Von HU-Gastbloggerin Luisa
„Wie war das mit deinem Namen jetzt nochmal?
Kannst du mir den nochmal buchstabieren?“ Die Schreibweise von Emmilys Namen ist definitiv ein Eisbrecher und „immer ‘ne gute Story“. Unter breitem Grinsen erzählt mir die sympathische Ur-Berlinerin (21), dass ihr Vater damals seinen Englischlehrer fragte „wie man Emili im Englischen schreibt“.
Eigentlich eine gute Idee, nur „leider hat er sich verhört und deshalb wurde daraus Emmily“. Mittlerweile mag sie die Schreibweise aber, weil sie unverwechselbar ist – genauso wie sie selbst. Wer sonst kommt schon auf die Idee eine Hausarbeit über das Berghain zu schreiben?
„Zirkus & Glitzer“ – Durch dieses Zitat lässt sich der erste Eindruck, den man von Emmily bekommt, wahrscheinlich am besten beschreiben. Sie liebt die
„entspannten und lockeren“ Abende im „Kater“ und im „Kohlmanns“, sie hat vor zwei Jahren angefangen einen Blog zu schreiben und sie ist fasziniert von der menschlichen Vielfalt in ihrem Lieblingskiez Kreuzberg. Emmily hat vor mit meditieren anzufangen, da sie daran glaubt, „dass wir alle viel mehr können, als wir uns zutrauen“. Und die Möglichkeit dieses ungenutzte Potential durch Meditation zu gewinnen reizt sie besonders. Doch auf den zweiten Blick merkt man, dass hinter „Zirkus & Glitzer“ noch viel mehr steckt.
In ihrem Blog blnfromnowhere.tumblr.com geht es nämlich keineswegs um den perfekten Nagellack zum perfekten Outfit oder um die Frage welches Make-up für welchen Anlass angebracht ist. Vielmehr liest man dort kreativ poetische und auch soziologisch und philosophisch inspirierende Gedanken. „Man soll sich nicht den gegebenen Umständen fügen, man muss sie überwinden“ – Hermann
Hesse – ist nur eins der Zitate, die dort zu finden sind. Diese Einstellung und Lebensweise spiegelt sich auch in ihrer Wahl des Studienfachs wieder –
Sozialwissenschaften. Darüber hinaus wird sie demnächst anfangen Urban Design zu studieren, denn sie liebt ihre Stadt und hat vor diese in Zukunft mitzugestalten. Da sie zu den Menschen gehört, die „keine halben Sachen“ machen, wird sie das zweifelsohne tun.
Sie will ins Feld eintauchen – Feldforschung auf der soziologischen Mikroebene. Deshalb ist sie so an diesem Kurs interessiert – „weil die Potse die aktuelle Stadtentwicklung auf kleinster Ebene wiederspiegelt“, „die mich so beschäftigt; worüber ich auch meine Abschlussarbeit schreiben werde“.
Sie wies mich am Ende des Interviews übrigens grinsend darauf hin, dass auch ich ihren Namen falsch geschrieben habe – nochmal Entschuldigung dafür!
Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ des Career Centers an der Humboldt Universität