Kategorie-Archiv: Orte

Ein kleines Stück Orient in Berlin

Said Harroud hat Ende letzten Jahres ein ganz besonderes Café-Restaurant in Berlin aufgemacht. Wie es dazu kam und was genau das besondere ist hat er mir in einem Interview erzählt.

Herr Harroud, am  3.11.2017 haben Sie das Café Amitie in Berlin-Schöneberg eröffnet. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen und was war Ihre Motivation?

Das Café-Restaurant hat einen einen emotionalen Hintergrund. Ich habe in Marokko Jura studiert und bin dann 2006 nach Berlin gekommen und habe erst Wirtschaftsrecht und dann Germanistik und französische Philologie studiert. Vorher habe ich in Marokko bereits mein Bäckerdiplom gemacht und habe dann 10 Jahre in Deutschland als Bäckermeister gearbeitet. Aufgrund der unschönen Atmosphäre in der Bäckerei habe ich beschlossen meinen eigenen kleinen Laden aufzumachen.

Und warum haben Sie sich gerade für Berlin-Schöneberg entschieden.

In Berlin ist es aufgrund der knappen Auswahl an freien Geschäften und der sehr hohen Mietpreise schwierig einen passenden Laden zu finden. Im schönen Prenzlauer Berg hätte es fast geklappt, dann aber sollten die Kosten für den Abriss und Umbau des Gebäudes von mir getragen werden und das wollte ich nicht. Als ich nach Berlin kam, habe ich in Lichtenberg gewohnt, was mir weniger gefallen hat. Daher bin ich offen für den Westteil und habe diese Ladenfläche entdeckt.

Das Café Amitie ist kein gewöhnliches Café mit einem 08/15 Konzept. Erklären Sie mir, was das Besondere an dem Café ist und warum Sie sich entschieden haben es genau so zu eröffnen?

Das Café Amitie ist kein Café, sondern ein Café-Restaurant. Hier gibt es marokkanische Patisserie-Spezialitäten und typisch marokkanische Gerichte. Das Konzept ist einzigartig in Berlin und sonst eher in Nordrhein-Westfalen vertreten. Der Laden ist noch schöner als in meinen Vorstellungen geworden. Das Ambiente mit den original marokkanischen Lampen ist sehr eindrucksvoll.

Lief alles wie geplant und einfach von der Hand das Café zu eröffnen? Was waren die größten Schwierigkeiten während der Gründung?

Der Laden war vorher ein Friseur, daher musste einiges umgebaut werden. Das habe ich alles allein gemacht. Ein Problem war unter anderem die Müllentsorgung, da dies sehr kostenintensiv war. Ein anderes war der schwere Unfall, den ich während der Bauarbeiten hatte. Da meine Decken ca. 4,30m bin ich beim Streichen von der Leiter auf eine Glasvitrine gefallen und habe mir vier Rippen gebrochen.

Wie läuft es seither für Sie und Ihr Café-Restaurant?

Im Südteil wo das Café liegt gibt es leider sehr wenige Geschäfte. Hier leben viele türkische Familien, die eher türkische Läden besuchen. Aber jetzt wird es wärmer und vor meinem Laden gibt es eine wunderschöne Terrasse und es geht aufwärts.

Was war das Schönste was Sie bisher in Ihrem Café erlebt haben?

Ich mache alles allein, da das Geld für Personal leider fehlt. Daher bin ich glücklich wenn meine Gäste glücklich sind. Sie schauen erst kritisch und sind dann begeistert vom Ambiente.

Sind Sie glücklich mit der Entscheidung Café-Gründer zu sein?

Ich weiß noch nicht, ob das eine gute Idee war.

Welches Publikum besucht Ihr Café?

Es ist ein sehr internationales Publikum. Vor allem Franzosen und Deutsche besuchen das Café-Restaurant.

Sieht das Café in 12 Monaten noch genauso aus?

Es wird noch besser, da ich noch sehr viele Ideen habe. Zum Beispiel möchte ich noch eine Lounge aus marokkanischem Holz einrichten.

Was würden Sie abschließend anderen Café-Gründern für einen Tipp geben?

Man muss in erster Linie ein gutes Konzept haben. Ein gut kalkulierter Business- und Finanzplan ist sehr wichtig. Auch wird am Anfang viel Hilfe beim Umbau benötigt. Am Besten von der Familie, da dies kostengünstig ist. Das Geld sollte man am Anfang mindestens 10 Monate lang nach der Eröffnung für alle anfallenden Kosten zurücklegen. In der Gastronomie braucht man einen sehr langen Atem da die Leute erst nach und nach in die Geschäfte kommen. Auch sollte man Geld in Marketing investieren, wenn man auf ein langfristiges Geschäft setzt.

 

 

Stolpersteine für Abraham und Johanna Fromm

Die Erinnerung an das jüdische Paar bleibt im Boden gespeichert

„Denn oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken“, Die Bank der kleinen Wunder von Gernot Gricksch

Abraham Fromm war ein jüdischer Kaufmann. Er wurde am 9. Februar 1875 im ostpreußischen Flammberg (heute: Opalenietz/Polen) geboren. Seine Familie sind die Gründer von „Fromms Act“, die Kondomfabrik. Abraham selbst hat auch sein eigenes Bekleidungsgeschäft geöffnet. Zusammen mit seiner Frau Johanna wohnte er in der Potsdamer Straße 102 in Berlin-Tiergarten.

