Auf der Suche nach Entspannung – „Yoga-Guide“ für den Kiez

Von HU-Gastbloggerin Nina

Verkehrsschlagader, neue und traditionsreiche Läden, Straßenstrich, Kunst-Hotspot auf dem Sprung zur Gentrifizierung – auf der Potse ist viel in Bewegung, es herrscht großstädtische Vielfalt und Hektik, aber wo und wie kommt man hier mal zur Ruhe?

Wer innehalten und durchatmen möchte, den ganzen Trubel einmal ausblenden will und das – wie ich – am liebsten auf der Yoga-Matte tut, braucht ein bisschen Geduld, bis er den passenden Ort dafür findet.

Hinterhof Potsdamer Straße 98

Überraschende Ruheoasen gibt es z.B. im Hinterhof der Potsdamer Straße 98.

Der Kiez ist noch ein weißer Fleck auf der Berliner Yoga-Studio-Landkarte. Das soll sich mit diesem Beitrag ändern. Schließlich will man nicht unbedingt durch die halbe Stadt fahren, um zu üben. Zumindest hilft ein Übungsort in der Nähe die Überwindung des berühmten inneren Schweinehundes zu erleichtern. Regelmäßigkeit beim Üben empfehlen die meisten Yoga-Lehrer, so unterschiedlich die jeweilige Ausrichtung auch sein mag.

Das Yoga-Studio in der Nähe hilft dabei am Ball zu bleiben

Trotz einer großen Blog-Community, die sich auf Yoga spezialisiert hat, gibt es für die Potse nicht auf Anhieb eine Empfehlung. Die Befragung verschiedener Yoga Guides für Berlin auf Mit Vergnügen, Yogatonic und Happy Mind Magazine zeigt: Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln sind bestens ausgestattet mit getesteten Yoga-Studios für unterschiedliche Geschmäcker. Auch für Charlottenburg finden sich Empfehlungen, aber wo kann der geneigte Yogi seine Matte rund um die Potsdamer Straße ausrollen?

Wer gerade in den Kiez gezogen ist, oder jetzt anfangen möchte, etwas für sein allgemeines Wohlbefinden zu tun, kann sich diese drei Studios mit drei verschiedenen Ansätzen anschauen:

Richtig schwitzen beim Ashtanga Yoga

Deine Individualität ist Priorität hier beschreibt Jörg Rudolf von der Ashtanga Yoga Schule den traditionellen Mysore-Unterrichtsstil.

Nach der Anstrengung auf der Matte lockt nebenan die Konditorei

Nach der Anstrengung auf der Matte locken Leckereien in der Nachbarschaft.

Für wen? Alle, die die körperliche Herausforderung suchen, gerne eigenständig üben und die Klarheit der immer gleichen Übungsfolge schätzen.

Was? Im Asthanga Yoga gibt es fest stehende Übungsserien. Die verschiedenen Haltungen werden dynamisch miteinander verbunden, Atmung und Bewegung synchronisiert. Daraus ergibt sich ein durchaus schweißtreibendes Workout. Der herausfordernde Ashtanga-Stil ist die Grundlage aller westlichen „Power-Yoga“-Varianten. In dieser Schule wird das Original unterrichtet.

Nach und nach eignen sich die Schüler die Ausrichtung der Positionen und ihre Verbindung an, so dass sie immer selbstständiger üben können.

Die Ashtanga-Schule bietet auch komplett geleitete Anfängerklassen, Herzstück sind allerdings die Mysore-Klassen, in denen jeder in seinem individuellen Tempo und auf dem eigenen Niveau eigenständig übt und persönliche Anleitungen erhält.

Wo? Ashtanga Yoga Schule, Pallasstr. 8-9

Spezialität: Nackt-Yoga für Männer. Yoga in besonders natürlicher und ursprünglicher Form gibt es mittwochs und donnerstags um 20 Uhr.

Kostenpunkt: 15 Euro/ 10er Ticket: 115 Euro

Mit Klötzen und Gurten zur perfekten Position

„Ein freundliches und einladendes Ambiente zum Yogaüben“ versprechen die  Iyengar Yoga Zentrum Berlin Betreiberinnen  Elizabeth Brass und Katrin Voigt.

