Kategorie-Archiv: Beteiligt

Stolpersteine für Abraham und Johanna Fromm

Die Erinnerung an das jüdische Paar bleibt im Boden gespeichert

„Denn oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken“, Die Bank der kleinen Wunder von Gernot Gricksch

Abraham Fromm war ein jüdischer Kaufmann. Er wurde am 9. Februar 1875 im ostpreußischen Flammberg (heute: Opalenietz/Polen) geboren. Seine Familie sind die Gründer von „Fromms Act“, die Kondomfabrik. Abraham selbst hat auch sein eigenes Bekleidungsgeschäft geöffnet. Zusammen mit seiner Frau Johanna wohnte er in der Potsdamer Straße 102 in Berlin-Tiergarten.

Johanna Wittkowski wurde am 12. Juni 1890 in Posen geboren. Sie führte zusammen mit ihrem Mann ihr Familiengeschäft in Berlin und wusste bis 1930 nicht, dass sie einmal sagt: „wir müssen Deutschland verlassen“. Die Frau hatte zwar die Vorahnung, konnte aber ihrem Mann nicht überreden, das Geschäft in Stich zu lassen und aus Deutschland zu emigrieren. Darüber hinaus waren die beiden in Berlin verliebt. Es ist schon ihre Heimatstadt geworden.

Am 13. Dezember 1933 stellte der Polizeipräsident in einer Randnotiz fest:       „Es liegt keine Veranlassung vor, Fr. auch weiterhin die deutsche Staatsangehörigkeit zuzuerkennen. Ihm ist es in Deutschland gut gegangen, er hat [im Krieg] seine Geschäfte gemacht und gut verdient, während andere Deutsche ihre Pflicht getan und für das Vaterland ihr Leben eingesetzt haben. Wenn Fr. die deutsche Staatsangehörigkeit seinerzeit beantragt hatte, so hat er das nicht aus Liebe zum Deutschtum und Deutschen Reich getan, sondern lediglich um bequemer seinen Geschäften nachgehen zu können und allen Unbequemlichkeiten, die er als Ausländer in Deutschland und namentlich während des Krieges auf sich nehmen musste, aus dem Wege zu gehen. Es dürfte nicht im Interesse des deutschen Volkes liegen, dass derartige Persönlichkeiten weiterhin die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. […] (S. 84, „Fromms“, Götz Aly und Michael Sontheimer)

Am 17. November 1941 wurden Abraham und Johanna Fromm zusammen mit den anderen 1006 Juden in einem Deportationszug im Fort IX von Kowno deportiert und am 25. November dasselben Jahres ermordet.

Am 14. September 2009 wurden in der Potsdamer Straße 102 die Stolpersteine von Abraham und Jonanna Fromm im Boden verlegt. Die kleinen Gedenktafeln enthalten den Name, das Geburts-, Deportations- und Ermordungsjahr. Künstler Gunter Demnig hat mit seinem Stolperstein-Projekt dieses jüdische Paar in der Potsdamer Straße 102, bzw. in der deutschen Geschichte verewigt. Die Namen der Opfer sind zurück an die Orte ihres Lebens gebracht.

Es ist bewundernswert, dass diese goldenen Steinchen, auf die wir täglich auftreten, so wertvoll sind. Hinter Stolpersteine stecken die Geschichten des jüdischen Lebens, die die Geschichte der Menschheit für immer verändert haben. Abraham und Johanna Fromm wurden in einem Tag vernichtet, die Erinnerung an sie ist für immer und ewig in unseren Welt geblieben.

Mein Ururgroßvater war auch Jude. Er hieß Joseph und hatte fast sein ganzes Leben im Schutz von der Regierung in Turkmenistan gewohnt. Seine Mutter wurde lange Zeit verfolgt, bis sie nach Kuban geflohen hat.
Meine Vorfahren haben keinen Stolperstein. Die Geschichte ihres Lebens wird Wort für Wort, von Generation zur Generation weitergegeben.

