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Kinderkunstmagistrale – Rundgang durch die Gärten

KinderKunstAktionen zum Mitmachen für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 – 15 Jahren
am Samstag, dem 04. September 2010 von 14.00 – 18.00 Uhr auf dem Gelände des Beachvolleyballplatzes Pohlstraße 11

Für Eltern und AnwohnerInnen
Rundgang durch die Gärten der Kleingartenanlage auf dem Gleisdreieck
Start: 15.00 Uhr am Eingang der kindermagistrale (Dauer: ca. 1 – 1,5 Stunden)

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Kindermagistrale 2010

Liebe Kinder und Jugendliche,

Zum dritten Mal verwandelt sich in diesem Jahr der Beachvolleyballplatz in der Pohlstraße 11 in eine Kreativwerkstatt.

Gemeinsam mit Künstlern und Kunsthandwerkern probiert ihr in 9 Kunstaktionen aus, was ihr so alles mit ‘Druck machen könnt. Und dabei ist nicht nur an das Drucken von Bildern gedacht, sonder auch an das Aufblasen von Luftballons, aus denen ihr dann Figuren formt oder ihr tretet ganz fest in den Sand, gießt den Fußabdruck dann mit Gips aus, malt ihn bunt an und am Ende des Tages leuchtet eine bunte Fußspur im Sand.

Ganz starke Kinder können sich ihren Zaubertrank selbst herstellen. Aus Früchten, aber auch aus Obst, presst ihr Euch einen supergesunden und ganz einmaligen Zaubertrank, der nicht nur gut schmeckt sondern auch soooo gesund ist.

Und nach diesem Zaubertrank habt ihr genug Kraft, um Wolle zu filzen oder um Bilder in Abdrucktechnik herzustellen oder Seifenblasen zu pusten ….

Für einen kleinen Imbiss sorgen wie im letzten Jahr Frauen vom türkischen Frauenkreis. Gegen kleines Entgelt gibt es leckere Speisen und Getränke.

Rundgang durch die Gärten:

Die Kleingärten auf dem Gleisdreieck werden Teil des neuen Parks. Um schon jetzt einen kleinen Einblick und Ausblick auf die Zukunft zu geben laden sie ein zum Besuch.

Beginnend am Treffpunkt auf der kindermagistrale werden die Teilnehmer von Klaus Trappmann über das Gelände des Gleisdreiecks durch die Gärten geführt und erfahren dabei Vieles über die Geschichte der Gartenanlage. In einigen Gärten gibt es musikalische Darbietungen der Gartenbesitzer und Zeit genug sich umzuschauen. Vele Infos zum neuen Park auf dem Gleisdreieck runden den Rundgang ab. Gegen 16.30 Uhr endet der Rundgang wieder auf der kindermagistrale.

Die kindermagistrale 2010 wird ermöglicht durch das ehrenamtliche Engagement von Künstler, Kunsthandwerkern und Anwohnern, in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendrat, dem Jugendteam des Stadtteilvereins und den Kleingärten auf dem Gleisdreieck. Sponsoring herzlich willkommen!

Text, Kontakt und Information:
Gabriele Hulitschke
– Koordination –
Mail:
Fon: 030 262 30 27
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Kindermagistrale 2010 - Programm

Ich hab‘ am Sonntag die Langenscheidts besucht

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In den letzten Wochen finde ich mich unverhältnismäßig oft auf Friedhöfen wieder. Am Sonntag auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf, circa 25 Fahrradkilometer von der Potsdamer Straße. Angeregt wurde dieser Besuch durch die Ausstellung Kunstraum Mausoleum, die vor kurzem auf dem St. Matthäi-Kirchhof eröffnet wurde. Die beiden Begräbnisorte verbindet eine gemeinsame Geschichte.

Schon einmal vorab: der 1909 eröffnete Friedhof in Stahnsdorf ist wunderschön. Eine 206 Hektar große Waldlandschaft, mit wunderbar ruhigen Wegen, mit Unterholz, in der man außer viel Grün und Holz auch alte und neue Grabsteine sieht.

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Doch erstmal zurück zu den Langenscheidts. Ja, die Langenscheidts aus der Crellestraße, die mit den gelben Wörterbüchern. Im Jahr 1856 gründete der Kaufmannssohn Gustav Langenscheid (1832 – 1895) in Schöneberg zunächst die Langenscheidtsche Verlagsbuchhandlung, die 12 Jahre später durch eine Buchdruckerei und Buchbinderei ergänzt wurde.

Ursprünglich begraben wurden er, viele seiner Familienangehörige und weitere honorige BerlinerInnen auf dem St. Matthäi-Kirchhof in der Großgörschenstraße. Dieser gehörte ursprünglich zur Gemeinde der St. Matthäi-Kirche auf dem heutigen Kulturforum. Das war damals keine Kulturbrache sondern dicht bebautes und von gut situierten BürgerInnen bewohntes Tiergarten-Süd.

Fast wäre der Friedhof der Welthauptstadt Germania, das heißt den größenwahnsinnigen Bauplänen Albert Speers, zum Opfer gefallen. Denn die Umgestaltung Berlins beinhaltete unter anderem den Bau einer Nord-Süd-Achse. Da war der Friedhof im Weg.

