Ein Besuch in Berlins origineller Karaoke Bar – Green Mango

Ausgiebig feiern zwischen karibischer Deko und  schrillen Songs  – für alle Karaokefans ist die Green Mango Bar ein absolutes Highlight.

Von HU- Gastbloggerin

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(Bild aus offizieller Homepage: www.greenmango24.de)

Ich mache mich gespannt auf den Weg in die Green Mango Karaoke- Bar in Berlin Schöneberg, wo ich einen Termin mit Jan habe. Zugegebener Weise war ich noch nie in einer Karaoke – Bar, da singen nicht gerade zu meinen Talenten gehört und ich diese schiefen Töne auch meiner Umwelt lieber nicht antun möchte. Von daher bin ich um so gespannter, was mich in der Green Mango Bar erwarten wird.
Am Eingang angekommen und schon kurz nach dem Klingeln kommt mir Jan mit einem freundlichen Lächeln entgegen. Es ist gerade Hochbetrieb, doch glücklicherweise konnte er sich noch etwas Zeit  für unser Gespräch nehmen.

Ich schaue mich um und mir fällt sofort die Liebe zum Detail in dieser sehr bunten und kreativ gestalteten Bar auf. Keine Ecke gleicht der anderen und es wurde in Sachen Deko nun wirklich nicht gespart. Sehr gemütlich und originell, denke ich mir. Jan führt mich zu einem Tisch und schon kommen wir ins plaudern.

Jan, wie bist du zu diesem Job hier in der Karaoke-Bar gekommen und wie lange ist das her?
Ich arbeite hier bereits seit 3,5 Jahren und war früher Stammgast. Ich habe schon mal in einer anderen Karaoke -Bar gearbeitet und von daher kannte man mich schon. Irgendwann wurde dann jemand für das Büro gesucht und ich war dann zufällig auch da und bin dann halt irgendwie so hineingerutscht. Ich singe selber total gerne und komme daher von der Leidenschaft zu diesem Beruf.

Wie sieht deine Arbeit in der Karaoke Bar aus?
Ich mache die Planung und das Veranstaltungsmanagement. Ich komme selber aus dem Veranstaltungsbereich und habe auch die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann gemacht.

Seit wann gibt es denn die Green Mango Bar?
An diesem Standort seit 6 Jahren. Wir haben uns zweimal vergrößert. Einmal klein angefangen in der Thomasstraße in Neukölln, dann am Jakob-Kaiser-Platz und jetzt hier in der Bülowstraße seit 2010 mit 700qm² Fläche. Hier wollen wir auch bleiben, weil wir hier ein super Objekt haben. Unter uns ist niemand und über uns ist niemand. Das heißt, wir können Krach machen ohne Ende. Es ist aber auch in der Planung, tatsächlich noch einen zweiten Laden zu eröffnen. Aber wo ist noch nicht klar.

Und  so eine typische Woche bei euch, wie sieht die aus?
Wir haben Montags geschlossen und dann ab Dienstag bis Sonntags geöffnet. Also so eine typische Woche ist schwer zu beschreiben, es gibt da kein Schema. Es ist komplett unterschiedlich. Unter der Woche ist es etwas unberechenbar. Wir haben durchaus mal leere Tage und dann mal so ein Tag wie gestern, wo 250 Gäste da waren. Das Wochenende ist aber immer sehr voll.

Gibt es hier ein bestimmtes Kliente?
Es gibt da tatsächlich keinen Typus. Es ist wirklich so, dass vom Schüler zum Studenten zum Anwalt alles mit dabei ist. Wir haben komplett gemixtes Publikum da, mit allen Altersklassen. Abends natürlich erst ab 18 Jahren und dann geht’s aber auch hoch bis 70 Jahre. Das macht es aber auch so spaßig. Es gibt hier auch nicht so bestimmte Gruppen, wie zum Beispiel in einem Rockclub. Da hast du dann so einen bestimmten Typus. Hier hast du alles dabei.

Was hab ihr für besondere Veranstaltungen ?
Die nächste Veranstaltung ist der St. Patrick´s Day. Das wird sehr lustig, weil wir auch einen Sponsor für Whiskey gefunden haben. Dann haben wir natürlich diese typischen Standardsachen wie Halloween. Da machen wir immer eine riesengroße Party. Diese Party ist in der Regel zwei Monate vorher ausgebucht. Wir haben da dann ein riesen Programm über Ekel-Wettessen bis Thriller-Shows. Da fahren wir immer ziemlich auf. Genauso wie Silvester. Außderdem haben wir hin und wieder so Mottotage wie „Karibik night“.

