Ich – ein HU-Gastblogger – spazierte durch den Kiez, da fiel mir dieses Graffiti auf, und ich musste erstmal genauer hinschauen, um zu begreifen, dass ich nicht schielend doppelt
sehe. Man könnte meinen, der Künstler hätte ein normales Bild genommen und durch das Deep Dream-Programm gejagt.
Google’s Deep-Dream-Projekt entstand aus der Erkennung von Bildinhalten durch neuronale Netze: Der selbe Algorithmus, der in einem Bild ein Objekt findet, lässt sich benutzen, um leichte Änderungen am Bild vorzunehmen, durch die der Algorithmus dieses Objekt leichter erkannt hätte.
Das menschliche Gehirn nutzt ein ganz ähnliches Verfahren, um aus dem Augenwinkel Gesehenes zu rekonstruieren, und so ist es nicht verwunderlich, dass die entstehenden Bilder geradezu psychedelisch wirken.
Da fragt man sich, wie wir die Potsdamer Straße erleben würden, wenn wir uns von Zeit zu Zeit einen „Deep Dream“ gestatteten.
Es würde durchaus mehr Farbe in die Potse bringen, soviel steht fest. Und bis wir neuronal und algorhythmisch so funktionieren wie das Deep Dream-Programm, geben wir uns einfach mit Street Art zufrieden.