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Die Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek

von HU-Gastbloggerin Martina

Besuch eines Workshop in der STABI

Kennt ihr das?

Wegen  gefühltem Zeitmangel legt der Bibliotheksnutzer oder Student  die Bücher oder Medien für eine anstehende  Fristverlängerung schnell und hastig vor, um danach  möglichst zügig  die Bibliothek wieder zu verlassen. Der ,,durchrauschende “ Leser  verweilt nur kurz in einer Bibliothek und das meistens ohne nach links oder rechts zu schauen.Ich gehörte auch zu den hastigen und durchrauschenden Bibliotheksnutzern,  leider  unbewusst und  regelmäßig beim  Besuch der Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße. 33 in 10785 Berlin.

Die Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin (kurz genannt: STABI )

Auch die vielen örtlichen Ausstellungen und Infos zu verschiedenen Veranstaltungen bei der STABI (Abkürzung für Staatsbibliothek zu Berlin) zogen an mir wie in einem ,,Zeitrausch“ vorbei! Das sollte sich nun endlich ändern! Aus einem jahrelang praktizierten ,,Vorbeilaufen“ plante ich  nun endlich ein ,,Stehenbleiben“ein.

Was steckt hinter einer ,,Werkstatt“ für Wissen?

Ich wollte mich  den interessanten Angeboten der Staatsbibliothek widmen und  vor allem endlich herausfinden, was hinter dem Namen Wissenswerkstatt der STABI steckt? Der Name klang interessant! Ich stellte fest, dass zur  Wissenswerkstatt der Staatsbibliothek  unzählige Angebote wie z.B. Workshop, Werkstattgespräche, Ausstellungen uva. zählen, die in der Potsdamer Straße 33 und im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek stattfinden.

Diese ,,Wissenswerkstatt“ lag nun  endlich nach längerer Zeit  in meinem Interessenfokus.  Anhand eines Flyers  und einer umfassenden Internet-Recherche entschied ich mich aus dem breiten Angebot der möglichen Veranstaltungen der Werkstattgespräche für den Workshop  mit dem Titel: Publish or perish?,  eine Veranstaltung für Promovierende. Was  versteckte sich hinter dieser Redewendung publish or perish? So recherchierte  ich erstmal vorab im Internet und auf der Seite der STABI.

Diese Redewendung stand  für ,,Veröffentliche oder gehe unter“ und meinte den Druck und die vielen Probleme, den Promovierende  mit ihren Dissertationen u.a.  ausgesetzt sind. Mehr dazu wollte ich nun in dem Workshop erfahren. Denn: Man weiß nie, ob man vielleicht später auch eine Dissertation schreiben möchte? Dieses Wissen könnte dann später nützlich sein.

Wenn es mein  Zeitfenster noch erlauben sollte, wollte ich auch einen Blick in die Ausstellung: ,,Bibel-Thesen-Propaganda. Die Reformation erzählt in 95 Objekten“ wagen.

Zu diesen zwei kostenlosen Veran-staltungen nahm ich gleich einen guten Bekannten mit, der bisher nie Bücher bei der  STABI auslieh, also keinen Benutzerausweis für die Bibliothek besitzt. Das war möglich,  denn die Angebote der Veranstaltungen der Wissenswerkstatt sind für alle Besucher generell kostenlos und nicht an einen Nutzerausweis der Staatsbibliothek gebunden! Den  konkreten Veranstal-tungsraum konnte ich leider auf der Internetseite und Infos der STABI nicht finden.

Blick in die  Ausstellung : Bibel-Thesen-Propaganda

Kurz vor dem Besuch des Workshop, schaute ich mir nun die Ausstellung im Dietrich- Bonhoeffer-Saal an, die im  Foyers der  Staatsbibliothek lag:,, Bibel-Thesen-Propaganda.“ Das Jahr 2017 ist das sog. ,,Luther-Jahr“, es bedeutet 500 Jahre Reformation. Die Ausstellung beinhaltete die Zeit der Reformation durch Martin Luther und seine Thesen. Zu oft bin ich an dieser nur vorbei gesaust. Durch diese Präsentation wurde ich daran erinnert, dass genau vor 500 Jahren die 95 Thesen von Martin Luther in Wittenberg veröffentlicht worden sind und diese weltweite  Veränderungen brachten. Außer mir waren einige weitere interessierte Ausstellungs-Besucher anwesend, die an einer organisierten Führung teilnahmen.