Wie viele Leute sind denn hier beschäftigt?
Das sind wirklich relativ viele. Wir haben Servicekräfte, Security Kräfte, Köche, Leute fürs Büro für die Buchung und Planung. Also insgesamt schon bestimmt 22 Mitarbeiter.
Auf einen Samstagabend haben wir bestimmt so bis zu 17 Mitarbeiter da.
Samstag ist so der Tag, der immer am heftigsten ist. Also wenn du an einem Samstagabend vorbeikommen möchtest, musst du mindestens 1 – 1,5 Wochen vorher reservieren. Ansonsten wird es schwierig überhaupt reinzukommen.
Momentan sind auch wieder die ganzen Junggesellenabschiede , die anstehen. Die buchen sehr weit im voraus. Es gibt bereits Tage im August, die sind schon komplett ausgebucht.

Welches Party-Paket wird denn am meisten gebucht?
Das ist auch schwer zu sagen, dass kommt auch immer etwas auf die Gäste drauf an. Bei den Junggesellenabschieden wird sehr häufig das Paket 6 gebucht. Da ist zum Beispiel eine Stripshow mit dabei und der Eintritt und gewisse Getränke usw.
Bei den Weihnachtsfeiern bieten wir Firmenpakete an, wo die Mitarbeiter dann zum Beispiel von bis trinken können usw.

Verlaufen denn die Abende trotz des reichlichen Alkohols weitgehend harmonisch ab?
Ja, absolut! Wenn wir merken, da gibt es irgendwie mal ein bisschen Ärger, wird das von uns sofort im Keim erstickt. Wir hatten eigentlich noch nie wirklich Stress gehabt und es gab in den 6 Jahren vielleicht nur einmal eine Schlägerei zwischen Gästen.

Warum eigentlich Green Mango?
Das ist eine lustige Geschichte. Das hängt mit meinem Chef zusammen. Der hat damals in Thailand gewohnt, wo es eine Bar gab, die Green Mango hieß. Das hat ihm so sehr gefallen, dass er wieder zurück in Deutschland diesen Namen für seine Bar beibehalten wollte.

Wie ist denn der Durchlauf von Besuchern so am Wochenende?
Das ist relativ einfach zu sagen, da wir ja eine Liste führen. Also am Samstagabend haben wir so einen Durchlauf von 450 Gästen. Freitag ein bisschen weniger, aber auch sehr voll.

Bist du denn selber hier noch Gast?
Ja, absolut! Das werde ich auch niemals verlieren. Das gehört für mich dazu. Es macht mir immer noch sehr viel Spaß hier. Ich habe viele Freunde dadurch gewonnen und es bereitet mir immer noch viel Spaß abends hier zu sein und einen Song zu singen.

Wie lange gehen denn so in der Regel die Abende?
Oh lange… Also bei uns geht es ja schon relativ früh los. Die Gäste kommen so ab 19.30 – 21.00 Uhr. Dann müssen die Gäste da sein, weil danach keinen Einlass mehr haben. Und meistens geht es dann so bis 4.00 bis 4.30 Uhr.
Die Leute sitzen aber nicht nur die ganze Zeit und schauen sich die Sänger auf der Bühne an. Gerade am Samstagabend hat das hier schon ziemlichen Clubcharakter, wo sehr viel gefeiert und getanzt wird. Die Bühne ist dann meistens so voll, dass wir selber gar nicht wissen, wie die da alle raufpassen. Wir machen dann meistens auch noch den zweiten Raum hinten auf, das ist unsere VIP-Lounge. Samstagabends haben wir dann auch einen Club-DJ. Also volles Programm.

Was wird denn so am meisten gesungen von den Gästen?
Also wir lassen tatsächlich keine Schnulzen zu, weil das einfach für die Stimmung nicht so cool ist. Wenn nämlich die Stimmung gerade am Siedepunkt ist und alle am tanzen und am feiern sind und dann kommt da „ I will always love you“ dann sind alle ziemlich down, weil bei so einem Song man nicht tanzen kann und dann wissen sie auch nicht, was sie mit sich anfangen sollen.
Viel gesungen werden halt die typischen Standarddinger. Allen voran „Atemlos“ von Helene Fischer. Uns wächst dieser Song schon aus den Ohren heraus. Es kann keiner mehr hören, aber naja kann man nichts machen.

Am Ende führt mich Jan noch durch die Bar und zeigt mir die aufwändigen Malereien an den Wänden in der VIP-Lounge. Übrigens kann man bei einer Buchung auch ein Thailändisches Buffet mit bestellen. Der Eintrittspreise liegen unter der Woche bei 4€, am Samstagabend bei 5€ und Sonntags 1€. Der Besuch hat mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht und vielleicht werde ich der Bar an einem Samstagabend wirklich mal einen Besuch abzustatten. Ob ich mich dann wirklich auf die Bühne traue… naja, das wird man dann wohl sehen.

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ des Career Centers an der Humboldt Universität

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