Deshalb wurden 1938/39 über 200 große Erbbegräbnisse und über 3.000 Grabstellen von Schöneberg nach Stahnsdorf verbracht. Die Erbbegräbnisse befinden sich in der sogenannten „Alten Umbettung“ an einer Längsseite des Friedhofes. Darunter sind übrigens auch Lebensmittelhändler Otto Reichelt (1854 – 1899), der Namensschöpfer des Begriffes Seidenstrasse und Geograph Ferdinand von Richtholfen (1833 – 1905) und viele mehr zu finden.

Es gibt noch zwei weitere Schöneberger Abteilungen mit schlichten Grabsteinen. Dort befinden sich alte und neue Grabstätten, denn auch heute noch finden SchönebergerInnen dort ihre letzte Ruhe.

Grabsteine werden in Stahnsdorf nicht entsorgt, viele stehen dort schon seit über 100 Jahren. Manche sind umgefallen, auf vielen die eingemeißelten Buchstaben verblasst. Die ewige Ruhe währt bei ihnen schon über 100 Jahre. Sie werden der Zeit übergeben.

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—— Wie anders als eine Entdeckung, die ich vor zwei Wochen auf dem St. Thomas-Friedhof in Neukölln machte. Dort fand ich viele Grabsteine völlig lieblos auf einen Haufen geworfen. Teilweise waren sie zerbrochen. Sie stammten offensichtlich von Grabstellen, deren 25-Jahres-Frist abgelaufen war. Als ich bei der Verwaltung mündlich darauf aufmerksam machte und nachfragte, wurde mir erklärt, dass eben alles ganz schnell gehen müsse, wenn erst einmal die Aufträge kämen, die Gräber einzuebnen. Da wäre keine Zeit. Ich habe inzwischen eine email-Anfrage an eine weitere kirchliche Stelle geschickt, jedoch noch keine Antwort erhalten. ——

Zurück nach Stahnsdorf, wo die Gräber und das Angedenken in Ruhe gelassen werden. Neben ganz alten Grabsteinen, befinden sich völlig neue Grabstätten. Das gab mir ein unendliches Zeitempfinden.

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Ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen, doch noch ein Hinweis: in Stahnsdorf sind sehr viele berühmte Persönlichkeiten begraben. Die Geschichte des Friedhofes dokumentiert auch Bestattungskultur in Deutschland. Wer möchte, kann mit dem folgenden Fotoalbum einen kleinen virtuellen Fotospaziergang machen, der jedoch die direkte Erfahrung, Besinnlichkeit, Gedanken über Tod und Leben nur anklingen lassen kann.

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Per Klick - Eindrücke vom Südwestkirchhof

In Stahnsdorf sind naturnahe Bestattungen unter Bäumen möglich. Auf den kleinen Steinen steht der Name und die Lebensdaten. Manche Familien kommen zu Besuch, haben sich eine Bank in die Nähe des Baumes gestellt. Andere wählen diese Bestattungsform, weil sie zu weit entfernt sind, um regelmäßig zu kommen oder weil für sie das Gedenken auf dem Friedhof nicht die angemessene Form ist.

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Heute vor fünf Jahren ist mein Vater Walter Wosnitza gestorben. Ich widme ihm diesen Artikel. Und meiner noch lebenden Mutter, Irmgard Wosnitza.

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1 Jahr potseblog – Party mit POTSENACHBARSCHAFT

Vor genau einem Jahr – am 10. Juli 2009 – erblickte der potseblog das virtuelle Licht der Welt.

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Dieses kleine Jubiläum möchte ich mit meinen NachbarInnen feiern. Nicht mit denen im direkten Gebiet um die Potsdamer Straße, denn diese kommen ja schon seit einem Jahr unter den potselinks zusammen.

Ich lade meine geographischen NachbarInnen ein, also blogs,die über einen Kiez in direkter Nachbarschaft, in Berlin-Mitte oder der Nachbarschaft von Berlin-Mitte und Berlin-Schöneberg berichten. (Verlinkung in der Linkliste rechts)

Berlin Street
BI Gasometer
Das gemeine Wesen
Grossbeerenstrasse – Kreuzberg 61
Kiez und Kneipe
Kiez, Kiez – Hurra !
Kieznetz
Kreuzberg Blogging
Kultur-Café
Landwehrkanal Blog
Moabit Street
MoabitOnline
Nächste Ausfahrt Wedding
Rixdorfer Kunstnetz
Rote Insel Schöneberg
Soldiner Strasse
Winterfeldtmarkt Schöneberg
Wrangelstraße Blog

Die Party soll eine Gelegenheit zum Kennen lernen sein. Ich würde mich freuen, wenn daraus in der Zukunft eine fruchtbare Verlinkung und Vernetzung wird.

Alle Eingeladenen dürfen auch gerne die Nachbar/innen mitbringen, die ich noch nicht kenne. Oder sich auch gerne selbst einladen und bemerkbar machen.

Und im Übrigen: als Geschenke an diesem Jahrestag sind mir Kommentare, Anregungen, Ideen, Bemerkungen sehr willkommen.

Viel Spaß beim Fest im Web.

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Kiez gewinnt, weil er Laufhaus verliert

Herzlichen Glückwunsch an alle Aktiven aus dem Kiez an der Potsdamer Straße, die sich dafür eingesetzt haben, dass eine Verschlechterung der Lebendsbedingungen nicht stattfindet.