Der Empfang zum Workshop

Von einem der Dozenten der Veranstaltung wurden wir am Informationspunkt der STABI freundlich empfangen: ,, Woher haben Sie die Information für die heutige Veranstaltung?“ wurde gleich zu Beginn erfragt. Alle schon anwesenden Teilnehmer  gaben kurz daraufhin  Antworten und los ging es in einem  ,,zügigen Laufschritt“ zum Veranstaltungsort. Jetzt wusste ich endlich , wo der Workshop stattfindet, im  Hörsaal : Raum 320. 

Der besondere Hörsaal

Endlich bekam ich den Raum zu sehen, der im Internet leider nicht näher beschrieben und ausfindig zu machen war. Es gab keine Karte der Räume  für die zusätzliche Veranstaltungen, nur einen Plan für die  Leseräume. Gleich zu Beginn wurde von den Dozenten auf die besondere Beschaffenheit des Hörsaals : Raum 320 aufmerksam gemacht. Man entschuldigte sich, dass dieser keine Fenster habe und somit eine schlechte Klimatisierung zu erwarten sei.

Als Problem-Lösung wurden einfach 2 Eingangs-Türen des Hörsaals während der gesamten Veranstaltung weit offen gelassen. Das war für mich eine relativ ungewöhnliche,  eine nicht ganz ausreichende, aber verbessernde  Lösung für die Luftzufuhr. Der Raum füllte sich mit vielen Teilnehmern, mit insgesamt 28 Personen, hiervon  waren 22 Frauen und 6 Männer im von mir  geschätzten Altersdurchschnitt von ca. 28-50 Jahren.

Der besondere Hörsaal : Raum 320 ,,ohne Fenster“

Der Workshop  ,,Publish or perish  wurde von 2 Dozenten geleitet, einem wissenschaftlichen Fachreferenten sowie einem  juristischen Mitarbeiter / wissenschaftlichen Bibliothekar, der u.a. für die Erläuterung einiger rechtlicher Problematiken bei der Erstellung und Veröffentlichung von Dissertationen zuständig ist.

Viele interessante Themen, die für Promovierende wirklich wichtig sind wie: ,,Urheberrecht, Verlagsrecht, Bildrecht, Was ist ein Plagiat“? u.va. wurden im Rahmen einer umfangreichen Power-Point-Präsentation mit zusätzlicher Frage-und Diskussionsmöglichkeit von diesen  2  Dozenten vorgestellt. Überraschender Weise waren alle diese Informationen auch für mich, ohne ,,momentane“ Dissertations-Absichten nicht nur für meine generelle Studienzeit sehr hilfreich, sondern auch für das Verfassen meiner wissenschaftlichen Hausarbeiten. Diese Informationen  kommen ansonsten in einem überwiegend generalisierten Bachelorstudiengang  immer viel zu kurz!

Am Ende der Veranstaltung war es auch noch möglich, durch Hinterlassen der eigenen Email-Adresse, alle genannten Infos des Workshops per Mail zu erhalten. Ich war sehr positiv überrascht, dass ich diese wirklich umfang-reichen Infos und Links zu den Themen vollumfänglich erhielt und somit alles nochmal in Ruhe nachlesen konnte.