Von HU-Gastbloggerin Oleksandra

Fotos copyright: Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin

Lena Brauns Barbiche – ein Erfolgsrezept

„Es gibt zwar ein Rezept für einen gelungenen Abend, aber man kann die Bestandteile nicht selbst bestimmen wie bei einem Cocktail“, sagt Lena Braun. Es ist Donnerstagabend, die Vernissage zur Ausstellung „Enchanté et Merveilleux“ im Kunstraum Barbiche steht unmittelbar bevor. „Man weiß nicht, wer wann hier eintrifft. Je nachdem ist es zu Beginn, als würde noch etwas fehlen, etwa Eis oder Ingwer – die Veranstaltung schmeckt noch nicht. Aber irgendwann erfüllt diese besondere Atmosphäre den Raum und alles läuft von selbst.“

Die Kuratorin wirkt ruhig und konzentriert während sie Hand an die letzten Details für den Abend legt. Das Barbiche ist in warmes Licht getaucht, auf den dunklen Holztischen flackern Kerzen, Musik spielt und in der Luft hängt der sanfte Vanilleduft von Räucherstäbchen. „Viele Gäste fühlen sich hier sofort zu Hause. Sie bleiben stundenlang, tauschen sich aus, ohne zu bemerken, wie die Zeit vergeht“, beschreibt Lena Braun den Alltag im Barbiche, welches an den verwinkelten Wänden und über dem kleinen Bartresen Kunstobjekte zeigt.

Das Barbiche bietet damit einen Raum, in dem sich die Betrachter auf die ausgestellten Werke einlassen können. Sie werden zum Dialog eingeladen über das, was sie hier sehen und erleben – in geschützter Atmosphäre. „Wenn ich hier provoziere, dann durch Qualität“, lächelt Lena Braun. Fast alle der im Barbiche ausstellenden Künstler sind Meisterschüler. Aktuell sind Werke von Lilly Grote, Elfi Mikesch und Wolfgang Brückner zu sehen.

Ein Bild hat es Lena Braun besonders angetan:

‚Want to take a Ride?‘ heißt das Werk. „Die weibliche Heldin wird in all ihrer Stärke und Selbstbewusstheit und Schönheit dargestellt, ohne dass dies thematisiert wird. Ich mag die Selbstverständlichkeit des Bildes“, erklärt die Kuratorin, die selbst auch Künstlerin ist.

 

 

Lena Brauns Ausstellungen präsentieren oft Werke von Künstlerinnen mit besonderen Lebenswegen: „Es ist mir wichtig, Künstler und Werk nicht zu trennen. Ich will sie und ihre Einstellung zum Leben kennen.“

Die Ausstellungen werden zudem von den äußeren Einflüssen der Potsdamer Straße beeinflusst. Doch genau so wollen auch die Besucher von dem, was in der Galerie zu sehen ist, beeinflusst werden: „Das Barbiche gibt eine positive Energie weiter, die Leute sehen das hübsche Sachen hier möglich sind.“ Und positive Energie strahlt auch die Kuratorin selbst aus. „Ich wurde schon mit einem hohen Energielevel geboren, aber um immer wieder neue Projekte umzusetzen, muss man ständig Energie aus dem ziehen, was ist. Man braucht Leichtigkeit“, sagt Lena Braun. Obwohl das Barbiche seine Türen erst vor kurzem geöffnet hat, plant sie bereits in Gedanken die Eröffnung eines „Barbiche Retreat“, einer kleinen Oase für gemeinsame Workshops am Rande von Berlin.

Die Lebenskünstlerin blickt nie zurück, sie schaut immer nach vorn. Um für den aktuellen Abend Gäste anzulocken, beschreibt Lena Braun eine kleine Tafel am Galerieeingang. Die Kreide ist fast aufgebraucht, doch das bringt Lena Braun nicht aus dem Konzept. „Ich brauche mehr Lidschatten“, wendet sie sich anderen wichtigen Dingen zu. Mit ihrem glänzenden Schal und dem stilvollen Gewand verleiht sie dem Raum durch ihren Auftritt ebenso viel Glamour wie all die schillernden Kronleuchter zusammen. Im Barbiche wird das Flair der Potsdamer Straße als frühere Flaniermeile wieder lebendig. „So wie hier ging es früher in Berlin überall zu“, raunt mir ein Gast im sich langsam füllenden Raum zu. In den Gläsern perlt Sekt, wir stoßen an. Nicht einmal 20 Minuten nach Beginn der Vernissage ist das Barbiche von Menschen und Gesprächen dicht gefüllt. Lena Brauns Rezeptur für einen gelungenen Abend hat sich einmal mehr bewährt.