P r e s s e m i t t e i l u n g  Nr. 22/2010

Keine Baugenehmigung für “Laufhaus”

Das über dem Erotik-Kaufhaus und -Kino „LSD“ an der Kurfürstenstraße/Ecke Potsdamer Straße in Berlin-Schöneberg geplante „Laufhaus“ verstößt gegen das Gebot der Rücksichtnahme und ist daher unzulässig. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin nach dem am 19. Mai 2010 durchgeführten Ortstermin entschieden.

Mit ihrer Klage hatte sich die Klägerin gegen die Versagung einer Baugenehmigung für ein sog. „Laufhaus“ mit 48 Zimmern gewandt. Hierbei handelt es sich um ein Bordell, in welchem Prostituierte Zimmer anmieten können, um bei geöffneter Tür auf Freier zu warten. Die Gegend um die Kurfürstenstraße ist bereits jetzt durch Rotlicht-Gewerbe in nicht unerheblichem Umfang geprägt. So findet sich dort neben dem „LSD“ auch Berlins bekanntester Straßenstrich, der sich über viele Jahrzehnte etabliert hat.

Während die Klägerin geltend gemacht hatte, das „Laufhaus“ werde eher zu einer Verringerung der Straßenprostitution führen, hatte das Bezirksamt auf die mit dem Vorhaben verbundenen negativen städtebaulichen Auswirkungen verwiesen. Die 19. Kammer des Verwaltungsgerichts folgte nun dieser Wertung: Zwar sei das Vorhaben in dem als Kerngebiet ausgewiesenen Gebiet grundsätzlich zulässig, da ein „Laufhaus“ in einem solchen Baugebiet als nicht wesentlich störender Gewerbebetrieb anzusehen sei. Das konkrete Vorhaben sei jedoch im Hinblick auf seine Größe und unter Berücksichtigung des bereits vorhandenen Rotlicht-Gewerbes wegen eines Verstoßes gegen das Rücksichtnahmegebot im Einzelfall unzulässig. Mit dem „Laufhaus“ in der beabsichtigten Größe käme Prostitutionsgewerbe in einem städtebaulich nicht mehr vertretbaren Umfang hinzu, wodurch ein sog. „Trading-Down-Effekt“, d.h. ein durch eine Niveauabsenkung bewirkter Attraktivitätsverlust des Gebiets mit der Folge der Verdrängung ansässiger Betriebe und der Wohnbevölkerung, entstehe.

Gegen das Urteil ist der Antrag auf Zulassung der Berufung an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg statthaft.

Urteil der 19. Kammer vom 19. Mai 2010 – VG 19 A 167.08 -.

Bach swingt den Kiez

Swinging Bach“
Konzert der vocal-concertisten in der Zwölf-Apostel-Kirche

Klick Bach und hör vocal-concertisten

Mit dem semi-professionellen Chor der vocal-concertisten hat der Kiez Potsdamer Straße einen erfreulichen musikalischen Zuzug erfahren. Seit November proben sie in der Zwölf-Apostel-Kirche. Im Juni geben sie ihr erstes Konzert in der neuen Location (Kirche).

Samstag, 5. Juni 2010, 19 Uhr
Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde
An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg

Die vocal-concertisten scatten und singen Werke von Johann Sebastian Bach – und betreten damit ein weiteres Mal musikalisches Neuland.

Das als ’scat‘ oder ’scat-singing‘ bezeichnete Singen von aneinandergereihten Silbenfolgen ohne Wortbedeutung, etwa wie ‚da ba da‘, war besonders in der Swing-Ära verbreitet, z.B. durch Jazz-Ikonen wie Ella Fitzgerald oder Louis Armstrong. Mit dieser Vortragsform ist es dem Chor möglich, Werke von Bach zu singen, die ursprünglich nur für Instrumente komponiert worden waren.

Und damit das Ganze auch so richtig swingt, ergänzt ein Jazz-Ensemble mit Schlagzeug und Kontrabass.

Diesen ‚geswingten‘ Bearbeitungen werden vokale Kompositionen Bachs gegenübergestellt, so etwa Auszüge aus den Kantaten ‚Himmelskönig, sei willkommen‘ und ‚Christ lag in Todesbanden‘, die von Cello und Orgel begleitet werden – und die mindestens genauso swingen…

Die Aufnahme des Chores am neuen Probenort war ungemein herzlich. Und so schätzen die über 40 MitsängerInnen diesen Kiez inzwischen aufgrund seiner Vielfalt – wir begegnen in unserer Probenzeit den Kindern in der arabischen Schule, den Mitgliedern der koreanischen Gemeinde und anderen Gruppen. Auch die Situation auf der Straße können viele nun besser einschätzen als aus reißerischen Zeitungsartikeln.

Inzwischen überlegen die vocal-concertisten, die Zwölf-Apostel-Kirche auch in Zukunft als Konzertkirche zu nutzen. Für den Kiez wäre das eine kulturelle Bereicherung. Sie brächten mit ihrem Stammpublikum neue BesucherInnen in den Stadtteil. Zahlreiche neue HörerInnen aus der Umgebung beim ersten Konzert würden diese Entscheidung sicherlich positiv beeinflussen.

Die vocal-concertisten freuen sich darauf, für Sie singen und swingen zu können.