Mein besonderes Interesse / Fragen

Ich fragte eine Teilnehmerin, die ich in einer von mir eingelegten Pause auf dem Flur traf, ob Sie schon öfter in dieser Veranstaltung war?  ,,Nein, bei dieser zum ersten Mal. Aber ich habe schon andere Veranstaltungen der  STABI  besucht mit internationaler Dozenten-Besetzung. Das war sehr interessant und hat mir gut gefallen.“ Bei einem weiteren Teilnehmer fragte ich nach der Veranstaltung, ob dieser schon ein Verlag für seine Dissertation hat? ,,Nein, leider noch nicht. Deshalb bin ich zu dieser Veranstaltung gekommen, um die entsprechenden Hinweise zu erhalten.“

Im Anschluss der 3 Stunden-Veranstaltung  wurden von mir die Dozenten befragt:,,Wie gut wird diese Veranstaltung besucht, die aus vier verschiedenen Workshop-Teilen  besteht?“ Ich bekam folgende  Auskunft von ihnen: ,, Diese Veranstaltung ist immer brechend voll. Wir hatten sogar schon mehr als 60 Teilnehmer hier!“ Der juristische Mitarbeiter erklärte weiterhin: ,, Diese Art von Workshop für Promovierende  gibt es etwa seit dem Jahr 2013.“ Mich interes-sierte weiterhin, warum für die 2-3 stündige Veranstaltung  keine Pause eingeplant wird, da ich damit etwas Schwierigkeiten hatte: ,, In den ersten Termin stecken wir immer sehr viel Information rein, sodass eine wirkliche Pause nicht möglich ist.“

Eine weitere Fragestellung wollte ich unbedingt beantwortet haben:,,Warum gibt es im Hörsaal denn keine Fenster?“ Daraufhin erklärte mir einer der Dozenten ,,Weil das Gebäude schon etwas älter ist und damals so gebaut wurde.“ Der  wissenschaftliche Fachreferent erweckte den  Eindruck,  damit auch nicht wirklich  zufrieden zu sein. ,,Gab es schon immer zwei Referenten für diesen Workshop?“ war eine meiner weiteren Fragen, denn generell ist man an nur eine vortragende Person gewöhnt. ,,Konzeptionell wurde diese Veran-staltung auf 2 Referenten ausgerichtet, da die einzelnen Fachthematiken auch recht unterschiedlich sind. Für weitere ausführliche Fragen können Sie sich auch an die zuständige Fachmitarbeiterin unseres Referates wenden“. Am Ende meines Interviews wurde mir die Möglichkeit genannt, weitere evtl. zusätzliche Fragen per E-mail oder Telefon beantwortet zu bekommen, da die Dozenten nach dieser langen Veranstaltung nun auch eine ,,Erholung“ benötigten.

Die ,,Kuschelecken“ und viel Entspannung nach dem Workshop im Foyer

Die STABI hat viele Sitzmöglichkeiten, wo man ungestört und in Ruhe verweilen kann, da die gesamte Örtlichkeit über ein großzügiges und weitläufiges Areal verfügt. Leider viel zu selten habe ich diese angenehme Atmosphäre genutzt, so aber an diesem Tag endlich ausreichend Zeit eingeplant. Abschließend wurde beim Verweilen in einer der vielen angenehmen ,,Ruhe-Ecken“ nach der Veranstaltung von mir folgender Entschluss gefasst und  dieser gegenüber meinen Mitbesucher geäußert:,,Die STABI ist wirklich ein Ort zum Verweilen und Erkunden, deshalb beabsichtige ich weitere Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen. Ab sofort wird mehr Zeit dafür eingeplant!

Mein eingeladener Mitbesucher stimmte dieser Entscheidung positiv zu und sagte, dass er beim nächsten Besuch auf jeden Fall mit dabei wäre, denn auch ihm hat die Veranstaltung und die Ausstellung gefallen und die Ruhe-Ecken erst recht.

Wer möchte, kann während der Öffnungszeiten in der Potsdamer Straße 33, in 10785 Berlin  vorbei schauen und sich auch von dem ,,speziellen älteren Charme“ der STABI und den interessanten Angeboten der Wissenswerkstatt persönlich  ,,überraschen“ lassen!

Viel Spaß dabei!

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Kurses „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ des Career Centers an der Humboldt Universität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zentrale Landesbibliothek am Standort Gleisdreieck

Von HU-Gastbloggerin Luna

Der Park am Gleisdreieck dient der Erholung und Entspannung. Menschen erhalten hier die Möglichkeit Sport zu treiben, sich zu treffen und spazieren zu gehen. Grüne Wiesen laden ein es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen und die ersten Sonnenstrahlen zu genießen.