Johanna Wittkowski wurde am 12. Juni 1890 in Posen geboren. Sie führte zusammen mit ihrem Mann ihr Familiengeschäft in Berlin und wusste bis 1930 nicht, dass sie einmal sagt: „wir müssen Deutschland verlassen“. Die Frau hatte zwar die Vorahnung, konnte aber ihrem Mann nicht überreden, das Geschäft in Stich zu lassen und aus Deutschland zu emigrieren. Darüber hinaus waren die beiden in Berlin verliebt. Es ist schon ihre Heimatstadt geworden.

Am 13. Dezember 1933 stellte der Polizeipräsident in einer Randnotiz fest:       „Es liegt keine Veranlassung vor, Fr. auch weiterhin die deutsche Staatsangehörigkeit zuzuerkennen. Ihm ist es in Deutschland gut gegangen, er hat [im Krieg] seine Geschäfte gemacht und gut verdient, während andere Deutsche ihre Pflicht getan und für das Vaterland ihr Leben eingesetzt haben. Wenn Fr. die deutsche Staatsangehörigkeit seinerzeit beantragt hatte, so hat er das nicht aus Liebe zum Deutschtum und Deutschen Reich getan, sondern lediglich um bequemer seinen Geschäften nachgehen zu können und allen Unbequemlichkeiten, die er als Ausländer in Deutschland und namentlich während des Krieges auf sich nehmen musste, aus dem Wege zu gehen. Es dürfte nicht im Interesse des deutschen Volkes liegen, dass derartige Persönlichkeiten weiterhin die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. […] (S. 84, „Fromms“, Götz Aly und Michael Sontheimer)

Am 17. November 1941 wurden Abraham und Johanna Fromm zusammen mit den anderen 1006 Juden in einem Deportationszug im Fort IX von Kowno deportiert und am 25. November dasselben Jahres ermordet.

Am 14. September 2009 wurden in der Potsdamer Straße 102 die Stolpersteine von Abraham und Jonanna Fromm im Boden verlegt. Die kleinen Gedenktafeln enthalten den Name, das Geburts-, Deportations- und Ermordungsjahr. Künstler Gunter Demnig hat mit seinem Stolperstein-Projekt dieses jüdische Paar in der Potsdamer Straße 102, bzw. in der deutschen Geschichte verewigt. Die Namen der Opfer sind zurück an die Orte ihres Lebens gebracht.

Es ist bewundernswert, dass diese goldenen Steinchen, auf die wir täglich auftreten, so wertvoll sind. Hinter Stolpersteine stecken die Geschichten des jüdischen Lebens, die die Geschichte der Menschheit für immer verändert haben. Abraham und Johanna Fromm wurden in einem Tag vernichtet, die Erinnerung an sie ist für immer und ewig in unseren Welt geblieben.

Mein Ururgroßvater war auch Jude. Er hieß Joseph und hatte fast sein ganzes Leben im Schutz von der Regierung in Turkmenistan gewohnt. Seine Mutter wurde lange Zeit verfolgt, bis sie nach Kuban geflohen hat.
Meine Vorfahren haben keinen Stolperstein. Die Geschichte ihres Lebens wird Wort für Wort, von Generation zur Generation weitergegeben.

Von HU-Gastbloggerin Oleksandra

Fotos copyright: Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin

Haus am Lützowplatz – Eine kulturelle Begegnungsstätte

Wer öfter im Berliner Ortsteil Tiergarten über den Lützowplatz flaniert, dem wird sicher das ein oder andere Mal ein weißes Haus mit bunten Lettern auf der Fassade ins Auge gestochen sein. Auch ich stolperte über das ,,Haus am Lützowplatz“ und wollte mehr über diesen Ort erfahren.

Von der Stadtvilla zum modernen Ausstellungszentrum

Das Lützowviertel war bereits in der Weimarer Republik Zentrum des Berliner Kunsthandels und so steht außer Frage, dass auch das Haus am Lützowplatz eine bewegte künstlerische Geschichte vorzuweisen hat.

Ursprünglich wurde das Haus 1873 als Stadtvilla für die Familie Zimmermann errichtet, allerdings erwarb der jüdischen Kaufmann Egon Sally Fürstenberg kurz darauf die Immobilie. Im Zuge des Nationalsozialismus war der neue Besitzer jedoch gezwungen zu emigrieren, so kam es schließlich dazu, dass der Verein Berliner Künstler die Örtlichkeit erstand und sie als Bibliothek und Archiv verwendeten. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zwar enorm beschädigt, doch dank der Unterstützung des Malers Nikolaus Sagrekow wurde die Wiederaufbaugenehmigung erkämpft, sodass das ,,Kulturzentrum am Lützowplatz“ ab 1950 wieder in neuem Glanz erstrahlen konnte. Um die Gefahr zu umgehen, dass dieser kulturelle Treffpunkt der Öffentlichkeit entzogen werden könnte, rief der Berliner SPD-Senat unter Willy Brandt den Trägerverein ,,Förderkreis Kulturzentrum e.V.“ ins Leben. Ab diesem Zeitpunkt konnten in regelmäßigen Abständen abwechslungsreiche Ausstellungen bestaunt werden. Gesehen wurde der Ort als Begegnungsstätte im Sinne eines Kulturclubs, stets eng verbunden mit dem Ziel politische Bildung zu fördern. Weiterlesen

Entspannung pur am U-Bahnhof Bülowstraße

Die Bremsen quietschen, ich steige aus.