Lange Nacht in der Zwölf Apostel Kirche

Am kommenden Sonntag, dem 23. Mai, findet – wie jedes Jahr am Pfingstsonntag – die Lange Nacht der offenen Kirchen statt.

Die Zwölf-Apostel-Kirche ist ab 19 Uhr geöffnet, es erwartet Sie ein buntes Programm und einige Musik:

  • 19.00 Uhr: Begrüßung, kurze Andacht (C. Schmidt)
  • 19.20 Uhr: Kirchturmführung (D. Friedrichs)
  • 20.00 Uhr: Taizegesänge (K. Meier-Stoffers)
  • 21.00 Uhr: Kurze Andacht (Pfr.Dr.A. Fuhr)
  • 21.20 Uhr: Literatur in der Kirche (C.Ingmann, S.Nägele, J. Markert)
  • 22.15 Uhr: Orgelführung (Kantor C.Claus)
  • 23.00 Uhr: Kurze Andacht (Pfr. i.R. R.Bedorf)

P.S.: Den 26. Juni sollten Sie sich freihalten: um 19 Uhr erklingt der dritte Teil von Händels Messias in der Zwölf-Apostel-Kirche, es singt der Zwölf-Apostel-Chor unter Leitung von Christoph Claus!

Fuer weitere Informationen über die Kirchenmusik in Zwölf Apostel hier per Klick

Kommunikation und Kunst – auf dem Straßenstrich

Es liegt in der Natur des Gewerbes, dass die Arbeit der sozialen Dienste an der Kurfürstenstraße und Umgebung langfristig angelegt sind. Den Straßenstrich im Gebiet gibt es schließlich seit mehr als 100 Jahren. Er hat viele Veränderungen hinter sich und vielem widerstanden.

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In den letzten Jahrzehnten ist es Organisationen wie dem Frauentreff Olga, der Treberhilfe, Fixpunkt, der Mittwochsinitiative der Zwölf Apostel Kirche und Neustart e.V. gelungen, einen vertrauensvollen Kontakt ins Milieu aufzubauen. Da sie alle unterschiedliche Schwerpunkte haben, ist es ihnen gemeinsam ist es zu verdanken, dass die Umgebung trotz aller Schwierigkeiten ein relativ konfliktfreies Feld ist.

EU-Erweiterung

Gleichzeitig waren alle trotz ihrer reichen Erfahrung von den Konsequenzen der EU-Osterweiterung im Jahr 2005 überrascht. Der Kurfürstenstraße brachte diese politische Veränderung einen hohen Anstieg an Prostituierten, einen anschließenden Preis- und Verdrängungskampf, Schwierigkeiten mit den AnwohnerInnen und ein Kommunikationsproblem. Denn die Frauen verstanden kein Deutsch. Die Sozialarbeiterinnen hingegen, konnten sich weder auf polnisch, noch auf ungarisch, rumänisch oder bulgarisch verständlich machen. Doch inzwischen ist auch hier viel geschehen.

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Frauentreff Olga

Der Frauentreff Olga, zum Beispiel, erhielt seit seinem Umzug von der Derfflinger Straße in die Kurfürstenstraße ein neues Profil. Seit über 20 Jahren ist Olga eine Anlaufstelle für Prostituierte, wo sie Essen, Gespräche, medizinische Versorgung und eine Verschnaufpause erhalten. „Wir haben das Olga völlig neu aufgestellt,“ sagt die stellvertretende Leiterin des Drogennotdienstes Petra Israel-Reh. „In der Derfflinger Straße kamen 20 – 30 Frauen pro Abend, hier in der Kurfürstenstraße sind es 40 bis 70 Frauen.“

Olga gründete ein Kommunikationszentrums, was durchaus wörtlich zu verstehen ist. Zum einen wollten sie den Prostituierten im Frauentreff die Möglichkeit geben, mit ihren Familien zu Hause per Telefon und Internet in Kontakt zu bleiben. Zum anderen wollten die Sozialarbeiterinnen mit den Frauen auf Deutsch kommunizieren und boten deshalb Sprachkurse an.

Doch die Rechnung ging nicht auf, die Frauen kamen weiterhin ins Olga, aber nicht zum Sprachkurs. Das Projekt musste an die Wirklichkeit angepasst werden. Zumal den polnischen Frauen andere aus aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Bulgarien und Rumänien gefolgt waren.

„Wir arbeiteten wie die Feuerwehr,“ erinnert sich Michaela Klose, seit 2008 Leiterin des Frauentreffs. „Immer wieder mussten wir raus, um kleine Brände zu löschen. Wir hatten nur wenige Arbeitsstunden. Die Frauen hatten Angst vor uns. Sie konnten nicht glauben, dass wir ihnen wirklich helfen, sie nicht ausbeuten oder der Polizei ausliefern wollten.“

Sprachmittlerinnen

Mit Hilfe der Quartiersmanagements und der Quartiersräte in Schöneberg-Nord und Magdeburger Platz wurde ein Projekt aufgelegt, bei dem die Sozialarbeiterinnen gemeinsam mit Sprachmittlerinnen auf die Straße gingen, um mit den Frauen in Kontakt zu kommen. Neben rechtlichen und gesundheitlichen Fragen, machten sie den Frauen auch klar, dass die Kurfürstenstraße ein Wohngebiet ist, baten sie, sich nicht genau vor den Kindergärten und der Moschee zu positionieren und die Werbung nicht rabiat zu gestalten. Dadurch entspannte sich die Sitaution im Kiez merklich.

