Schlagwort-Archiv: HU-Gastblogger

Ist offline Videos ausleihen Schnee von gestern? – Wie die Berliner Videotheken aussterben

Von HU-Gastblogger Sebastian

Filme gucken. Ein Hobby für viele. Wie wirkt sich die wachsende Bequemlichkeit Filme bei Onlineanbietern zu schauen statt offline auf die Verleiher aus?

VOM GEFÜHL DES AUSLEIHENS

Es ist dieses besondere Gefühl: Ich betrete die Räumlichkeit, als erstes leuchten und reflektieren mir die prall gefüllten Regale durch all ihre bunten Hüllen und Covers entgegen. Davor kündigt bereits ein Plakat, hinter dem Schaufenster, die neu erscheinenden Filme für den aktuellen Monat an. Die Vorfreude wird geschürt, nebenbei plane ich im Kopf bereits Woche für Woche die einzelnen Filmabende. Weiterlesen

Biobistro Radieschen

Von HU-Gastblogger Sebastian

Ein Besuch im Biobistro Radieschen in der Pohlstr. 61

Mittagszeit. Zeit für eine gesunde Stärkung! Montag bis Freitag von 9-16 Uhr öffnet das Biobistro Radieschen seine Pforten, um hungrige Büroangestellte, Anwohner und alte Stammkunden gleichermaßen zu verköstigen. Ich durfte mit der Besitzerin Semira Sahyazici über das vegan-vegetarische Konzept ihres Bistros sprechen:

Es ist kurz vor 11 Uhr, die Ruhe vor dem (An)Sturm. Spezialisiert auf den Mittagstisch, findet der Hochbetrieb meistens von 12-14 Uhr statt. Während in der Küche die Vorbereitungen noch auf Hochtouren laufen, beginnen Semira und ich mit unserem Interview. Sie empfängt mich sehr freundlich, alles wirkt hier sehr familiär und vertraut. Noch bevor wir überhaupt zum eigentlichen Interview kommen, fragt sie mich nach meinem leiblichen Wohlbefinden, ob ich nicht gern etwas zu Essen oder Trinken mag und bietet mir einen Powersmoothie an, den ich dankend annehme. Wirklich sehr zuvorkommend und ein Sinnbild für Semiras Ansichten und Überzeugungen, auf die ich im Verlaufe noch zu sprechen komme. Weiterlesen

Das peppige Hotel im Herzen Berlins

Von Gastblogger Alexander

„Wir bieten hier alles, was man braucht und nichts, was man nicht braucht. Bei anderen zahlen sie für Produkte, die sie in der Regel nicht nutzen.“

B&B Hotel Berlin-Potsdamer Platz

B&B Hotel Berlin-Potsdamer Platz

Im Herzen von Berlin, zwischen Brandenburger Tor, Gedächtniskirche und Potsdamer Platz befindet sich das B&B Hotel Berlin-Potsdamer Platz. An der Potsdamer Straße 90 angekommen lockt einen das recht große B&B Logo anmutig wie eine Sonne ins Innere eines Economy-Hotels. Ein Schritt über die Türschwelle und es strahlen einen Hunderte von farbenfrohen Ampelmännchen von den Wänden entgegen. Nur noch ein Paar Schritt weiter und man steht vor der Rezeption. Dort angekommen bekommt man eine sehr warme Begrüßung vom Geschäftsführer Alexander Mies, so wie man diese vielleicht nur noch von seinen Großeltern kennt. Nichts erinnert einen mehr an den Großstadttrouble im Rücken. Losgelöst und entspannt begeben wir uns für das Gespräch in den bereits menschenleeren Frühstücksraum, stets begleitet von der peppigen Inneneinrichtung und dem Geruch von frischem Kaffee. Weiterlesen

Portrait Monique

Das Portrait ist entstanden im Rahmen des Kurses
“Online Journalismus – Recherchieren und
Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität

Monique, oder auch Mo, so nennen sie ihre Freundinnen und Freunde/ eine 28 jährige Berlinerin, möchte raus aus der Hektik dieser                                             Stadt –  sucht die Ruhe, deutet auf das Meer /studiert Erziehungswissenschaft, Germanistische Linguistik, hat sich dies jedoch anders vorgestellt – freut sich auf den Wechsel zur FU/macht Musik, ist in einer Band, sorgt für Gesang, spielt Gitarre/fotografiert, surft, fährt Longboard, kocht gut/Träume sind ihr wichtig/möchte alles aufschreiben, festhalten, bloggen, interessiert das Weltgeschehen – genau richtig beim Online-Journalismus.

Monique

Meet The Magicians

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Winterkurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität

Von HU-Gastbloggerin Sophia

Ladies and Gentlemen,
meet the magicians!

Es ist ein lauer Mittwochabend. Schöneberger Ufer Nummer 61, direkt am Landwehrkanal. Die Straße ist wenig beleuchtet.

Man klingelt, dann öffnet sich die Tür. Durch das Vorderhaus, über den Hof, gelangt man in die Räume des magischen Zirkels. Ein Treppe höher befindet sich der Vorstellungsraum. Dunkel rote, samtige Vorhänge bedecken die Fenster. Gedämpfte Musik spielt im Hintergrund. Stühle, mit Platz für ca. 30 Personen, sind auf eine Bühne ausgerichtet. Vor dieser steht ein grüner Tisch. Die Bühne ist unbeleuchtet und wird das auch den ganzen Abend bleiben. Langsam füllen sich die Sitze, ganz voll wird es nicht. Die ersten Reihen sind jedoch besetzt. Hier hat man die beste Sicht. Dann geht das Licht aus. Die Musik spielt. Weiterlesen

Das Composers‘ Orchestra flaniert durch Berlin

Der Artikel ist entstanden im Rahmen des Winterkurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Center der Humboldt Universität

Von HU-Gastbloggerin Natascha

„Bisher wurde Berlin vielleicht wirklich nicht genug geliebt. Noch fühlt man in vielen Teilen Berlins, sie sind nicht genug angesehen worden, um wirklich sichtbar zu sein. Wir Berliner müssen unsere Stadt noch viel mehr bewohnen.“ – Franz Hessel

Es ist Freitag, 19 Uhr. Ich betrete den Jazzclub „Schlot“ in der Invalidenstraße. Leere Tische und Stühle im dunklen Raum, die Bühne beleuchtet. Die Musiker bereiten sich für das am Abend stattfindende Konzert vor, spielen sich auf ihren Instrumenten ein. Aus einem Nachbarraum schallen Trompetenklänge. Sie erinnern mich an einen Film noir, in dem ein verwegener Einzelgänger Verbrecher bekämpft und das schöne Mädchen verführt. Es riecht nach altem Holz. Mir scheint, dieser Raum hätte in ganz ähnlicher Weise schon zu Franz Hessels Zeiten existieren können.

Als sich alle 15 Musiker versammelt haben, beginnt der Soundcheck des Composers’ Orchestra Berlin, das zu späterer Stunde sein Hörbuch erstmalig dem Publikum vorstellen wird: „Spazieren in Berlin“. –

DSC_2463Quelle: www.composersorchestraberlin.com

Es ist ein musikalisches und literarisches Projekt, in dem die Musik des Orchesters lautmalerisch, jazzig und frisch mit den poetischen Texten Franz Hessels über Berlin verschmilzt. Die Texte lassen das Berlin der 1920er Jahre aus der Sicht eines Flaneurs und Müßiggängers lebendig wiederauferstehen. Ob „Ort der tausend Lampenkörper“, „Vergnügungsdampfer mit Musik“ oder die Eindrücke aus dem Sportpalast – überall Berlin, wo es pulsiert, fiebert mit Lust und Verdruss.

„Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Caféterrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu lauter gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze und Seiten eines immer neuen Buches ergeben.“ – Franz Hessel

Franz Hessel, wer war er? Er war ein Berliner. Er war Dichter, Romancier, ein Poet – und ein passionierter Flaneur. Geboren in Stettin als Sohn eines jüdischen Bankiers, zog er in frühen Jahren nach dem Tod seines Vaters mit Mutter und Bruder nach Berlin. Er war Übersetzer beim Rowohlt-Verlag und arbeitete dort unter anderem mit Walter Benjamin zusammen.

Die Musik scheint die alten schönen Bilder der Stadt mühelos ins Heute aufzunehmen. In uns entstehen so neue Muster, nach denen wir suchen möchten bei unserem nächsten Lustwandeln durch Berlin.

Als ich Hazel Leach, die musikalische Leiterin des Orchesters, in einer freien Minute zwischen Soundcheck und Auftritt erwische, bitte ich sie kurz zu mir. Ich möchte von ihr wissen, was dieses Projekt so reizvoll für sie und ihr Orchester gemacht hat: „Mein Freund Moritz von Rappard hat dieses Projekt ins Leben gerufen. Er hat Texte Franz Hessels über seine Eindrücke in der Großstadt Berlin ausgewählt und daraus ein Programm konzipiert. Diese Texte dienten uns als Orchester der Inspiration für unsere Musik. Zu jedem der insgesamt 10 Texte haben einzelne Orchestermitglieder Stücke komponiert. Ziel war es dabei, den vergangenen Zeitgeist in unserer Musik einzufangen und ihn gleichzeitig aber auch mit der Moderne, dem Hier und Jetzt, zu verschmelzen.“

Hessel_Franz                             Franz Hessel (vor 1910); Quelle: www.wikipedia.de
 

Gerade Franz Hessels wohl bekanntestes Werk „Spazieren in Berlin“ vermittelt uns in seiner schlichten und sanften Art poetische Bilder, die Momente dieser liebenswerten Stadt für uns als seine Mit-Berliner festhalten – bestimmt zu überdauern die Zeit des noch kommenden, vernichtenden Krieges.

Gehen wir heute durch die Potsdamer Straße und bleiben dort, wo einst sich der Sportpalast befand, für kurze Zeit stehen, dann hören wir vielleicht die Stimme  von Franz Hessel:

„ Der Sportpalast hat eine eigene Schönheit während des Sechstagerennens und auch in manchen stilleren Nachmittagsstunden, wenn milchig blaues Tageslicht in die Brettbahn fällt.“

Wir lesen es und hören zu und es ist, als wären wir im Sog der Suche nach der verlorenen Zeit…

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Zum Hörbuch:
Franz Hessel: Spazieren in Berlin
Sebastian Weber und Composers‘ Orchestra Berlin
1 CD | 53 Minuten
ISBN: 978-3-86847-181-6
http://www.buchfunk.de/shop/spazieren-in-berlin/
 

 

 

 

Porträt von Paula

Das Porträt ist entstanden im Rahmen des Winterkurses “Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen” des Career Centers der Humboldt Universität

 

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„Berlin ist eine Einstellung, ein Schmelztiegel der Subkulturen“, in dem Paula schon 23 Jahre lang lebt. Für eine junge Studentin, mit dem Drang  Neues zu schaffen und zu verändern, ist das eine Stadt voller Möglichkeiten. Gedichte schreiben, sie der Welt mitteilen, bloggen, Filme drehen, das künstlerische Mitteilungsbedürfnis ausleben, „reich und berühmt werden“ – lacht sie. Doch vielleicht ist es besser, etwas Vernünftiges zu tun? Studieren und Geld verdienen. Sie entscheidet sich für den Studiengang ‚Regionalstudien Asien/ Afrika‘, aber will sich mittlerweile lieber auf den Balkan spezialisieren.
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