Die Gegend sieht ganz anders aus.

Ein weiter Blick, ein hoher Bogen

– mein Orientierungssinn hat mich betrogen;

hat meine Weichen neu gestellt,

als er mich zum Narren hält.

Er zwingt mich, dass ich heute Neues sehe,

als ich an der falschen Haltestelle stehe.

Der kleine Umweg bringt mich in keine Not,

doch es hilft nichts, ich sehe Rot.

Ich schaue mürrisch und ich schreite

flugs auf dem Weg zur andren Bahnsteigseite.

Ich nehme die Stufen Schritt für Schritt,

zumindest hält mich der Ausflug fit.

So bleibt man wenigstens gesund.

Meine Schuhe knirschen auf dem Grund.

Unten rauscht und raunt der Stadtverkehr,

Menschen wuseln hin und her.

Ein Herr mit Rad trägt ein Barett,

in dieser Gegend wirkt das sehr adrett.

Unter dem Bahnhof sitzen Tauben,

die mir nur einen kurzen Blick erlauben.

Dann senden sie: „Verschwinde hier!

Der Bahnhofsplatz ist unser Revier!“

Ich zucke zurück vom vielen Kot,

dessen Anblick sich mir bot.

Er lädt nicht ein, dass ich verweile,

sodass ich abermals nun eile.

Es geht die Treppen wieder rauf,

husch, husch in schnellem Lauf,

einer Dame hinterher,

die beeilt sich ebenso sehr.

Auf dem Bahnsteig seh ich schon:

Die erste Bahn fährt mir davon.

Ich war zu langsam, meine Schuld,

jetzt brauche ich etwas Geduld.

Während ich mit den Füßen wippe,

sehe ich vor der Fußspitze eine Kippe.

In der Luft liegt der Geruch von Rauch,

hier stand wohl wer und wartete auch.

Einen ergreift die Unruhe jedoch nicht,

der Reinigungsservice erfüllt gemächlich seine Pflicht.

Ich merke, wie ich dem Wagenknattern lausche

und nicht nur durch den Alltag rausche.

Der Bahnhof hält mir den Spiegel vor:

In meiner Hast bin ich ein armer Tor.

Er zwingt mich den Moment zu leben,

anstatt mich der Hektik hinzugeben.

Beim Einstig in die U-Bahn bin ich ganz entspannt, 

ich habe die Situation zuerst verkannt.

Doch am Ende weiß ich nur:

Der Ausstieg an der Bülowstraße bringt Entspannung pur.

 

Von Gastbloggerin Nora

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität.

Not rund um die Bahnhöfe Yorckstraße

Vor den Eingängen der Bio Company an der Yorckstraße stehen dieser Tage zeitweise Sicherheitsbeamte, die Kundentoiletten sind verschlossen. Hinter der Bio Company und an anderen Stellen des Hellweg Parkplatzes vermüllen Kot, Spritzen, Tempotaschentücher und auch Kleidungsstücke die Ecken. In den U-und S-Bahn Stationen ekeln sich Benutzer*innen vor Uringestank und machen um die schlafenden Junkies einen großen Bogen. Anwohner*innen des Kulmer Kiezes beklagen sich über eingetretene Haustüren und Spritzen in den Kinderwägen.

Yorckstraße – der Hardcore-Bahnhof

Seit Mitte April 2017 veranstaltet das Quartiersmanagement Schöneberger Norden Kiezgespräche zum Thema „Drogenhandel und Konsum im KulmerKiez“. Unter dem Titel „Der KulmerKiez wünscht sich RESPEKT“ veranstalteten Träger und Nachbar*innen im Dezember 2017 ein Winterfest auf dem Vorplatz der U-Bahn. (Bericht des QM hier).

Beschwerden der circa 20 Anwohner*innen (30 Anwesende) beim 5. Kiezgespräch im Februar 2018 über mangelndes Engagement und Einsatz in dieser für sie unerträglichen Situation begegnete der BVG-Abgeordnete mit dem Verweis es gäbe im Vergleich zur Yorckstraße wesentlich schlimmere Bahnhöfe in Berlin.

Dies wurde nicht gern gehört. Doch hingewiesen sei hier auf eine umfangreiche Anfrage des Abgeordneten Florian Graf (CDU) vom 28. November 2017 zum Thema: „Kriminalität an den Bahnhöfen Tempelhof-Schönebergs.“ Aus der Antwort (Dezember 2017) geht hervor, dass die S- und U-Bahnhöfe an der Yorckstraße im Zeitraum 2012 bis 2017 in Bezug auf die registrierten Straftaten an den insgesamt 32 S- und U-Bahnhöfe im Bezirk Tempelhof-Schöneberg an vierter Stelle standen.