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Doch die finanzielle Situation fürs Olga blieb mehr als prekär bis endlich – mit Hilfe aus dem Bezirksamt Mitte – das Thema auf Senatsebene gehoben werden konnte und eine finanzielle Bewilligung über den Fraueninfrastrukturfonds die Arbeit nun auf mehrere Jahre sichert.

UnterstüzterInnen

Im April nun lud der Frauentreff Olga all diejenigen ein, die den Treffpunkt in den letzten Jahren finanziell, beraterisch, ideell und politisch unterstützt haben. Dazu gehört neben dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg vor allem das Bezirksamt Mitte mit Bürgermeister Dr. Christian Hanke und der Gleichstellungsbeauftragten Kerstin Drobick. Ebenfalls anwesend war die SPD-Bundestagsabgeordnete von Berlin-Mitte, Dr. Eva Högl, die seit neuestem Vereinsmitglied bei Olga ist. Weiterhin vertreten waren die sozialen Träger, die Präventionsbeauftragte von Schöneberg und VertreterInnen des Quartiersmanagements und Quartiersrates Magdeburger Platz.

Der Frauentreff bedankte sich auf ungewöhnliche Weise und mit sehr viel Offenheit. Michaela Klose nahm uns zunächst auf einen imaginierten Spaziergang mit. So hatten wir Gelegenheit, indirekt einige Prostituierte kennen zu lernen, denen wir sonst nur anonym und fremd auf der Straße begegnen.

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Spaziergang

In Gedanken gingen wir die Frobenstraße entlang und vor zur Potsdamer Straße, vorbei an Prostituierten, die häufig Drogen nehmen. Vor dem LSD wurden uns die circa 15 bulgarischen Frauen vorgestellt, die dort regelmäßig stehen. Sie sind zwischen 30 und 40, arbeiten teilweise mit Zuhältern, teils mit Beschützern. Sie haben Probleme mit ihrer steuerlichen Anmeldung, versorgen zu Hause ihre Familien und Kinder. Manche von ihnen sind drogenabhängig, andere nicht.

Uns wurde gesagt, dass auf der anderen Straße häufig eine deutsche Prostitutierte von den Sozialarbeiterinnen angetroffen wird. Sie arbeitet seit drei Jahren hier, ist obdachlos, ihr geht es körperlich schlecht, sie ist Mehrfachkonsumentin von Drogen. In Gesprächen bei Olga wird ihr die Begleitung durch den Entzug oder in ein Methadonprogramm angeboten. Langsam ist das Olga für sie ein fester Anlaufpunkt geworden und vertrauensvoll hat sie sich auf einen HIV und Hepatitis Test eingelassen und auch einer Impfung zugestimmt.

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Eine Ungarin lernten wir duch die Erzählung einer Sprachmittlerin kennen. Sie ist 42 Jahre und sehr glücklich, dass ihr hoher Blutdruck in der medizinischen Abteilung bei Olga versorgt wird. Eine Freundin hat sie ursprünglich ins Olga gebracht. Doch hätte die Sprachmittlerin sie nicht in ihrer eigenen Sprache angesprochen, hätte sie diesen Schritt wohl nie getan.

Eine 21-jährige Ungarin hat dieses Vertrauen noch nicht gefasst. Sie ist erst vor vier Monaten hier angekommen. Sie spart ihren Verdienst, denn sie will studieren und Tierärztin werden. Ihr Freund in Ungarn glaubt, sie kellnert. Es ist nicht sicher, ob sie Drogen nimmt. Sie ist froh über den Kontakt zur Sprachmittlerin. Doch ins Olga hat sie sich bisher noch nicht getraut.

Es ist klar zu sehen, dass es allen Mitarbeiterinnen des Olgas wichtig ist, nicht nur ÜBER sondern MIT den Frauen zu reden. Um dies auch den Gästen zu ermöglichen, waren an diesem Vormittag auch drei Prostituierte ins Olga gekommen. Sie wurden vor den Gästen interviewt und waren hinterher zu weiteren Gesprächen bereit. Hier sind ihre Aussagen:

O-Töne

Jessica: ich arbeite seit 1983 hier. Früher hab ich das Geld für Fun, Urlaub und Luxusgüter ausgegeben. Heute reicht das Geld gerade zum Überleben. Ins Olga komme ich seit 15 Jahren. Ich hörte davon über Mundpropaganda und war begeistert, dass es dort Gummis umsonst gab. Das war damals nicht selbstverständlich. Auch Angelika, die Krankenschwester, kenne ich seitdem. Ihre Versorgung war ganz wichtig, denn wir bekamen nur schwer eine Versicherung. Mein Vorschlag ist, einen Runden Tisch hier einzurichten, denn die Feindschaft zwischen den Frauen ist zur Zeit sehr groß. Als Politikerin würde ich dafür sorgen, dass die Polizei das Zuhälterproblem anders angeht. Die Frauen hier stehen sehr unter Druck, sie passen sich zu sehr an. In fünf Jahren bin ich nicht mehr hier. Es ist nicht mehr, wie es war. Das verruchte, schöne Feeling gibt es nicht mehr. In fünf Jahren arbeite ich selbstständig in einer Kaffeebar.