Iyengar yoga zentrum

Das Iyengar Yoga Zentrum hält Fahrrad-Parkplätze bereit.

 

Für wen? Alle, die ihrem Körper etwas Gutes tun wollen und sich besonders für die therapeutische Seite der körperlichen Yoga-Praxis interessieren.

Das Angebot richtet sich an Deutsch und Englisch sprechende Anfänger und Fortgeschrittene, auch Schwangere, Kinder und „55+“ finden hier speziell auf sie zugeschnittene Kurse.

Was? Präzision ist das entscheidende Merkmal des Iyengar-Stils. Der Begründer der speziellen Methode  B.K.S. Iyengar, hat viel zur Verbreitung der körperlichen Seite des Yoga in der westlichen Welt beigetragen:

Die detaillierte Anleitung zur genauen Ausrichtung der einzelnen Posen kennzeichnen Iyengar-Klassen. Typisch ist die Verwendung von Hilfsmitteln wie Klötzen, Gurten, Polstern und Stühlen. Damit findet jeder Schüler gemäß seiner körperlichen Möglichkeiten eine Variante der jeweiligen Position – wenn zum Beispiel die Hände bei einer Vorbeuge noch nicht zum Boden kommen, wird der Boden mit einem Klotz näher herangeholt.

Beim Iyengar Yoga geht es im Vergleich zur Ashtanga-Richtung ruhiger zu, dennoch werden auch hier alle wichtigen Muskelgruppen gedehnt und gekräftigt.

Wo? Iyengar Yoga Zentrum Berlin, Hochkirchstraße 9/2

 

Spezialität: Es besteht die Möglichkeit, Kurse über die Krankenkasse bezuschussen zu lassen.

Kostenpunkt: 14 Euro für 90 Minuten/ 10er Ticket 115 Euro

Die „Happiness-Oase“  für spirituell Interessierte

„Nur wenn wir Frieden in uns selbst finden können, können wir Frieden in der Welt schaffen“ ist ein Kernsatz des Art of Living Begründers Sri Sri Ravi Shankar.

Glücklich machen kann schon der Weg zu Art of Living, das im schönen Hinterhof ansässig ist.

Glücklich machen kann schon der Weg zum Kurs bei Art of Living, das im schönen Hinterhof ansässig ist.

 

 

Für wen? Für alle, die mehr Entspannung und Gelassenheit im Alltag suchen, weniger für diejenigen, die den Fitness-Aspekt am Yoga schätzen.

Was? Art of Living unterrichtet „die Kunst glücklich zu sein“ in einem kompletten „Happiness“-Programm aus Meditation, einfachen Körperübungen, Atemtechnik und Lebenshilfe. Hier geht es weniger als bei den anderen beiden Schulen um ein körperliches Workout, sondern mehr um Stressmanagement- und Entspannungsprogramme. Einen Vorgeschmack gibt dieses Übungsvideo:

Wo? The Art of Living Yoga Oase, Potsdamer Str. 98

Spezialität: Der Berliner Standort ist Teil der weltweit agierenden Art of Living Initiative über die im Potseblog schon einmal hier im Rahmen des World Culture Festivals geschrieben wurde.

Kostenpunkt: Sonntags gibt es nach Anmeldung eine kostenlose Schnupperstunde, ein viertägiger Einführungskurs kostet regulär 175 Euro.  Rabatte je nach Einkommen und Lebenssituation sind möglich.

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Centers an der Humboldt Universität

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Eine Antwort zu “Auf der Suche nach Entspannung – „Yoga-Guide“ für den Kiez

  1. Yoga ist immer gut. Ich liebe Yoga, da komme ich immer schön runter. Aber der Trainer muss auch gut. Ich mache das auch manchmal am WE daheim, wenn mein Mann mit den Kindern unterwegs. Tut sehr gut so eine Stunde Auszeit. Und der Kiez kann sowas auch sehr gut gebrauchen! 🙂

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