Portrait Nina

Vor 26 Jahren kommt Nina nach Berlin und probiert seitdem eine Menge aus. Zunächst studiert sie Ethnologie, konzentriert sich stattdessen aber auf ihre Arbeit bei ambulanten Diensten. „Ich hab viel gejobbt, wenig studiert“, sagt sie selbst. Gelernt hat sie dann Gärtnerin und als Gartenbaulehrerin an einer Integrativen Waldorfschule unterrichtet. Dabei entdeckt sie ihre Leidenschaft, Gemüse gemeinsam mit pubertierenden Jugendlichen anzubauen. Sie macht ein Interview mit der Frauen- und Lesbenzeitschrift UKZ. „So bin ich dann in die Frauenszene gerutscht“, ergänzt sie. Aber damit nicht genug. Sie geht nach Portugal, lebt dort ein Jahr lang, lernt portugiesisch und übersetzt Drehbücher für eine Freundin. Sie kehrt nach Berlin zurück und fährt seither ein- bis zweimal im Jahr nach Portugal, geht wandern insbesondere in und um Porto und Lissabon.

Heute unterstützt sie eine Freundin beim Verfassen von Gerichtsberichten und Rezensionen über Kriminalromane für deren Blog. Nina tanzt Tango, verliebt sich gern und intensiv. Vielleicht waren es ihre Erfahrungen als Lehrerin, die sie schließlich zur Rehapädagogik, ihrem heutigen Studienfach, brachten.

Auf die Frage, wofür sie sich interessiert, erzählt sie von ihrem Bachelorprojekt. Sie möchte über eine Behindertenwerkstatt mit landwirtschaftlicher Ausrichtung in Brandenburg schreiben, sich die Unternehmensform, die Organisation der Dorfgemeinschaft und den Mikrokosmos Bauernhof genauer anschauen.

Ziele? Eine Regenwurmfarm aufbauen. Sie erzählt von ihrer Arbeit auf einem Pferdehof im Sommer, einem Therapiezentrum, wo sie Regenwürmer sammelte, mit Kaffeesatz fütterte und wieder auf dem Kompost aussetzte, um Humus zu machen. Im Laufe unseres Gesprächs beschreibt Nina ihren Lebenslauf: „Ich habe viel angefangen, wenig zu Ende gemacht.“ Damit hat sie offenbar alles richtig gemacht. Sollte sie demnächst tatsächlich eine Regenwurmfarm gründen, freue ich mich auf Ninas hausgemachten Humus.

Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Centers an der Humboldt Universität.

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