 

 

 

Von Gastbloggerin Nora

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität.

Zero Waste? Nichts Neues für Harb GmbH!

 Leben ohne Abfall. Das zunächst utopisch klingende Konzept, erfreut sich langsam aber stetig, wachsender Beliebtheit. Darüber freut man sich bei Harb, dem Geschäft für Delikatessen und Feinkostartikel aus dem Libanon und dem vorderen Orient, an der Potsdamer Staße. Denn hier hat das Unverpackte schon seit Jahrzehnten System.

In der Natur können wir einen immerwährenden Zyklus beobachten: Alle Ressourcen werden von den Organismen verwertet, wodurch ein produktiver, lebensschaffender Kreislauf gewährleistet wird. 

Genau diese Philosophie versuchen die Anhänger der Zero-Waste-Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Abfälle industrieller Art, insbesondere Plastik, werden vermieden. Ob Second-Hand-Kleidung, Kompost, oder natürliche Kosmetika und Reinigungsmittel, für jede Lebenslage wird eine umweltfreundliche Alternative gefunden. Die Abfallreduktion und die Vermeidung von Energieverschwendung haben höchste Priorität. Als Ziel gilt es, die bestehende Wegwerfgesellschaft zu hinterfragen und umzuwälzen. 

Was in der Umsetzung problematisch erscheint, ist einfacher als gedacht. Die Bewegung ist auf dem Vormarsch und zahlreiche Online-Blogs geben Tipps und Anregungen wie jeder seinen Lebensstil wandeln kann, um die Rohstoffverschwendung zu boykottieren. 

Was kann ich tun? 

Plastiktüten, Kaffeebecher, Obstnetze – wer kennt es nicht? In der Eile vergisst man den Jutebeutel und greift doch auf die Schnelle zur Plastiktüte. Auch der Koffeindurst wird oft unbedacht im To-Go-Becher gestillt. Reflektiert man den eigenen Tagesablauf, so lassen sich zahlreiche Beispiele für die allgegenwärtige Rohstoffverschwendung finden. 

Jeder kann dazu beitragen, dass auf die weltweite Problematik aufmerksam gemacht wird. Mit kleinen Schritten, beispielsweise bei dem Kauf von unverpackten Lebensmitteln, werden große Fortschritte gemacht. Die nun vermehrt entstehenden Unverpackt-Läden haben sich darauf spezialisiert Lebensmittel ausschließlich ohne Verpackung anzubieten. Alternativ nimmt man seine Glasbehälter oder Tupperware von Zuhause mit und lässt sich Getreidegüter, Müsli, Obst oder Gemüse abwiegen und abfüllen. 

Harb GmbH 

Was als neues Konzept momentan vermehrt Anklang findet, hat bei Harb GmbH seit jeher Tradition. Das Familienunternehmen an der Potsdamerstraße 93 ist bekannt für seine bunte Vielfalt an orientalischen Spezialitäten und der erstklassigen Kundenberatung. Als Exporthandel im Jahr 1984 von Adib Harb gegründet, stieg der gebürtige Libanese bald darauf in den Einzelhandel ein. Mittlerweile wird das Geschäft von seinem Sohn Oliver Harb und seiner Tochter Theresa Harb mit viel Herz weitergeführt. 

Betritt man das farbenfrohe Geschäft mit der hohen Decke und der hellen Räumlichkeit, ist man zunächst gefesselt von der Auswahl an verschiedensten Gütern. Ob Süßes aus dem Süden, Textilien, Wasserpfeifen oder landestypisches Porzellan – das Sortiment lässt keine Wünsche offen.

