Alles außer gewöhnlich
„Es fällt mir schwer, Entscheidungen zu treffen“, lacht Betty. Zum Glück! Denn so kann Betty offen an Neues herangehen und sich die Zeit nehmen, herauszufinden, was sie wirklich begeistert. „Ich wollte ursprünglich Archäologie studieren und habe mich im letzten Moment doch für Geschichte und europäische Ethnologie entschieden“, erzählt die Anfang-Zwanzigjährige. Eine Wahl, die ihr im vergangenen Semester Anregung für eine mögliche berufliche Zukunft gegeben hat. Der Kurs „Filmische Erinnerungen“ mit Fokus auf Rumänien und den Holocaust hat die Studentin berührt: „Die gezeigten Filme waren krass, die Interviews gingen einem sehr nahe.“ Für Betty ist es dabei interessant, wie Menschen international und authentisch über ein Thema diskutieren. Sie könnte sich vorstellen, später selbst einmal im Bereich der Erinnerungspolitik zu arbeiten. „Meine vielleicht größte Stärke ist, dass ich sehr gut zuhören kann. Man kann mir Dinge anvertrauen“, sagt Betty. Eine Fähigkeit, die für den Beruf unerlässlich ist und die die Studentin mit den wachsamen braunen Augen ihr Gegenüber schon nach wenigen Augenblicken spüren lässt.
Doch nicht nur für ihre Karriere lässt Betty sich inspirieren. Im Seminar „Florentinische Historiographie“ wurde ihre Neugier auf die Stadt Florenz geweckt. Und Betty zögert nicht, ihrem Wissensdurst nachzugehen: „Ich möchte noch in diesen Semesterferien dorthin reisen und die Stadt entdecken. Vielleicht fahre ich sogar allein, um schnell und zielgerichtet alles zu sehen.“
Wenn sie selbst gerade nicht verreist, folgt Betty in literarischen Werken anderen Reisenden. Am liebsten liest sie Seefahrtsgeschichten. In ihrem Studienort Berlin stillt Betty ihre Lust auf Neues zudem in Museen, die moderne Kunst ausstellen oder aber mit wechselnden Sportarten. Derzeit reizt sie besonders das Bouldern, also das Klettern an Felswänden. „Dieser Sport ist fordernd“, sagt Betty. „Man muss mit dem Kopf voll dabei sein.“ Als nächsten Schritt möchte sie hinaus in die Natur und sich an natürlichen Felsen versuchen. Eines ist sicher: Wenn Betty eine Entscheidung trifft, scheut sie die damit verbundenen Herausforderungen nicht – und diese dürfen auch gern außergewöhnlich sein.
Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Centers an der Humboldt Universität.