Die Potsdamer Straße ist bekannt für Ihre Brennpunkte, den Drogenkonsum, Gewalt und Prostitution. Gleichzeitig ist einem die Potsdamer Straße für diverse Street-Art-Kunstflächen und anderen Kunstprojekte geläufig. Beides ist allerdings nicht streng voneinander getrennt, sonden das Besondere an diesem Kiez ist die Vermischung aller Faktoren. All diese Projekte haben eines gemeinsam: Aufsprengen der sozialen Brennpunkte und Integration in die Gesellschaft. So auch die Pallasgärten nahe des Pallasseum, einer Wohnanlage in Schöneberg am Kleistpark. Zu diesem interkulturellen Gartenprojekt habe ich mich mit dem Vorsitzenden Maik Billing unterhalten.
Auf dem Sommerfest im letzten Jahr wurde der Garten in „Lilli-Flora-Park“ umbenannt.
Wie kam es zu diesem Projekt?
Die Idee der Pallasgärten und auch die Gelder stammen vom Quartiersmanagement Schöneberger Norden. Aus dieser Idee entstanden 2010 zwei Gemeinschaftsgärten, die den Sinn der Gemeinschaftspflege verfolgen. Zum einen gibt es den Pallasseum-Gemeinschaftsgarten, der gemeinschaftlich von den Mitgliedern gepflegt wird. Die Gärten waren ursprünglich einmal Parkplätze. Dann gibt es noch die Interkulturellen Gärten der Künste – Urban Garden am Pallasspark vom Netzwerk Stadtraumkultur e.V. Hierbei treten die motivierten „Gärtner“ in den Verein ein und zahlen monatlich drei Euro. „In den Gärten der Künste bekommt dann jeder seine eigene Parzelle und kann diese dann künstlerisch auf seine Weise gestalten“, erklärt mir Herr Billing. Neben den Gärten gibt es auch innerhalb des e.V. einige Projekte. Kon-Tiki zum Beispiel. Wie aus einem Lagerfeuer schwarze satte Erde -oder auch Terra Preta genannt- werden kann, erfahren sie unter anderem auf dem kommenden Sommerfest.
Die Zukunft
Eine Erweiterung des sozialen Kunst-Grünflächenprogramms in Schöneberg wird es leider nicht geben, da der Aufwand neue Grünflächen anzulegen, die dann kunstvoll bepflanzt werden können leider zu groß ist. Die Schöneberger nehmen das Projekt gut an. Nicht nur als aktiver Gestalter, sondern auch als Besucher der Kunstgärten. Daher wird es am 06.05.2018 auch wieder ein Sommerfest mit Gartenquiz, Workshop zum Kon-Tiki und Terra Preta, Seedbombs rollen (Seedbombs= Samenbomben/Samenkugeln/Saatbomben sind eine aus Erde geformte handliche Kugel, welche Pflanzensamen enthält. Diese werden vorwiegend für die Aussaat im urbanen Raum verwendet.), Musik, Verpflegung und noch viel mehr geben.
Es gibt allerdings auch Berliner, denen das Projekt relativ egal ist, da sie sich für Kunstprojekte nicht sonderlich interessieren. Dann gibt es noch die Gegner des Projekts, die einfach gundlos nicht damit einverstanden sind. Dieses Agument versteht der Vorsitzende der Pallasgärten, Maik Billing gar nicht. Und ich auch nicht.
Die Gärten sind jederzeit offen! Treffpunkt zum gemeinsamen Gärtnern ist samstags um 12 Uhr und dienstags ab 18/19 Uhr in der Pallasstr. 6A, 10781 Berlin.