  • U-Bahnhof Wittenbergplatz = 1052 Straftaten
  • U-Bahnhof Nollendorfplatz = 968 Straftaten.
  • Tempelhof insgesamt 781 Straftaten (S-Tempelhof = 267 / U-Bahnhof Tempelhof = 514)
  • Yorckstraße insgesamt 775 Straftaten (S-Bahnhof Yorckstraße = 210 / S-Bahnhof Großgörschenstraße = 33 / U-Bahnhof Yorckstraße = 532)

Im Jahr 2017 wurden am S-Bahnhof Yorckstraße = 11, am S-Bahnhof Großgörschenstraße = 1 und an der U-Bahnhof Yorckstraße = 62 Straftaten registriert. Leider kann die beim Kiezgespräch anwesende Polizei keine Aussage darüber machen, ob die Kriminalität der Dealer und Junkies innerhalb des eigenen Milieus stattfände oder ob auch Menschen außerhalb des Milieus akut gefährdet seien.

Subjektives Angstgefühl versus Zahlen

Seit mehreren Monaten ist das QUTREACH Präventionsteam Schöneberg Nord im Gebiet unterwegs. Sie unternehmen sogenannte „Spritztouren“, um sich ein eigenes Bild über die Verhältnisse zu machen. „Liebe Leute,“ schreiben Sie am 30. Januar auf ihrer Facebookseite. „Heute waren wir auf Spritztour rund um den Hellweg Baumarkt in der Yorckstraße. Fazit: 132 Spritzen in 2h eingesammelt! Vor ca. 2 Wochen haben wir im selben Spot ca. 200 Spritzen gefunden.“

Die Streetworker Natalie, Dennis und Lars haben auch einige Gespräche mit Konsument*innen geführt und beschreiben sie als „aufgeschlossen, entspannt, relaxed“, besonders wenn sie gerade eine Droge konsumieren konnten. Viele sagten, sie würden in Zukunft mehr aufpassen, die Spritzen wieder verschließen und sogar entsorgen, hätten Verständnis gezeigt. Ob sie auch danach handelten beim nächsten Mal sei damit überhaupt nicht gesagt. Gleichzeitig seien ihnen auch Konsument*innen begegnet, denen all dies völlig egal sei.

Bild: Projekt

In den Monaten ihrer Arbeit hier im Kiez schockiert es Natalie am meisten, wie würdelos die Gesellschaft mit den Junkies umginge. Es seien kranke Menschen, sie bräuchten die Drogen und der gesamte Körper entspanne nach dem Setzen einer Droge und damit auch der Darm. Doch da sie in der Bio Company oder auch an anderen Orten nicht die Toilette benutzen dürften, müssten sie sich in die Büsche verkrümeln. Das sei beschämend und verschmutze die Umgebung.

Dennis hat neben der professionellen auch die „Papa“-Perspektive. Den „kurz mal checken-Blick“ bei den Besuchen auf den lokalen Spielplätzen mit seiner 6-jährigen Tochter. Auch diese sei darin schon sehr geschult und wisse ganz genau, auf was sie zu achten habe. Ihm „vermiese das manchmal die Sicht auf die Welt.“

Lars spricht von einem wachsenden Verständnis. Früher habe er die Konsument*innen nicht abgelehnt, sich aber weiter keine Gedanken um ihre Not gemacht. Gleichzeitig sieht er mit seinen geschulten Augen viel mehr Spritzen herumliegen, die ihm zuvor nie aufgefallen seien.

Alle drei haben Verständnis für abgenervte Anwohner*innen. Anwohner*innen denen es schwer falle bei bedrohlichen, plötzlichen Begegnungen zum Beispiel im eigenen Hausflur – eigentlich einer privaten Sicherheitszone – Wut mit Empathie, Ekel mit Toleranz zu ersetzen.

Frust, Sorge und Anklage

Und so ist auch das 5. Kiezgespäch zunächst durch Anwohner*innen geprägt, die sich ihren Frust, ihre Sorgen und ihrr Wut von der Seele reden. Denn das Sicherheitsgefühl vieler Anwohner*innen ist erschüttert, besonders auch wenn ihre Kinder alleine unterwegs sind. Andere vermissten eine sofortiges Erscheinen der Polizei, als sie in für sie brenzligen Situation den Notruf wählten.

Es hilft kaum zu hören, dass das Betätigen der Notrufsäule in den Bahnhöfen die Videoüberwachung triggert und damit sofort die BVG und die Polizei die Szene auf dem Bildschirm habe. Die Notrufe würden dann nach Priorität abgearbeitet. Außerdem sei die Polizei täglich vor Ort und ermittele auch verdeckt.

