Es begab sich auf meiner kürzlichen Radtour durch die Lausitz entlang des Fürst-Pückler-Weges, das ich in einem Wald nahe Bad Liebenwerda auf die Brikettfabrik Luise stieß, die älteste ihrer Art in Europa. Ich hielt an und genoss eine Führung mit einem ehemaligen Arbeiter, der uns kenntnisreich durch die leeren Hallen, ja sogar bis in das Ofenrohr nahm. Dabei durfte ich nebenbei erfahren, dass energetisch betrachtet Brikettfabriken Strom sehr viel effizienter als Kraftwerke produzieren und dass es heute nur noch zwei ihrer Art in Deutschland gibt.
Hier die Luise:
Doch was ich eigentlich erzählen wollte. Sinnierend stand ich an der Kasse, als mein Blick auf eine Ankündigung fiel. Gespielt werden sollte, so der Zettel in gelb, Dick und Doof, ganz live und improvisiert begleitet. Nun kenn ich ja, den Stummfilmpianisten hier aus dem Quartier, und so nahm ich, rein interessehalber, den Zettel in die Hand, um ihm zu erzählen, wer denn dieser Kunst noch so landauf und landab nachgeht. Da lese ich
musikalisch interpretiert vom Pianist Stephan von Bothmer Berlin
“Hey, Stephan,” sprach ich vor mich hin und schrieb ihm einen Postkarte. Denn während er ja weiß, dass er dort spielt, kann er ja nicht wissen, dass ich es weiß.
P.S. er war schon mehrmals dort und die freundliche Frau an der Kasse hat total von ihm geschwärmt
Mit dem fröhlichen Gefühl “ach, ein bisschen zu Hause hier”, radelte ich weiter nach Doberlug-Kirchhain. Dieser Ort hat nicht nur einen besonderen, ohrklingelnden Namen, sondern ist bekannt durch sein Weißgerbermuseum, das in anschaulicher Weise die Jahrhunderte alte, nun verstorbene Tradition des dortigen Gerbens erzählt, welches auch noch ein Besonderes war.
Vor einem der Museumsgebäude stehend, weckte ein kleines Plakat meine Aufmerksamkeit. Nein, nicht das Plakat sondern ein Name
Evelyn Klam
“Hallo, Evelyn”, sagte ich leise vor mich hin, “du also auch hier, der potse-Kiez ist ja mächtig in der Lausitz unterwegs.”
Wer Evelyn noch nicht kennt, hat nun die Wahl. Nach Doberlug-Kirchhain fahren und dann auf jeden Fall außer dem Museum und der Ausstellung auch die wunderschöne Zisterzienserkirche besuchen.
Oder hier in Tiergarten-Süd in die Pohl 11 – die U-Bahn Bögen – gehen. Dort im Bogen 7 ist Evelyn Klam arbeitstechnisch zu Hause. Sie bietet Kurse an, man kann sich bei ihr wunderbar inspirieren lassen.
Eine Spezialität von Evelyn Klam sind übrigens Urnen. Was wiederum den Bogen zum morgigen Artikel schlägt. ……
Doch erst noch ein paar Eindrücke von der Ausstellung.