Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Winterkurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität
Von HU-Gastblogger Henrik
Ein Hinterhof in einer Seitenstraße unweit der Potsdamer Straße in Berlin, der sogenannte Begas-Winkel. Zwischen neoklassizistischen Villen befindet sich das sogenannte Borussenhaus. Das Verbindungshaus ist der Mittelpunkt des Lebens einer Studentenverbindung. Genauer gesagt, der Studenten der Sängerschaft S! Borussia zu Berlin. Das Haus, welches seit 1961 im Besitz der Burschenschaft ist, wurde 1998 komplett saniert und bietet „neben repräsentativen Veranstaltungs- und Gemeinschaftsräumen auch großzügige, ruhige Studentenzimmer zu günstigen Konditionen“. Von außen sieht es abgesehen von einer Fahne und einem Wappen über der Tür nicht besonders aus. Am Klingelschild ist es dann schon eher Besonders: Die Zimmer haben Namen wie Pommern, Danzig oder Schlesien.
Doch was verbirgt sich hinter der Fassade ?!
Die Sängerschaft zu Berlin wurde am 7. November 1952 gegründet und ein Jahr später in Borussia umbenannt. In ihr sind musische Studenten der Berliner Universitäten verbunden. Doch was genau ist eine Sängerschaft ?!
Wie Beispielsweise aus den USA bekannt, sind viele akademische Personen in sogenannten Verbindungen organisiert. Etwa die Hälfte der musischen Studentenverbindungen trägt die Bezeichnung Sängerschaft,abgekürzt mit S!. Im Falle der Borussia handelt es sich dabei um eine farbentragende, fakultativ schlagende, musische Verbindungen. Da es sich um einen reinen Männerchor handelt, ist Frauen der Zutritt untersagt.
Getreu dem Motto: “Frei der Bursche. Frei das Lied“, sind sie „politisch und konfessionell nicht gebunden“ was die Aufnahme neuer Männer anbelangt. Auch die gegenseitige Unterstützung im Studium ist ein wichtiger Punkt. Ob man sich gemeinsam zum Fechten trifft oder einfach nur abends gemütlich vor dem TV-Apparat sitzt und ein Bier trinkt: im Haus ist man nie allein.
Das musische Interesse ist ein Grundpfeiler der Vereinigung und spiegelt sich auch im wöchentlich stattfindenden Chor der Mitglieder wider.
HU-Gastblogger Hendrik hat sehr kreativ auf verschiedenen Kanälen und Social Media versucht, mit Mitgliedern real in Kontakt zu kommen, leider vergeblich. Hätte er es doch mal über Frank Henkel versucht, der laut einem Artikel aus der Welt vom 11. September 2008 in der Sängerschaft Borussia musikalisch tönt. (Anmerkung RW).
Insgesamt sieben Zimmer stehen den Mitgliedern zur individuellen Benutzung zur Verfügung, von denen aktuell alle belegt sind.