Zwei Einzelfallhelfer beschäftige die S-Bahn und bezahle sie aus eigener Tasche. Löblich möchte man sagen, doch die beiden sind in ganz Berlin unterwegs. Sicherheit flößt auch nicht das Wissen ein, dass der Zuständigkeitsbereich des S-Bahn Personals direkt am Ausgang, also an letzten Treppenstufe endet. Der nächste Schritt liegt im bereits im öffentlichen Straßenland und damit im Zuständigkeitsbereich der Polizei.

Die Streifen der BVG sind 2 bis 3 Mal in der Woche für längere Zeit präsent. Und führen mindestens einmal in der Woche mit der Polizei Doppelstreifen durch. Bis Anfang Februar hätten sie aufgrund von Beschwerden 25 Platzverweise an Obdachlose und Konsument*innen ausgesprochen, 15 Menschen aus der Trinkerszene des Ortes verwiesen und 3 Anzeigen wegen Land und Hausfriedensbruch ausgestellt.

Anwesende verweisen darauf, dass Sie als zahlende Nutzer*innen einen Anspruch auf eine saubere U- und S-Bahn hätten. Der Ruf wird laut nach Prämien für Kontrolleur*innen, die schwarzfahrende Konsument*innen erwischen. Die Forderung nach mehr Kameras, nach effektiver Vertreibung der Hehler und Konsument*innen.

Die Polizei weist auf die Gesetze in unserem Rechtsstaat. Auf die Tatsache, dass der Drogenkonsum stadtweit steige. Wenn er von der Yorckstraße vertrieben würde, tauche er eben an anderer Stelle wieder auf und käme irgendwann auch wieder zurück. Die U7 sei eine wichtige Transportstrecke für die Dealer und die Polizei ermittele verdeckt. Auch die Betäubungsmittelszene sei wachsend. Der Anblick wenn sich ein*e Konsument*in eine Spritze setze sei höchst unschön. Doch sei nur der Verkauf strafbar, nicht aber der Konsum.

Empathie, Strafvereitelung und Koexistenz

Nach einer Stunde Kiezgespräch, bei dem Schuldzuweisungen, Hilflosigkeit, Wut und Frustration von Anwohner*innen überwiege, schaffen es Lars und Dennis (Natalie kann nicht dabei sein) mit einer sehr persönlichen, empathischen und auch fragenden Beschreibung ihrer Arbeit und ihrer Herangehensweise, eine Atmosphäre von leichtem Verständnis und auch Interesse zu schaffen. Zumindest für die Situation der Konsument*innen. Denn die seien ganz unten. Die Dealer seien diejenigen, die Straftaten begehen, kriminell aggressiv sind.

Änderungen seien nicht kurzfristig zu erwarten. Doch was könnte helfen, was haben sie von anderen Orten wie z.B. dem Leopoldplatz für Anregungen. Sie wollen Spielplatzbelebungen, Drogenprävention, verweisen darauf, dass die Konsument*innen Fixerstuben durchaus annehmen. Dort könnten Krankenschwestern und Sozialarbeiter*innen tätig sein und langfristig eine Beziehung aufbauen. Doch da die Szene ständig wandere könne eine Mobile Fixerstube eine praktikable Antwort sein.

Schade, dass es dann zu einem kurzen Kompetenzgerangel durch die Vertreter*in der Suchthilfekoordination des Bezirksamts kam, die bis dahin geschwiegen hatte. Sie verwies mehrmals darauf, dass Profis diese Arbeit machen müssen und die Streetworker nicht zuständig seien. Dass wichtige und finanziell umfangreiche Anträge des Bezirks fast abgabereif seien und gute Aussichten auf umfangreiche finanzielle Hilfe beständen. Doch dass das Thema so komplex sein, dass dies nicht von heute auf morgen geht. Die Schwere des Verwaltungshandelns lähmt.

Doch dann bedanken sich einige Anwesende für die Kiezgespräche und für die bisher gelungenen Schritte, für das in Kontakt sein. So fühlen sie sich der Lage nicht vollständig ausgeliefert. Es ist doch eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen notwendig! Es ist schwierig genug, zum Einen den kranken Konsument*innen zu helfen und den kriminellen Dealern das Handwerk zu legen.

An diesem Abend ließen die Streetworker Lars und Dennis für kurze Zeit die Möglichkeit erahnen und erspüren, wie eine für alle einvernehmliche Koexistenz und damit ein Gewinn für die Nachbarschaft sein könnte. Dies geschah nicht traumtänzerisch oder naiv. Denn sie kennen ihre größte Angst bei ihrer Arbeit in den Straße um die Yorckstraße: eine*n Tote*n zu finden.

Brahms, Turina, Mozart und Laborda erklingen für die Arbeit mit Sexarbeiter*innen und Heroinsüchtige

Donnerstag abend, Sturmtief Friederike fegt eisig durch die Kurfürstenstraße, das Gemisch aus Schnee und Regen brennt im Gesicht.

Selbst bei diesen ungemütlichen Bedingungen suchen Freier Sex auf der Straße, im Auto und in den noch wenigen verbliebenen Nischen im Straßenumfeld. Dicht gedrängt stehen heute die Sexarbeiterin auf der nördlichen Seite vor dem Bauzaun. Die Nachfrage gilt es zu bedienen. Weiterlesen

Raus! – Apotheke am Sportpalast = Vergangenheit

Vor circa 6 Monaten kontaktierte mich Liz Eres aus Israel. Geboren sei sie an der Potsdamer Straße, ihre Eltern hatten die Apotheke am Sportpalast. Als sie mir dann schrieb, sie würde im Juni 100 Jahre alt, entwickelte sich bei mir schnell die Idee, sie zu besuchen.

