Portrait Nadia

von HU-Gastbloggerin Lisa

Als Nadia von sich erzählen soll, erzählt sie als Erstes von ihrem Masterstudium der Kunst- und Bildgeschichte an der HU-Berlin. „Ich bin Kunstliebhaberin“, sagt sie und muss dabei über ihre eigene Wortwahl schmunzeln. „Aber nicht im banalen Sinne.“ Von der Renaissance bis zur Gegenwartskunst, erzählt sie,  interessierten sie nicht nur die Kunst und die Künstler, sondern auch alles, was ihr dabei helfe, diese zu verstehen.

Nadia kommt ursprünglich aus dem Tessin, der italienischen Schweiz. Nach der Schule bot sich also ein Studium in Italien an. In Florenz machte sie ihren Bachelor in Kunstgeschichte. Auf die Zeit dort blickt sie mit gemischten Gefühlen zurück. „Florenz ist eine wunderschöne Stadt, aber mit dem universitären Bildungssystem kam ich nicht so gut klar.“ Auch mit den Menschen dort sei sie nie wirklich warm geworden. Es sei hart für sie gewesen, das Studium bis zum Abschluss durchzuziehen, doch rückblickend sei sie froh, dass sie es gemacht hat.

Vor sechs Jahren zog sie nach Berlin. Jung, energiegeladen und partyhungrig. „Der Mythos Berlin hat mich angezogen“, erzählt sie. In den letzten Jahren studierte sie, jobbte in einem kleinen Bioladen und absolvierte einige Praktika. Darunter auch eines in einer Galerie, das ihr viel Spaß gemacht hat und die Leidenschaft für Kunstgeschichte noch einmal neu in ihr wNadiaeckte.

Seit ein paar Tagen ist sie zurück aus Bordeaux, wo sie ein Erasmus-Semester absolvierte. Seitdem habe sich ihr Verhältnis zu Berlin geändert.

„Bordeaux war wichtig für mich, um mit Berlin abzuschließen“, sagt Nadia. Nicht nur, dass sie dort ihr Schul-Französisch verbessern konnte, sie habe in dieser Zeit auch gemerkt, dass sie inzwischen Lust auf eine kleinere Stadt habe. Wenn Nadia von Bordeaux erzählt, gerät sie ins Schwärmen. Die Stadt, die Leute, das Klima…

Seit den fünf Monaten in der französischen Universitätsstadt habe sie das Gefühl, ihre Zeit in Berlin sei abgelaufen. „Ich habe die Schnauze voll von Berlin“, sagt sie und lacht. „Das kannst du ruhig so schreiben.“ Zu groß, zu laut und zu aufgeregt sei die Großstadt inzwischen für sie.

Nun versucht Nadia noch das Beste aus der Stadt herauszuholen, um ihre Masterarbeit schreiben und damit ihr Studium beenden zu können. Für das Thema ihrer Masterarbeit wolle sie sich von der Berlin inspirieren lassen: „Am Besten etwas Aktuelles, etwas darüber, was gerade in Berlin in der Kunstszene passiert.“ Sie will dafür trotz Großstadt-Koller für alles offen bleiben und weiter Ausstellungen und Vorträge besuchen. Ihr momentaner Ausgleich: „Ich spiele Ping-Pong im Verein.“

Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Centers an der Humboldt Universität

 

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