Doch auf einer großen Fläche des Parks erstreckt sich eine Baustelle, an der Bagger am Werke sind. Es ist das letzte unbebebaute Areal der fünf Bauflächen des Projekts „Urbane Mitte.“ Die Bauflächen wurden 2005 in einem städtebaulichen Vertrag zwischen dem Land Berlin und der Vivico, der die Flächen damals gehörten, festgelegt. Hier entstehen 100.000 qm Brutto Geschossfläche, also ziemlich viel Platz mit hoher Nutzungskapazität. Geplant sind für das Gelände 60 – 70 % Büroräume, während 30-40 % einem lebendigem Nutzungsmix aus Gastronomie, Clubs, Hotels und Wohnungen dienen sollen.

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Wachsenlassen und die Grüne Bibliothek

Von HU-Gastbloggerin Luna

Wenn im Frühling die ersten Maiglöckchen zum Vorschein kommen, dann möchte man manchmal dem Alltag entfliehen und einfach die Natur genießen.

Im Gemeinschaftsgarten Wachsenlassen in der Kluckstraße 11 in Tiergarten-Süd wird den Bürgern des Kiezes genau das ermöglicht. Und wer sich vorher mit dem Thema urbanem Gärtnern vertraut machen möchte, kann in der anliegenden Grünen Bibliothek in einem der vielen Bücher zu diesem Thema schmökern.

Grüne Biblio2,1Das Fortbestehen der Bibliothek verdankt sich engagierten Bürgern, die sich im Januar 2013 zusammengeschlossen haben, um die von Schließung bedrohte Bibliothek Tiergarten Süd weiterzuführen. Gemeinsam mit dem Amt für Weiterbildung & Kultur Berlin-Mitte, Fachbereich Bibliotheken, dem Stadtteilverein Tiergarten e.V. und der IG Bibliotheken, haben sie das Konzept der Grünen Bibliothek entworfen. Sie ist ein generationsübergreifendes und interkulturelles Projekt, das Angebote im Bereich Urbanes Gärtnern, Do It Yourself und Sprach- und Leseförderung anbietet. Weiterlesen

Die Gertrud-Kolmar-Bibliothek

Von HU-Gastblogger Ulrich

Die Gertrud-Kolmar-Bibliothek in der Pallasstr. 27 blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück und gehört zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen im Schöneberger Norden. Durch den Ausbau ihres interkulturellen Angebots konnte sie ihre Besucherzahlen in den vergangenen Jahren erheblich steigern. 2012 wurde ihre geplante Schließung vorerst abgewendet, ihr Erhalt ist jedoch weiter vom kommunalen Sparwillen bedroht. „Ist eine dezentrale Bibliothek in einem Gebiet wie dem Schöneberger
Norden notwendig? Ich sage ja, weil man nur hier Kinder und Jugendliche fürs Lesen gewinnen kann, nicht in den Zentralbibliotheken“, sagt Quartierst Bertram von Boxberg. Er empfiehlt auch unkonventionelle Massnahmen der Solidarität. 

 

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Pumpe, Kumpel und Maultaschen

Schnellen Schrittes am Casino vorbei. Dann rechts um die Ecke. Ich bin angekommen: Lützowstraße, Berlin, Tiergarten Süd. Viel Zeit habe ich nicht. Mal sehn ob mir die Straße in unserem spontanen Blitzdate trotzdem etwas offenbart.

Frischer Asphalt liegt ihr zugrunde. Nicht minder frisch der Wind, der mir entgegen schlägt. In beide Richtungen breite Fahrradstreifen. Mangels Drahtesel ziehe ich notgedrungen den Gehweg vor. Doch das erweist sich als Glücksfall. So fällt mir nach wenigen Metern sofort die bunt bemalte Backsteinmauer auf. Jeder Backstein hält ein eigenes Bild für das wachsame Auge parat. Teils das Übliche wie es in alte Bäume in Parks geritzt ist: Menschen die ihre Zuneigung für einander verewigen. Aber auch Steine, die kleine bescheidene Gemälde andeuten. Und andere, die einfach schlicht bemalt sind. Was ist das bloß? Ein Blick in den Hauseingang verschafft Aufklärung: Ich habe das Kiezmosaik entdeckt.