Einige Tage bevor ich losfliege, erfahre ich, dass die Apotheke am Sportpalast schließt. Die jetzige Inhaberin hat keine Nachfolge gefunden, möchte mir aber auch nicht sage, an wen die Einrichtung geht, die teilweise 100 Jahre alt ist.

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„Wir müssen uns vergegenwärtigen, wer das Hausrecht hat.“

Carsten Spallek is not amused.

Der Bezirksstadtrat möchte gerne über seine letzte Erfolgsgeschichte in Tiergarten-Süd plaudern. Vor einem Jahr – kurz vor der Berliner Senatswahl – hatte er den langersehnten Zaun um den Magdeburger Platz eröffnet. Die Gießkanne und Schäufelchen, die ihm damals die AG Magdeburger Platz des Stadtteil-Forums Tiergarten-Süd überreichte ständen bei ihm zu Hause, erzählt er, und erinnerten ihn immer wieder daran, wie er als damaliger Bezirksrat für Bezirksstadtrat für Stadtenwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung hier Gutes her gebracht hätte.

Die Moderatorin unterbricht in sanft. Nun sei ein Jahr später, er – Carsten Spallek – sei inzwischen Stadtrat für Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Schule, Sport und Facility Management sowie zuständig für die Zentrale Vergabestelle. In dieser Funktion sei er zum Stadtteil-Forum eingeladen, ein Kennen lernen soll sein. Der Paul-Gerhardt-Raum ist mit über 30 Forumsmitgliedern und Besucher*innen gut gefüllt. Und dann ist sie da – die Allegro-Grundschule und sie wird zum Hauptthema an diesem Abend Anfang September 2017. Übrigens ist es wieder kurz vor einer Wahl. Dieses Mal im Bund. Das ist aber Zufall. Weiterlesen

Die Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek

von HU-Gastbloggerin Martina

Besuch eines Workshop in der STABI

Kennt ihr das?

Wegen  gefühltem Zeitmangel legt der Bibliotheksnutzer oder Student  die Bücher oder Medien für eine anstehende  Fristverlängerung schnell und hastig vor, um danach  möglichst zügig  die Bibliothek wieder zu verlassen. Der ,,durchrauschende “ Leser  verweilt nur kurz in einer Bibliothek und das meistens ohne nach links oder rechts zu schauen.Ich gehörte auch zu den hastigen und durchrauschenden Bibliotheksnutzern,  leider  unbewusst und  regelmäßig beim  Besuch der Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße. 33 in 10785 Berlin.

Die Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin (kurz genannt: STABI )

Auch die vielen örtlichen Ausstellungen und Infos zu verschiedenen Veranstaltungen bei der STABI (Abkürzung für Staatsbibliothek zu Berlin) zogen an mir wie in einem ,,Zeitrausch“ vorbei! Das sollte sich nun endlich ändern! Aus einem jahrelang praktizierten ,,Vorbeilaufen“ plante ich  nun endlich ein ,,Stehenbleiben“ein.

Was steckt hinter einer ,,Werkstatt“ für Wissen?

Ich wollte mich  den interessanten Angeboten der Staatsbibliothek widmen und  vor allem endlich herausfinden, was hinter dem Namen Wissenswerkstatt der STABI steckt? Der Name klang interessant! Ich stellte fest, dass zur  Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek  unzählige Angebote wie z.B. Workshop, Werkstattgespräche, Ausstellungen uva. zählen, die in der Potsdamer Straße 33 und im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek stattfinden.

Diese ,,Wissenswerkstatt“ lag nun  endlich nach längerer Zeit  in meinem Interessenfokus.  Anhand eines Flyers  und einer umfassenden Internet-Recherche entschied ich mich aus dem breiten Angebot der möglichen Veranstaltungen der Werkstattgespräche für den Workshop  mit dem Titel: Publish or perish?,  eine Veranstaltung für Promovierende. Was  versteckte sich hinter dieser Redewendung publish or perish? So recherchierte  ich erstmal vorab im Internet und auf der Seite der STABI.

Diese Redewendung stand  für ,,Veröffentliche oder gehe unter“ und meinte den Druck und die vielen Probleme, den Promovierende  mit ihren Dissertationen u.a.  ausgesetzt sind. Mehr dazu wollte ich nun in dem Workshop erfahren. Denn: Man weiß nie, ob man vielleicht später auch eine Dissertation schreiben möchte? Dieses Wissen könnte dann später nützlich sein.

Wenn es mein  Zeitfenster noch erlauben sollte, wollte ich auch einen Blick in die Ausstellung: ,,Bibel-Thesen-Propaganda. Die Reformation erzählt in 95 Objekten“ wagen.