Was mir jedoch ins Auge springt, sind die prall gefüllten röhrenartigen Behälter an der Wand. Sie beinhalten eine breite Auswahl an Getreidearten, Hülsenfrüchten, Nüssen und weiteren Köstlichkeiten. Daneben steht eine große Waage, der Kunde kann so sein präferiertes Lebensmittel abwiegen und in einem mitgebrachten Behälter füllen – ganz ohne Verpackung! Was momentan als Zero Waste Konzept Popularität gewinnt, ist für das Harb GmbH-Team alt bewährte Gepflogenheit. ,,Unsere Stammkunden nutzen dieses Angebot seit es den Laden gibt und legen kontinuierlich Wert auf die Möglichkeit der Selbstabfüllung.“ erklärt mir Theresa Harb. Es hat also nichts mit einem ökologischen Trend zutun, sondern mit einer langen Tradition. 

Getreide und Hülsenfrüchte zum Abfüllen

Ein System welches wir durchaus in Anspruch nehmen sollten, wenn man bedenkt, dass ein deutscher Durchschnittsbürger im Jahr 37 Kilogramm Plastikmüll produziert. 8 Millionen Tonnen dieses Rohstoffes landen jährlich in den Weltmeeren. Mikroplastik wird also zwangsweise von Fischen gefressen und gelangt so wieder auf unsere Teller. Ein Kreislauf wider der Natur. 

Auch das umweltfreundliche Harb-Team legt Wert auf den Schutz der Ressourcen und begrüßt die verpackungsfreie Variante.  Wenn sie also das nächste mal Begierde nach den schmackhaften Leckereien von Harb GmbH verspüren, denken sie doch mal darüber nach einen Behälter einzustecken. Der bahnbrechende Aufwand lohnt sich. Für die Umwelt und für das eigene Gewissen.

Von HU-Gastbloggerin Betty

„Wir müssen uns vergegenwärtigen, wer das Hausrecht hat.“

Carsten Spallek is not amused.

Der Bezirksstadtrat möchte gerne über seine letzte Erfolgsgeschichte in Tiergarten-Süd plaudern. Vor einem Jahr – kurz vor der Berliner Senatswahl – hatte er den langersehnten Zaun um den Magdeburger Platz eröffnet. Die Gießkanne und Schäufelchen, die ihm damals die AG Magdeburger Platz des Stadtteil-Forums Tiergarten-Süd überreichte ständen bei ihm zu Hause, erzählt er, und erinnerten ihn immer wieder daran, wie er als damaliger Bezirksrat für Bezirksstadtrat für Stadtenwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung hier Gutes her gebracht hätte.

Die Moderatorin unterbricht in sanft. Nun sei ein Jahr später, er – Carsten Spallek – sei inzwischen Stadtrat für Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Schule, Sport und Facility Management sowie zuständig für die Zentrale Vergabestelle. In dieser Funktion sei er zum Stadtteil-Forum eingeladen, ein Kennen lernen soll sein. Der Paul-Gerhardt-Raum ist mit über 30 Forumsmitgliedern und Besucher*innen gut gefüllt. Und dann ist sie da – die Allegro-Grundschule und sie wird zum Hauptthema an diesem Abend Anfang September 2017. Übrigens ist es wieder kurz vor einer Wahl. Dieses Mal im Bund. Das ist aber Zufall. Weiterlesen

Die Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek

von HU-Gastbloggerin Martina

Besuch eines Workshop in der STABI

Kennt ihr das?

Wegen  gefühltem Zeitmangel legt der Bibliotheksnutzer oder Student  die Bücher oder Medien für eine anstehende  Fristverlängerung schnell und hastig vor, um danach  möglichst zügig  die Bibliothek wieder zu verlassen. Der ,,durchrauschende “ Leser  verweilt nur kurz in einer Bibliothek und das meistens ohne nach links oder rechts zu schauen.Ich gehörte auch zu den hastigen und durchrauschenden Bibliotheksnutzern,  leider  unbewusst und  regelmäßig beim  Besuch der Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße. 33 in 10785 Berlin.