Doch ich muss weiter. Die Lützowstraße ist lang und die Zeit knapp. Vorbei an der Elisabeth-Klinik, die sich hinter einem flachen Bauzaun nicht zu verstecken vermag. Dann folgt ein kleines Ensemble an Bauten, die einer Bungalowsiedlung ähneln. Die halbrunden Dächer fallen ins Auge. Wirkt irgendwie einladend. Und das ist auch gut so. Viel zu oft wirken Bibliotheken mehr abschreckend. Wer die Kommode am Bebelplatz kennt, weiß wovon ich rede. Aber die Stadtteilbibliothek Tiergarten-Süd heißt jeden bereits mit ihrer Architektur willkommen. Und wer viel Lesefutter seinem Hirn einverleibt, der braucht auch was für den Magen. Da hilft der Familiengarten gleich direkt neben der Bibliothek weiter. Doch wer hier etwas essen will, der muss auch vorher auch etwas angebaut haben.

Ohne Stärkung zieht es mich weiter. Von weitem sehe ich ein Schild, das mich nach links zum Arbeitsgericht schicken will. Passend dazu erkenne ich, dass de Gruyter seinen Sitz gleich um die Ecke hat. Man hat wohl nie so ganz Semesterferien. Doch meine Aufmerksamkeit wird von einer anderen Richtung her in den Bann gezogen: Calumet Photographics. Ein Blick durch die Schaufenster und ich bin mir sicher, dass Handykameras niemals eine richtige Spiegelreflex ersetzen werden können. Ein Geschäft als Paradies für Fotografen jeder Art: ob professionell oder auch nur hobbymäßig.

Mich von der Schaufensterscheibe wegzuzwingen fällt mir schwer. Doch lohnt es sich. Ein paar Schritte weiter, ein Blick um die Ecke und ich werde daran erinnert, dass Berlin vor langer Zeit einmal eine Industriestadt war. Ein hoher schmaler Schornstein aus Backstein lugt aus der Tiefe des Raumes hervor. Früher befand sich hier das alte Pumpwerk VII. Heutzutage ist hier die Eventlocation Alte Pumpe angesiedelt. Auf demselben Gelände unterhält die AWO das Jugendkulturzentrum Pumpe.

Fast habe ich das westliche Ende der Lützowstraße erreicht, welches am Lützowplatz mündet. Vorbeigehend an Backsteinhäuser 2.0 denke ich mir, es wäre angebracht ein wenig Namensforschung zu betreiben. Das Handy mit dem abgebissenen Apfel hilft mir weiter. Namensgeber für die Straße ist das ehemalige Dorf Lützow, welches 1719 von Charlottenburg okkupiert wurde. Handy schnell weggesteckt. Man möchte schließlich den morgendlichen Biertrinkern am Späti keine unnötige Angriffsfläche bieten.

Kehrtmarsch. Rückzug gen Osten. Ein Ziel hat die Lützow für mich noch zu bieten. Auf ein Absacker denke ich mir. Um die Eindrücke zu verarbeiten. Die Potsdamer ist erreicht nach einer Zigarettenlänge. Geschwind überquert. Schon stehe ich davor. Berlins berühmteste Absackerbar: Das Kumpelnest. Oder halt! Habe ich mich falsch erinnert? Sieht etwas marode aus. Ach ja: Berlin berühmteste Absturzbar. Das kommt der Sache begrifflich deutlich näher. Dann lieber konservativ. Man soll schließlich bei dem bleiben, was man ist. Die Maultaschen Manufaktur in unmittelbarer Nachbarschaft empfinde ich als einladender. Die schwäbische Kultur hat also nicht im Prenzlberg halt gemacht. Schlecht zu wissen.