Zu diesen zwei kostenlosen Veran-staltungen nahm ich gleich einen guten Bekannten mit, der bisher nie Bücher bei der  STABI auslieh, also keinen Benutzerausweis für die Bibliothek besitzt. Das war möglich,  denn die Angebote der Veranstaltungen der Wissenswerkstatt sind für alle Besucher generell kostenlos und nicht an einen Nutzerausweis der Staatsbibliothek gebunden! Den  konkreten Veranstal-tungsraum konnte ich leider auf der Internetseite und Infos der STABI nicht finden.

Blick in die  Ausstellung : Bibel-Thesen-Propaganda

Kurz vor dem Besuch des Workshop, schaute ich mir nun die Ausstellung im Dietrich- Bonhoeffer-Saal an, die im  Foyers der  Staatsbibliothek lag:,, Bibel-Thesen-Propaganda.“ Das Jahr 2017 ist das sog. ,,Luther-Jahr“, es bedeutet 500 Jahre Reformation. Die Ausstellung beinhaltete die Zeit der Reformation durch Martin Luther und seine Thesen. Zu oft bin ich an dieser nur vorbei gesaust. Durch diese Präsentation wurde ich daran erinnert, dass genau vor 500 Jahren die 95 Thesen von Martin Luther in Wittenberg veröffentlicht worden sind und diese weltweite  Veränderungen brachten. Außer mir waren einige weitere interessierte Ausstellungs-Besucher anwesend, die an einer organisierten Führung teilnahmen.

Der Empfang zum Workshop

Von einem der Dozenten der Veranstaltung wurden wir am Informationspunkt der STABI freundlich empfangen: ,, Woher haben Sie die Information für die heutige Veranstaltung?“ wurde gleich zu Beginn erfragt. Alle schon anwesenden Teilnehmer  gaben kurz daraufhin  Antworten und los ging es in einem  ,,zügigen Laufschritt“ zum Veranstaltungsort. Jetzt wusste ich endlich , wo der Workshop stattfindet, im  Hörsaal : Raum 320. 

Der besondere Hörsaal

Endlich bekam ich den Raum zu sehen, der im Internet leider nicht näher beschrieben und ausfindig zu machen war. Es gab keine Karte der Räume  für die zusätzliche Veranstaltungen, nur einen Plan für die  Leseräume. Gleich zu Beginn wurde von den Dozenten auf die besondere Beschaffenheit des Hörsaals : Raum 320 aufmerksam gemacht. Man entschuldigte sich, dass dieser keine Fenster habe und somit eine schlechte Klimatisierung zu erwarten sei.

Als Problem-Lösung wurden einfach 2 Eingangs-Türen des Hörsaals während der gesamten Veranstaltung weit offen gelassen. Das war für mich eine relativ ungewöhnliche,  eine nicht ganz ausreichende, aber verbessernde  Lösung für die Luftzufuhr. Der Raum füllte sich mit vielen Teilnehmern, mit insgesamt 28 Personen, hiervon  waren 22 Frauen und 6 Männer im von mir  geschätzten Altersdurchschnitt von ca. 28-50 Jahren.

Der besondere Hörsaal : Raum 320 ,,ohne Fenster“

Der Workshop  ,,Publish or perish  wurde von 2 Dozenten geleitet, einem wissenschaftlichen Fachreferenten sowie einem  juristischen Mitarbeiter / wissenschaftlichen Bibliothekar, der u.a. für die Erläuterung einiger rechtlicher Problematiken bei der Erstellung und Veröffentlichung von Dissertationen zuständig ist.

Viele interessante Themen, die für Promovierende wirklich wichtig sind wie: ,,Urheberrecht, Verlagsrecht, Bildrecht, Was ist ein Plagiat“? u.va. wurden im Rahmen einer umfangreichen Power-Point-Präsentation mit zusätzlicher Frage-und Diskussionsmöglichkeit von diesen  2  Dozenten vorgestellt. Überraschender Weise waren alle diese Informationen auch für mich, ohne ,,momentane“ Dissertations-Absichten nicht nur für meine generelle Studienzeit sehr hilfreich, sondern auch für das Verfassen meiner wissenschaftlichen Hausarbeiten. Diese Informationen  kommen ansonsten in einem überwiegend generalisierten Bachelorstudiengang  immer viel zu kurz!

Am Ende der Veranstaltung war es auch noch möglich, durch Hinterlassen der eigenen Email-Adresse, alle genannten Infos des Workshops per Mail zu erhalten. Ich war sehr positiv überrascht, dass ich diese wirklich umfang-reichen Infos und Links zu den Themen vollumfänglich erhielt und somit alles nochmal in Ruhe nachlesen konnte.