Die Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin (kurz genannt: STABI )

Auch die vielen örtlichen Ausstellungen und Infos zu verschiedenen Veranstaltungen bei der STABI (Abkürzung für Staatsbibliothek zu Berlin) zogen an mir wie in einem ,,Zeitrausch“ vorbei! Das sollte sich nun endlich ändern! Aus einem jahrelang praktizierten ,,Vorbeilaufen“ plante ich  nun endlich ein ,,Stehenbleiben“ein.

Was steckt hinter einer ,,Werkstatt“ für Wissen?

Ich wollte mich  den interessanten Angeboten der Staatsbibliothek widmen und  vor allem endlich herausfinden, was hinter dem Namen Wissenswerkstatt der STABI steckt? Der Name klang interessant! Ich stellte fest, dass zur  Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek  unzählige Angebote wie z.B. Workshop, Werkstattgespräche, Ausstellungen uva. zählen, die in der Potsdamer Straße 33 und im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek stattfinden.

Diese ,,Wissenswerkstatt“ lag nun  endlich nach längerer Zeit  in meinem Interessenfokus.  Anhand eines Flyers  und einer umfassenden Internet-Recherche entschied ich mich aus dem breiten Angebot der möglichen Veranstaltungen der Werkstattgespräche für den Workshop  mit dem Titel: Publish or perish?,  eine Veranstaltung für Promovierende. Was  versteckte sich hinter dieser Redewendung publish or perish? So recherchierte  ich erstmal vorab im Internet und auf der Seite der STABI.

Diese Redewendung stand  für ,,Veröffentliche oder gehe unter“ und meinte den Druck und die vielen Probleme, den Promovierende  mit ihren Dissertationen u.a.  ausgesetzt sind. Mehr dazu wollte ich nun in dem Workshop erfahren. Denn: Man weiß nie, ob man vielleicht später auch eine Dissertation schreiben möchte? Dieses Wissen könnte dann später nützlich sein.

Wenn es mein  Zeitfenster noch erlauben sollte, wollte ich auch einen Blick in die Ausstellung: ,,Bibel-Thesen-Propaganda. Die Reformation erzählt in 95 Objekten“ wagen.

Zu diesen zwei kostenlosen Veran-staltungen nahm ich gleich einen guten Bekannten mit, der bisher nie Bücher bei der  STABI auslieh, also keinen Benutzerausweis für die Bibliothek besitzt. Das war möglich,  denn die Angebote der Veranstaltungen der Wissenswerkstatt sind für alle Besucher generell kostenlos und nicht an einen Nutzerausweis der Staatsbibliothek gebunden! Den  konkreten Veranstal-tungsraum konnte ich leider auf der Internetseite und Infos der STABI nicht finden.

Blick in die  Ausstellung : Bibel-Thesen-Propaganda

Kurz vor dem Besuch des Workshop, schaute ich mir nun die Ausstellung im Dietrich- Bonhoeffer-Saal an, die im  Foyers der  Staatsbibliothek lag:,, Bibel-Thesen-Propaganda.“ Das Jahr 2017 ist das sog. ,,Luther-Jahr“, es bedeutet 500 Jahre Reformation. Die Ausstellung beinhaltete die Zeit der Reformation durch Martin Luther und seine Thesen. Zu oft bin ich an dieser nur vorbei gesaust. Durch diese Präsentation wurde ich daran erinnert, dass genau vor 500 Jahren die 95 Thesen von Martin Luther in Wittenberg veröffentlicht worden sind und diese weltweite  Veränderungen brachten. Außer mir waren einige weitere interessierte Ausstellungs-Besucher anwesend, die an einer organisierten Führung teilnahmen.

Der Empfang zum Workshop

Von einem der Dozenten der Veranstaltung wurden wir am Informationspunkt der STABI freundlich empfangen: ,, Woher haben Sie die Information für die heutige Veranstaltung?“ wurde gleich zu Beginn erfragt. Alle schon anwesenden Teilnehmer  gaben kurz daraufhin  Antworten und los ging es in einem  ,,zügigen Laufschritt“ zum Veranstaltungsort. Jetzt wusste ich endlich , wo der Workshop stattfindet, im  Hörsaal : Raum 320. 