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Svenja: Ich kam vor zwei Jahren hierher, ein Jahr nach meiner Schwester. Ich bin hier um Geld zu verdienen für meine Familie, die Wohnung. Vor zwei Jahren hat mir ein tschechisches Mädchen vom Olga erzählt und ich komme hierher, weil man hier offen reden kann. Ich schlage vor, eine Frauenärztin hierher zu holen, denn es gibt keine im Gebiet. Als Politikerin würde ich viel mehr Gewicht auf die gesundheitliche Untersuchung legen. Viele benutzen kein Kondom, doch es ist wichtig sich zu schützen. Die Polizei sollte das kontrollieren.
Bis hierher hatte Svenja teilweise selbst Deutsch gesprochen, war jedoch auch in vielem auf die Hilfe der Sprachmittlerin angewiesen. Doch auf die Frage wo sie sich in fünf Jahren sieht, antwortete sie mit einem kleinen Aufseufzer und ohne zu überlegen: „Zu Hause.“

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Gabriela: Als ich 1979 hierher kam, war ich mit 12,5 Jahren die jüngste Prostituierte Berlins. Ich suchte nach Liebe. Zu Hause war ich vergewaltigt worden und bin abgehauen. Ich kenne den Kiez hier ganz anders. Wenn sich früher rumsprach, dass eine Frau ohne Kondom arbeitete, dann ist ihr zugesetzt worden. 1.000 Mark am Tag zu verdienen war möglich, und ich baute mir eine Scheinwelt auf, nahm viele Drogen und dachte es ist Liebe, was ich hier finde. Jetzt schaffe ich nicht mehr an. Ich habe Jesus Christus getroffen und es geht mir von Tag zu Tag besser. Ich erlebe viele Wunder, die Leute sind nett zu mir. Morgen beginne ich in Hessen eine Therapie in einer christlichen Einrichtung. Ich selbst habe nie mit Zuhältern gearbeitet und habe mir nie etwas von Männern gefallen lassen. Ich hatte hier Narrenfreiheit, musst nie an irgendjemanden zahlen. Ich war nie der Opfertyp. Doch andere lassen sich viel zu viel gefallen. In fünf Jahren bin ich wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ich bin ehrgeizig und kann mich selbst gut vertreten. Aus der Scheinwelt gehe ich wieder in die Welt.

Kreativität

„Uns sind hier alle Frauen mit all ihren Lebensfacetten willkommen,“ sagt Michaela Klose, „und seit neuestem auch mit ihrer Kreativität.“ Denn die entdecken die Frauen seit Ende 2008 gemeinsam mit Anita Staud. Die Malerin hat seit 15 Jahren ein Atelier an der Potsdamer Straße und dachte während des Streits um das geplante Laufhaus zum ersten Mal an ein Projekt mit Prostituierten. Kurz vor Weihnachten 2008 ging sie das ersten Mal mit Stift und Malblock ins Olga und kam dann drei Monate regelmäßig wieder. Jedes Mal tat sie nicht anderes, als sich ruhig dazu zu setzen und die Frauen in einem Malbuch zu skizzieren.

„Sie fanden es ganz toll, als Individuen wahrgenommen zu werden,“ erinnert sich Anita Staud. Schließlich wollten die Frauen selbst malen, und als dies sich als nachhaltiger Wunsch und nicht als Eintagsfliege entpuppte, wurde ein Projekt daraus.

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Zu Beginn mit zwei Papierrollen auf den Tischen. Wer mit am Tisch saß, konnte malen, einfach nur zuschauen, sich an der Unterhaltung teilnehmen. Im Frühsommer 2009 ging Anita Staud mit den Frauen zum Elisabeth-Stift in der Lützowstraße und sie beteiligten sich an dem lokalen Gemeinschaftsprojekt „Kiezmosaik“. Im Herbst inszenierten sie im Rahmen der Schaufensterausstellung im Sexkaufhaus LSD eine Malaktion im Schaufenster. Hier gestaltete Anita Staud ein Fenster mit ihren eigenen Bildern und Skizzen einiger Frauen.

Inzwischen bringen die Frauen eigene Wünsche und Ideen ein. Anita Staud sieht sich mehr und mehr als Anleiterin, als Vermittlerin von Kunstfertigkeit. Zur Zeit steht das Zeichnen von Mandalas im Vordergrund und alle dürfen gespannt sein, was sich als nächstes entwickelt.

Ausblick

Doch neben diesen kreativen Ruhepausen vergessen weder die Prostituierten noch die Sozialarbeiterinnen im Olga die Welt draußen. Dort bleibt noch eine Menge zu tun. In den nächsten Wochen sollen alle Prostituierten im Gebiet direkt angesprochen werden. Herausgefunden werden soll, welche Drogen an der Straße im Spiel sind. Mittelfristig soll der Kontakt zu helfenden Organisationen in den Heimatländern aufgebaut werden.

Gleichzeitig möchte Olga den Frauen Berufsalternativen aufzeigen. Dafür sind die Ausbildungsstände abzufragen. Wünschenswert ist auch ein Runder Tisch, an dem die Themen Konkurenz und Verdrängung der Frauen untereinander zur Sprache gebracht werden.

