«Was ist das für ein Ort?», fragte sie kurz darauf und blickte dann zum Café. «Lassen Sie ihn mich so beschreiben: Es ist ein seltsamer, ungewöhnlicher kleiner Ort, der Ihr Leben wahrscheinlich für immer verändern wird.» (John Strelecky, Wiedersehen im Café am Rande der Welt)
Das Wort „Café“ bedeutete für mich ein gemütlicher Ort, in dem ich mit einem Kaffee und einem Sandwich an einem kleinen runden Tisch für 2 Personen sitze und ein spannendes Buch lese. Meine erste Assoziation war vor allem immer das Essen und Trinken. Nun hat ein Café im Gebiet der Potsdamer Straße meine Sicht verändert.
„Willkommen im Café der Fragen,“ höre ich beim Eintritt. Die Tür zu, ein paar Treppenstufen runter und ich stehe vor einer netten Frau, die mich begrüßt und sich als Nadine vorstellt. „Hi, ich bin Sascha“, antworte ich und schaute mich um: drei unterschiedlich großen Räume, an denen Wänden die Holzkisten mit den Büchern und Pflanzen hängen. Die Ecken der Räume sind mit den Blumentöpfen geschmückt. Außer Tischen und Stühlen gibt es auch die Lazy Sofas. Der Eintrittsraum mit einer Theke dient gleichzeitig als ein Zwischenraum, wo die Gäste sich treffen. Im kleinsten Raum von der rechten Seite herrscht eine private Atmosphäre. Der größte Raum anderer Seite ist der Hauptraum mit einer Küche mit Durchreiche.
Ein behagliches, mit dem Geschmack gestaltetes Café. „Ein nahrhaftes Gericht würde ich gerne haben und dazu natürlich einen Kaffee“, dachte ich mir zu gleicher Zeit. Das Menü bestand aus den verschiedenen süßen und herzhaften Speisen. Alles gesund. Ohne raffinierten Zucker. Ohne Weizenmehl. Nur mit Kokosöl.
„Bewusst essen. Bewusst leben. Bewusst sein“, so lautet das Motto dieses Cafés.
Die Gründer, die Ideenentwickler, die Manager und das Personal sind Nadine & Alex: „Wir betrachten das Café als unser Wohnzimmer. Es gibt was zu essen, was zu trinken, alles beieinander. Abends riecht es nach Popcorn…und wir wollen das alles zu einem günstigen Preis anbieten, weil die gesunde Ernährung nicht teuer sein muss.“
Essen und Trinken stehen aber nicht im Vordergrund. Die Hauptidee ist, die Kommunikation zwischen den Menschen mit Hilfe von den Fragen, die zum Nachdenken anregen, zu schaffen. „Im Café der Fragen geht es nicht um den schnellen Coffee to Go: Der Wachmacher, den du dir hier holen kannst, sollte länger als ein paar Stunden andauern“, berichtet die offizielle Seite Café der Fragen. Nadine & Alex wollen ihre berufliche Erfahrung den Menschen mitteilen. Sie führen Veranstaltungen und Workshops zu Themen wie gesunde Ernährung oder erfolgreiche Kommunikation durch. Die Gründung des Café der Fragen scheint ihnen die beste Variante, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen.
Das leuchtet mir ein. Als Abschied bekomme ich einen Aufkleber mit der Frage „Wonach suchst du?“ Mmmh? „Wenn man über solche Themen redet, dann hat man automatisch Hunger“, sagt Nadine. Unser Gespräch hat über 2 Stunden gedauert. Sie hat Recht und ich bestelle mir erneut etwas zum Essen.
Ich suche übrigens noch immer nach der Antwort. Doch wenn ich demnächst wieder ins Café der Fragen komme, sind Sie vielleicht dort und wir finden gemeinsam die Lösung.
Café der Fragen
Rückzugsort & Fragenraum
Winterfeldtstraße 17, Berlin Schöneberg
Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 09:00 Uhr – 15:00 Uhr & 17:00 Uhr – 21:00 Uhr Samstag 09:00 Uhr – 21:00 Uhr Sonntag 09:00 Uhr – 15:00 Uhr Montag – Ruhetag
Von HU-Gastbloggerin Oleksandra