrkanal bis hin zum Potsdamer Platz versehen.

Der imposante Eingangsbereich und das Treppenhaus wurden mit zahlreichen Stilelementen aus der Zeit des Artdecos geschmückt. Albert Biebendt hat bewusst oder unbewusst einen zeitlos angenehmen Arbeitsplatz kreiert.

Die Idee zur Erweiterung

Diese angenehme Atmosphäre hat Freda zusammen mit ihrem Sohn Kilian darin bestärkt ihre Praxis zu erweiterte,  indem sie die Ladenfläche im Erdgeschoss zu einer „working motion“-Landschaft inklusive Fitnessgeräten umwandelte. Durch diese Erweiterung der zweiten Etage bot sich der Platz an, die Vision von einer etwas-anderen Physiopraxis zu verwirklichen. Hier können Menschen bedient werden, die durch eine Erkrankung, einen Unfall oder auch altersbedingt, körperliche Beschwerden haben. Da jeder Patient andere Beschwerden aufweist, fallen die Behandlungstechniken nicht immer gleich aus.

Freda und Sohn Kilian Hendricks bieten daher mehr als 30 verschieden Leistungen an, unter anderem auch:

  • Manuelle Lymphdrainage
  • Ergotherapie
  • Vojta-Therapie

Durch das weite Feld an Spezialisierungen kann das Team von „working motion“  individuell, für jeden Patienten die passenden Therapie auswählen.

Durch ihren Besuch in einem durchschnittlichen Fitnessstudio ist der selbstständigen Physiotherapeutin aufgefallen, „dass es dort weder für Leute in meinem Alter noch meiner Fitness ein Angebot gab. Es werden dort  junge und sportliche Menschen bedient. Doch Leute mit einem Handicap müssen auch einen Platz für ihre Fitness-Bedürfnisse bekommen.“

So kam „working motion“ nach der Erweiterung zu seinen hydraulischen Fitnessgeräten, an denen auch Menschen im Rollstuhl oder im Rahmen einer medizinischen Trainingstherapie, betreut werden können. Die biomechanisch-orientierten Trainingsgeräte sind entwickelt worden, um sich dem Körper des Patienten anzupassen und nicht umgekehrt, wie es üblicherweise der Fall ist.
Diese helfen dem Patienten Muskelkraft wieder aufzubauen und der individuellen Alltagsbelastung anzupassen. Hierbei ist das Ziel, den Patienten ihre Selbständigkeit zurückzugeben.
„Ich möchte, dass die Leute selber etwas tun und nicht nur kommen und sich bedienen lassen. Sie sollen das Bewusstsein entwickeln, selbst etwas verändern zu müssen, damit es einem besser geht.“

Life und Balance als Einheit

Ein weiterer Fokus wird bei „working motion“ auf die ergonomische Arbeitsplatzberatung gelegt. Durch vier Unterrichtsblöcken hilft  Frau von Hyden-Hendricks  Arbeitnehmern in Unternehmen dabei, ihre  Körper bei der Arbeit bewusster wahrzunehmen und somit körperlichen Beschwerden oder Fehlhaltungen vorzubeugen. Durch Theorieblöcke und verschiedene Übungen werden Arbeitsverhältnisse so gut es geht optimiert. Fredas Auftreten in der Presse durch die  MOMA Aktion, „Fit für die Schlange“ hat dafür gesorgt, dass H&M auf diese innovative Arbeitsplatzberatung aufmerksam geworden. Hier berät sie die Verkäufern, wie sie in besonderen Licht- und Raumverhältnissen lange und angenehm auf den Beinen verbringen können.
Diese Idee entstammt ebenso aus der Philosophie heraus, dass Freda die Arbeit lebenswert gestalten möchte und ihre Selbständigkeit dazu nutzt diese Ideen weiterhin zu verwirklichen.  

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