Der besondere Hörsaal

Endlich bekam ich den Raum zu sehen, der im Internet leider nicht näher beschrieben und ausfindig zu machen war. Es gab keine Karte der Räume  für die zusätzliche Veranstaltungen, nur einen Plan für die  Leseräume. Gleich zu Beginn wurde von den Dozenten auf die besondere Beschaffenheit des Hörsaals : Raum 320 aufmerksam gemacht. Man entschuldigte sich, dass dieser keine Fenster habe und somit eine schlechte Klimatisierung zu erwarten sei.

Als Problem-Lösung wurden einfach 2 Eingangs-Türen des Hörsaals während der gesamten Veranstaltung weit offen gelassen. Das war für mich eine relativ ungewöhnliche,  eine nicht ganz ausreichende, aber verbessernde  Lösung für die Luftzufuhr. Der Raum füllte sich mit vielen Teilnehmern, mit insgesamt 28 Personen, hiervon  waren 22 Frauen und 6 Männer im von mir  geschätzten Altersdurchschnitt von ca. 28-50 Jahren.

Der besondere Hörsaal : Raum 320 ,,ohne Fenster“

Der Workshop  ,,Publish or perish  wurde von 2 Dozenten geleitet, einem wissenschaftlichen Fachreferenten sowie einem  juristischen Mitarbeiter / wissenschaftlichen Bibliothekar, der u.a. für die Erläuterung einiger rechtlicher Problematiken bei der Erstellung und Veröffentlichung von Dissertationen zuständig ist.

Viele interessante Themen, die für Promovierende wirklich wichtig sind wie: ,,Urheberrecht, Verlagsrecht, Bildrecht, Was ist ein Plagiat“? u.va. wurden im Rahmen einer umfangreichen Power-Point-Präsentation mit zusätzlicher Frage-und Diskussionsmöglichkeit von diesen  2  Dozenten vorgestellt. Überraschender Weise waren alle diese Informationen auch für mich, ohne ,,momentane“ Dissertations-Absichten nicht nur für meine generelle Studienzeit sehr hilfreich, sondern auch für das Verfassen meiner wissenschaftlichen Hausarbeiten. Diese Informationen  kommen ansonsten in einem überwiegend generalisierten Bachelorstudiengang  immer viel zu kurz!

Am Ende der Veranstaltung war es auch noch möglich, durch Hinterlassen der eigenen Email-Adresse, alle genannten Infos des Workshops per Mail zu erhalten. Ich war sehr positiv überrascht, dass ich diese wirklich umfang-reichen Infos und Links zu den Themen vollumfänglich erhielt und somit alles nochmal in Ruhe nachlesen konnte.

Mein besonderes Interesse / Fragen

Ich fragte eine Teilnehmerin, die ich in einer von mir eingelegten Pause auf dem Flur traf, ob Sie schon öfter in dieser Veranstaltung war?  ,,Nein, bei dieser zum ersten Mal. Aber ich habe schon andere Veranstaltungen der  STABI  besucht mit internationaler Dozenten-Besetzung. Das war sehr interessant und hat mir gut gefallen.“ Bei einem weiteren Teilnehmer fragte ich nach der Veranstaltung, ob dieser schon ein Verlag für seine Dissertation hat? ,,Nein, leider noch nicht. Deshalb bin ich zu dieser Veranstaltung gekommen, um die entsprechenden Hinweise zu erhalten.“

Im Anschluss der 3 Stunden-Veranstaltung  wurden von mir die Dozenten befragt:,,Wie gut wird diese Veranstaltung besucht, die aus vier verschiedenen Workshop-Teilen  besteht?“ Ich bekam folgende  Auskunft von ihnen: ,, Diese Veranstaltung ist immer brechend voll. Wir hatten sogar schon mehr als 60 Teilnehmer hier!“ Der juristische Mitarbeiter erklärte weiterhin: ,, Diese Art von Workshop für Promovierende  gibt es etwa seit dem Jahr 2013.“ Mich interes-sierte weiterhin, warum für die 2-3 stündige Veranstaltung  keine Pause eingeplant wird, da ich damit etwas Schwierigkeiten hatte: ,, In den ersten Termin stecken wir immer sehr viel Information rein, sodass eine wirkliche Pause nicht möglich ist.“