Und es soll weiter daran gearbeitet werden, die Anliegen und Besorgnisse der AnwohnerInnen im Bewusstsein der Prostituierten zu verankern. Nur so besteht eine Chance, die immer wieder auftretenden Konflikte zu lösen und das gegenwärtig funktionierenden Nebeneinander zu noch mehr gegenseitigem Respekt und Verständnis zu bringen.

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Potse grün – Kluckstrasse

Kennen Sie die Atmosphäre kurz vor Partybeginn, wenn sie eingeladen haben? Es gibt hier noch etwas aus dem Wege zu räumen, dort noch etwas zu erledigen, alle laufen geschäftig hin und her und die Vorfreude steigt.

So war auch auf dem Gelände Kluckstraße gestern deutlich zu spüren, dass innerhalb des Projektes „Familiengarten“ etwas Besonderes bevorstand. Bereits seit Monaten wird auf Treffen geplant und diskutiert. Denn viel soll auf dem Gelände Ecke Kluck/Lützowstraße passieren: Spiel- und Ruhemöglichkeiten, interkultureller Garten, Streetsoccerplatz, Pizza- und Kräutergarten, Lehmofen zum Brot- und Pizzabacken und und und.

Ab dem späten Samstag vormittag tummelten sich viele Menschen auf dem Gelände. Die einen waren mit Mülltüten unterwegs, andere harkten Laub, ein Bagger brachte große Planzen von rechts nach links, Frauen griffen zur Gartenschere und trimmten Hecken, Kinder grabschten sich Spaten und huben Löcher aus.

Es wirkt von außen unscheinbar, doch bereits jetzt ist die Kluckstraße 11 ein Kinder- und Jugendzentrum, in dem Träger wie zum Beispiel Fipp e.V., Stadtteilverein Tiergarten, Gladt e.V. und andere Angebote machen. Das Außengelände war zwar zum Toben gut geeinigt, wartete aber immer noch auf eine weitere Gestaltung.

Ein großer Schritt ist nun mit der Eröffnung des Interkulturellen Gartens getan. Und darauf waren natürlich alle am meisten gespannt. Denn es sollten all die kleinen Ableger und erkennbaren Büschen in die Erde kommen.

Dreißig Beete gibt es dort, die von AnwohnerInnen zu hegen und pflegen und bepflanzen sind. Um 14 Uhr fand die Verlosung unter den nachbarschaftlichen HobbygärtnerInnen statt. Sie werden auch eigene Pflanzen mitbringen und dann kann gefachsimpelt werden über die Tomaten, Paprika Blumen aus der Türkei, dem Kosovo, Bulgarien Sri Lanka oder Deutschland, je nachdem woher die GärtnerInnen stammen.

Sie sind nun alle Teil eines lebendigen Kiezzentrums, das dort zum Blühen und Gedeihen gebracht wird.

Integrationspreis für Boxer

Unscheinbar die Tür der Potsdamerstraße 152. Öffnet sie sich, erhascht man einen Blick auf Fitnessgeräte und einen Boxring. Das deutet auf Kraftmeierei.

Doch wenn man hineingeht und hört man Sätze wie „Hast du schon Schularbeiten gemacht? Dann darfst du in den Ring.“ Oder „Entschuldige dich bei ihm, so spricht man nicht.“ Was ist das?

Auf jeden Fall ungewöhnlich. Und deshalb hat „Wir aktiv.Boxsport & mehr“ im März 2010 auch den ersten Integrationspreis Tempelhof-Schöneberg gewonnen.

Erstmal herzlichen Glückwunsch. Und dann die Frage: Was ist Isigym?


Hier engagiert sich der ehemalige Profiboxer Izzet Magratoglu seit fünf Jahren ehrenamtlich für die Integration von Schöneberger Kindern und Jugendlichen. Zusammen mit der GEWOBAG hat er ein 90-Quadratmeter-Pilotprojekt zu einer 500-Quadratmeter-Kiezeinrichtung ausgebaut. Rund 150 Kinder und Jugendliche werden hier in verschiedenen Boxgruppen betreut.

„Mit unserem Angebot wollen wir dem Herumziehen gelangweilter Jugendlicher im Wohnquartier entgegen steuern,“ sagt Izzet Mafratoglu.

Die Räumlichkeiten werden kostenlos von der GEWOBAG zur Verfügung gestellt, die in Schöneberg-Nord 3.800 Wohnungen bewirtschaftet. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit den Quartiersmanagementgebieten Schöneberg-Nord und Tiergarten-Süd.

Und der Sport steht bei allem im Mittelpunkt. Das Studio ISIGYM ist seit Oktober 2009 Olympiastützpunkt und somit ein Herzstück des Berliner Boxens. Mehrere deutsche Meister kommen von dieser Adresse. Und so kommt es, dass jugendlichen Lokalcracks neben Profis trainieren. Pedro Carrión, zum Beispiel, trainiert hier regelmäßig. 2007 gewann er die Internationale Deutsche Meisterschaft.

Der Strauß von Angeboten bei Isigym hält für alle AnwohnerInnen eine Attraktion bereit. Neben Taekwondo, gibt es Präventionskurse für Schulanfänger sowie Senioren-Selbstbehauptungskurse angeboten.

Im Februar und März 2010 fand der Boxworkshop „Mädchen in Aktion“ statt. In diesem Kooperationsprojekt zwischen Isigym und dem FrauenLesben Sportverein „Seitenwechsel“ trainierten hier 15 motivierte Mädchen zwischen 7 – 14 Jahren aus dem Schöneberger Norden mit ihren Trainerinnen Silke Hünneke und Christina Ahren.

