Schöneberg erstrahlt in neuem Glanz

Steinmetzstraße

Wer Schöneberg bereits eine Weile kennt und vielleicht in letzter Zeit durch den Bezirk geschlendert ist, dem wird eine deutliche Veränderung aufgefallen sein: Schöneberg wird bunter und lebendiger. So hat nicht nur im September die Urbane Kunst ihr erstes Zuhause in Deutschland in Form des Museums „Urban Nation“ bekommen, sondern auch viele Häuserwände erstrahlen durch die neu  gewonnenen Kunstwerke in einem neuen Glanz.

Bei der Realisierung des Museums „Urban Nation“ war es der deutsch-amerikanisch-isländischen Gründerin und Kuratorin Yasha Young besonders wichtig, lokale, regionale und internationale Künstler in Verbindung zu bringen und ihre Werke in wechselnden Ausstellungen zu zeigen. Ziel der Künstlerin ist es, den Menschen aus dem Kiez Kunst näher zu bringen und ihre Umgebung zu verschönern. Nicht nur die ausgestellte Kunst in dem Museum lockt viele Besucher an, sondern auch die bunt gestaltete Fassade des Hauses in der Bülowstraße 7 zieht viele Blicke auf sich. Doch nicht jeder war so begeistert von der Eröffnung des Museums und so wurde auch viel Kritik geäußert: es wurde bemängelt, dass an den falschen Stellen Fördergelder verwendet werden und Graffiti-Künstler stellten die Frage in den Raum, ob es nicht grade das sei, was Streetart ausmache – nämlich dass es kein Zuhause besitzt.

Das Museum Urban Nation wurde von Berliner Leben gestiftet, eine gemeinnützige Stiftung, die 2013 von der Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin ins Leben gerufen wurde. Inzwischen gibt es unzählig viele Projekte, die im Rahmen der künstlerischen Kiezarbeit ins Leben gerufen wurden. Dazu gehören zum Beispiel Kunstwerke an Häuserwänden wie das „Nunca“ in der Feurigstraße 64, das „PHLEGM“ in der Kirchbachstraße 1 oder „Rocket01“ in der Steinmetzstraße 26.

PHLEGM

„Dass Schöneberg immer bunter wird, ist super! Ein schön bemaltes Haus gefällt mir hundertmal besser, als die Graffiti-Schmierereien, die man sonst so an den Häusern findet,“ findet eine Anwohnerin, während sie die Häuserwand in der Feurigstraße 64 betrachtet. Und sie ist nicht die einzige, die begeistert von den künstlerischen Veränderungen des Bezirks ist: „Auch, wenn ich mir sicher bin, dass ich noch nicht alle Kunstwerke entdeckt habe, finde ich, dass der Kiez so einen ganz neuen Charme bekommt.“ sagt eine Berliner Grundschullehrerin, die in der Kluckstraße arbeitet und auf ihrem täglichen Arbeitsweg an einigen der Kunstwerken vorbeikommt.

Doch nicht nur die Verschönerung von Häuserwänden, sondern auch Umgestaltungen, wie beispielsweise den Eingangsbereich vom Senioren-Treff „Huzur“ in der Bülowstraße 94, wurden durch Berliner Leben realisiert. Hier wurden durch die beiden Tape-Art-Künstler Ostap und Felix Rodewaldt unter anderem Porträts der Bewohner des Hauses mit Tape-Art auf die Gebäudefenster gebracht. „Am Anfang war ich sehr skeptisch, was die Arbeit der Künstler angeht, aber es hat auf jeden Fall dazu beigetragen, die Häuserecke anschaulicher zu machen.“ äußert sich ein älterer Ur-Schöneberger zu der Umgestaltung.

Gestaltung der Außenfenster des Kieztreff „Huzur“

Wer selbst einen Eindruck von den zahlreichen Kunstwerken bekommen möchte, findet auf der Seite von Urban Nation eine sogenannte „Art Map“, auf der die neu gestalteten Häuserfassaden verlinkt sind.

 

Von HU-Gastbloggerin Henriette

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