Eine weitere Fragestellung wollte ich unbedingt beantwortet haben:,,Warum gibt es im Hörsaal denn keine Fenster?“ Daraufhin erklärte mir einer der Dozenten ,,Weil das Gebäude schon etwas älter ist und damals so gebaut wurde.“ Der  wissenschaftliche Fachreferent erweckte den  Eindruck,  damit auch nicht wirklich  zufrieden zu sein. ,,Gab es schon immer zwei Referenten für diesen Workshop?“ war eine meiner weiteren Fragen, denn generell ist man an nur eine vortragende Person gewöhnt. ,,Konzeptionell wurde diese Veran-staltung auf 2 Referenten ausgerichtet, da die einzelnen Fachthematiken auch recht unterschiedlich sind. Für weitere ausführliche Fragen können Sie sich auch an die zuständige Fachmitarbeiterin unseres Referates wenden“. Am Ende meines Interviews wurde mir die Möglichkeit genannt, weitere evtl. zusätzliche Fragen per E-mail oder Telefon beantwortet zu bekommen, da die Dozenten nach dieser langen Veranstaltung nun auch eine ,,Erholung“ benötigten.

Die ,,Kuschelecken“ und viel Entspannung nach dem Workshop im Foyer

Die STABI hat viele Sitzmöglichkeiten, wo man ungestört und in Ruhe verweilen kann, da die gesamte Örtlichkeit über ein großzügiges und weitläufiges Areal verfügt. Leider viel zu selten habe ich diese angenehme Atmosphäre genutzt, so aber an diesem Tag endlich ausreichend Zeit eingeplant. Abschließend wurde beim Verweilen in einer der vielen angenehmen ,,Ruhe-Ecken“ nach der Veranstaltung von mir folgender Entschluss gefasst und  dieser gegenüber meinen Mitbesucher geäußert:,,Die STABI ist wirklich ein Ort zum Verweilen und Erkunden, deshalb beabsichtige ich weitere Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen. Ab sofort wird mehr Zeit dafür eingeplant!

Mein eingeladener Mitbesucher stimmte dieser Entscheidung positiv zu und sagte, dass er beim nächsten Besuch auf jeden Fall mit dabei wäre, denn auch ihm hat die Veranstaltung und die Ausstellung gefallen und die Ruhe-Ecken erst recht.

Wer möchte, kann während der Öffnungszeiten in der Potsdamer Straße 33, in 10785 Berlin  vorbei schauen und sich auch von dem ,,speziellen älteren Charme“ der STABI und den interessanten Angeboten der Wissenswerkstatt persönlich  ,,überraschen“ lassen!

Viel Spaß dabei!

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ des Career Centers an der Humboldt Universität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GartenPlausch im Schöneberger Norden

von HU-Gastblogger Uwe

WASSER UND ERDE FÜR DEN SCHÖNEBERGER NORDEN

Graphik: gruppe F

Seit Anfang des Jahres 2017 gibt es den „GartenPlausch“ im Schöneberger Norden. Jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen sich KiezgärtnerInnen in der Kiezoase Steinmetzstrasse 68, um zu fachsimpeln, sich erste Informationen zu holen oder sich zu vernetzen. Organisiert werden diese Treffen von der gruppe F, die das Projekt GartenAktiv bis Ende 2018 durchführt. Weiterlesen

„Verooonika, der Bagger ist da“ – Familiengarten Kluckstraße in Not

Von HU-Gastbloggerin Kaya

Vorabmeldung: Am Donnerstag, den 14. April zwischen 10 und 16 Uhr wird auf dem Gelände gegärtnert bzw sind GärtnerInnen dabei, das Grün vor dem Baggern zu retten. Wer dabei helfen möchte, geht am besten direkt dorthin und packt an, wo es etwas zu tun gibt. 