Mein besonderes Interesse / Fragen

Ich fragte eine Teilnehmerin, die ich in einer von mir eingelegten Pause auf dem Flur traf, ob Sie schon öfter in dieser Veranstaltung war?  ,,Nein, bei dieser zum ersten Mal. Aber ich habe schon andere Veranstaltungen der  STABI  besucht mit internationaler Dozenten-Besetzung. Das war sehr interessant und hat mir gut gefallen.“ Bei einem weiteren Teilnehmer fragte ich nach der Veranstaltung, ob dieser schon ein Verlag für seine Dissertation hat? ,,Nein, leider noch nicht. Deshalb bin ich zu dieser Veranstaltung gekommen, um die entsprechenden Hinweise zu erhalten.“

Im Anschluss der 3 Stunden-Veranstaltung  wurden von mir die Dozenten befragt:,,Wie gut wird diese Veranstaltung besucht, die aus vier verschiedenen Workshop-Teilen  besteht?“ Ich bekam folgende  Auskunft von ihnen: ,, Diese Veranstaltung ist immer brechend voll. Wir hatten sogar schon mehr als 60 Teilnehmer hier!“ Der juristische Mitarbeiter erklärte weiterhin: ,, Diese Art von Workshop für Promovierende  gibt es etwa seit dem Jahr 2013.“ Mich interes-sierte weiterhin, warum für die 2-3 stündige Veranstaltung  keine Pause eingeplant wird, da ich damit etwas Schwierigkeiten hatte: ,, In den ersten Termin stecken wir immer sehr viel Information rein, sodass eine wirkliche Pause nicht möglich ist.“

Eine weitere Fragestellung wollte ich unbedingt beantwortet haben:,,Warum gibt es im Hörsaal denn keine Fenster?“ Daraufhin erklärte mir einer der Dozenten ,,Weil das Gebäude schon etwas älter ist und damals so gebaut wurde.“ Der  wissenschaftliche Fachreferent erweckte den  Eindruck,  damit auch nicht wirklich  zufrieden zu sein. ,,Gab es schon immer zwei Referenten für diesen Workshop?“ war eine meiner weiteren Fragen, denn generell ist man an nur eine vortragende Person gewöhnt. ,,Konzeptionell wurde diese Veran-staltung auf 2 Referenten ausgerichtet, da die einzelnen Fachthematiken auch recht unterschiedlich sind. Für weitere ausführliche Fragen können Sie sich auch an die zuständige Fachmitarbeiterin unseres Referates wenden“. Am Ende meines Interviews wurde mir die Möglichkeit genannt, weitere evtl. zusätzliche Fragen per E-mail oder Telefon beantwortet zu bekommen, da die Dozenten nach dieser langen Veranstaltung nun auch eine ,,Erholung“ benötigten.

Die ,,Kuschelecken“ und viel Entspannung nach dem Workshop im Foyer

Die STABI hat viele Sitzmöglichkeiten, wo man ungestört und in Ruhe verweilen kann, da die gesamte Örtlichkeit über ein großzügiges und weitläufiges Areal verfügt. Leider viel zu selten habe ich diese angenehme Atmosphäre genutzt, so aber an diesem Tag endlich ausreichend Zeit eingeplant. Abschließend wurde beim Verweilen in einer der vielen angenehmen ,,Ruhe-Ecken“ nach der Veranstaltung von mir folgender Entschluss gefasst und  dieser gegenüber meinen Mitbesucher geäußert:,,Die STABI ist wirklich ein Ort zum Verweilen und Erkunden, deshalb beabsichtige ich weitere Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen. Ab sofort wird mehr Zeit dafür eingeplant!

Mein eingeladener Mitbesucher stimmte dieser Entscheidung positiv zu und sagte, dass er beim nächsten Besuch auf jeden Fall mit dabei wäre, denn auch ihm hat die Veranstaltung und die Ausstellung gefallen und die Ruhe-Ecken erst recht.

Wer möchte, kann während der Öffnungszeiten in der Potsdamer Straße 33, in 10785 Berlin  vorbei schauen und sich auch von dem ,,speziellen älteren Charme“ der STABI und den interessanten Angeboten der Wissenswerkstatt persönlich  ,,überraschen“ lassen!

Viel Spaß dabei!

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ des Career Centers an der Humboldt Universität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kon-Tiki – Pallas – Lilli Flora – Terra Petra

Eine Feuer so zu errichten, dass es von oben nach unten brennt. Und dann auch unten noch die Zugluftfuhr verschließen. „Das kann niemals funktionieren,“ stöhnt ein versierter Gartenkenner und verdreht mehrmals die Augen, als die anderen Workshopteilnehmer*innen einfach nur der papiernen Gebrauchsanleitung folgen wollen.

Zehn Neugierige stehen in den Pallasgärten um den Kon-Tiki Ofen herum. Die Initiatoren Julian Bohländer und Maik Billing sind genauso aufgeregt wie alle anderen. Sehr fachkundig führen sie zunächst in die Kunst des Kon-Tiki und der Terra Petra ein. Eifrig studiert haben sie im Internet und auch schon gefachsimpelt. Beim GartenPlausch des Projektes GartenAktiv im Schöneberger Norden haben sie den Vortrag „Mit Terra Petra den Boden verbessern“ gehalten. Sie haben auch Spender*innen mit ihrer Begeisterung motiviert den Ofen zu finanzieren, der jetzt zwischen den hohen Fassaden des Pallasseums, der Gründerzeitbauten der Pallas- und Winterfeldtstraße steht und fachgerecht befeurt seinen Teil dazu beitragen wird, den Gärten wunderbarste Erde zu bescheren. Weiterlesen