Es ist ruhig, dafür, dass wir uns mitten in Berlin befinden. Der Familiengarten in der Kluckstraße ist ein kleines grünes Idyll. Am Zaun hängen Schilder mit Aussagen wie „Wir gärtnern ohne Torf.“ Da juckt mein nachhaltig interessiertes Näschen und ich tauche ab ins langsam aufblühende Grün und lasse die Großstadt hinter mir. Nichts scheint diesem Ort etwas anhaben zu können. Weiterlesen

Biobistro Radieschen

Von HU-Gastblogger Sebastian

Ein Besuch im Biobistro Radieschen in der Pohlstr. 61

Mittagszeit. Zeit für eine gesunde Stärkung! Montag bis Freitag von 9-16 Uhr öffnet das Biobistro Radieschen seine Pforten, um hungrige Büroangestellte, Anwohner und alte Stammkunden gleichermaßen zu verköstigen. Ich durfte mit der Besitzerin Semira Sahyazici über das vegan-vegetarische Konzept ihres Bistros sprechen:

Es ist kurz vor 11 Uhr, die Ruhe vor dem (An)Sturm. Spezialisiert auf den Mittagstisch, findet der Hochbetrieb meistens von 12-14 Uhr statt. Während in der Küche die Vorbereitungen noch auf Hochtouren laufen, beginnen Semira und ich mit unserem Interview. Sie empfängt mich sehr freundlich, alles wirkt hier sehr familiär und vertraut. Noch bevor wir überhaupt zum eigentlichen Interview kommen, fragt sie mich nach meinem leiblichen Wohlbefinden, ob ich nicht gern etwas zu Essen oder Trinken mag und bietet mir einen Powersmoothie an, den ich dankend annehme. Wirklich sehr zuvorkommend und ein Sinnbild für Semiras Ansichten und Überzeugungen, auf die ich im Verlaufe noch zu sprechen komme. Weiterlesen

Macht ihn schön den Magdeburger Platz!

Von HU-Gastblogger Lukas

Trostlos und verlassen“ beschreibt Luisa den Magdeburger Platz, als sie ihn zum ersten Mal besucht. „Wie als würde man in einen verlassenen Vergnügungspark einbrechen“.

Lars findet der Platz ist „erstaunlich ruhig“ im Gegensatz zu der belebten Umgebung wie die Potsdamer Straße oder die Kurfürstenstraße. „Wie als hätte man dort ein Stück Stadt einfach vergessen durch den Trubel außen herum.“

Beide studieren Landschaftsarchitektur an der TU in Berlin, Lars im Master und Luisa im Bachelor. Die Umgestaltung des Magdeburger Platzes ist bei beiden Kernthema ihrer Abschlussarbeit. Ich treffe mich mit ihnen im Café Nero in der Volkswagen Universitätsbibliothek, um mehr über ihre Arbeiten zu erfahren. Weiterlesen

Der Hörtest – ein Angstauslöser?

von HU -Gastbloggerin Martina

Besuch des Geschäftes ,,Das Hörwerk“ in Schöneberg
Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob das Missverstehen von einigen Wörtern wie ,,Stahl oder Schal“ nicht ein ,,Versehen“ sondern ein vermindertes Hörvermögen sein könnte?

Krankenkassen und  Zeitungen berichteten, dass die Schwerhörigkeit in der Bevölkerung massiv zugenommen hat, gravierend auch bei   den Kindern und Jugendlichen. Mögliche Ursachen sind: Dauerhaftes Hören von zu lauter Musik beim Besuch von Clubs / Popkonzerten, aber auch die ,,gefährliche Dauerbeschallung“ über Mini-Kopfhörer wie es u.a. bei dem  Gebrauch von MP3 Playern der Fall ist.

Das Problem mit der ,,aufgeschobenen“  Schwerhörigkeit
Auf meine anfängliche eigene Vorrecherche und Frage  zur steigenden Anzahl von Schwerhörigen in der Bevölkerung, bekomme ich folgende Antwort von der Geschäftsinhaberin ,,Das Hörwerk“: Weiterlesen