Auch die „Schöneberger Boxpaten“ haben ihren Standort bei Isigym. Das Projekt „Boxpaten“ wurde 2007 vom Verein Trainingsoffensive an die Potsdamer Straße gebracht. Die Jugendlichen erhielten ihre Ausbildung an zwei Wochenenden und acht Seminartagen. Sie lernten, Konflikte zu lösen und mit gutem, fairem Vorbild voranzugehen. Außerdem wurden sie für die Themen Antirassismus und Antisexismus sensibilisiert und sie lernten ihre ganz eigenen kulturellen Qualifikationen kennen und schätzen.

Seit März 2010 sind die Schöneberger Boxpaten beim Projekt Boxen mit dem Cop wieder für SchülerInnen der fünften und sechsten Klasse in Tiergarten-Süd Trainer, Coach und Vorbild. Mit im Team ist der Polizist und Präventionsbeauftragten des Polizeiabschnittes 34 Rocco Röske und das MediationsZentrum Berlin. Rocco Röske hat jahrelang selbst geboxt und macht auf charmante Art sehr deutlich, dass es im Leben nicht darum geht, den anderen k.o. zu schlagen, sondern die Kräfte gut einzusetzen und Aggressionen eher am Boxsack als an Gegenständen oder andere Jugendliche auszulassen.

Das also ist Isigym. Ein Boxsportuniversum mit ganz eigenen Mottos:

Boxen als Mittel zur Gewaltprävention.
Boxen als Mittel zur Integration.

IsiGym Boxsport Berlin e.V.
Potsdamerstr. 152
10783 Berlin – Schöneberg

Vereinsleitung:  Hr. Izzet Mafratoglu
Telefon: 0174 393 92 06
www.boxverein-berlin.de

»Charme-Offensive Potsdamer Straße« – Seien Sie dabei.

Sibylle Nägele und Joy Markert sind seit unzähligen Jahren unterwegs an der Potsdamer Straße. Auf und ab, in die interessanten Nebenstraßen und Hinterhöfe hat es sie verschlagen. Über Jahre hat die Wissenlust sie gedrängt und inzwischen können Sie zu jedem Haus eine geschichtliche Besonderheit, eine aktuelle Anekdote oder etwas selbst Erlebtes besteuern.

Und weil die beiden Medienautoren ihre Erkenntnisse nicht gerne für sich behalten, haben sie das erfolgreichste und dickste Buch über die Potsdamer Straße geschrieben.

„Die Potsdamer Straße – Geschichten, Mythen und Metamorphosen“ – über 400 Seiten und mehr als 200 Abbildung. Erschienen 2006 und bereits wieder vergriffen.

Und weil es in Medienberichten immer wieder Negatives über die Potsdamer Straße gibt, geredet wird von kultureller Ödnis, von einem vergessenen Viertel starten die beiden jetzt die

„Charme-Offensive Potsdamer Straße“

„Wir wollen Aufmerksamkeit erreichen, zur Identifizierung mit dieser ungewöhnlichen, geradezu unverwechselbaren Straße und ihrer faszinierenden Geschichte einladen,“ sagen sie. „Leben Sie hier? Arbeiten Sie hier? Oder sind Sie nur selten hier? Wie können wir Sie erreichen?“

Und so geht’s:

„Schenken Sie uns ein herzliches Statement zur Potsdamer Straße. Wir sammeln möglichst kurze, prägnante Statements (eine humorvolle Beobachtung, eine Skizze oder einen witzigen Satz), die etwas Charmantes über die Gegend rund um die Potsdamer Straße aussagen. Möglichst quer durch die Bevölkerung: Besucher, Anwohner, Gewerbetreibende, Quartiersräte. Jung und Alt, männlich und weiblich, in deutsch und in allen Sprachen, die hier gesprochen werden (dann bitte möglichst mit einer Übersetzung). Wir sammeln auch Fotos, die in Beziehung zu unserem Buch stehen, auch Fotos von Gruppen.

Vielleicht regen die folgenden Fragen Sie an:
Hat die Potsdamer Straße Interessantes zu bieten? Was finden Sie faszinierend?
Manche sagen, sie fühlen sich in der Potsdamer Straße wie zu Hause. Wo können Sie sich hier wie zu Hause fühlen?
Was fehlt Ihnen an der Potsdamer Straße? Was gibt es hier zuviel?
Wenn Sie jemandem erklären müssen, was die Potsdamer Straße ist, was sagen Sie?
Sagen Sie uns etwas Charmantes über die Kontraste, die Vielfalt?“

Mit einer Broschüre soll endgültig der Ahnungslosigkeit und dem Desinteresse entgegengewirkt werden. Sie wird gemeinsam mit den Menschen an der Potsdamer Straße erstellt. Nach der Sammlung von Statements, Photos, Bemerkungen werden diese gesichtet, ausgewählt und gedruckt. Die Broschüre wird bei fünf Veranstaltungen vorgestellt und verteilt.

Redaktionsschluß: 22. April 2010

Und so können Sie die Charmeure erreichen:

Sibylle Nägele und Joy Markert
Grunewaldstraße 14, 10823 Berlin,
Telefon 030-215 20 31, Fax 03212-2221959
Email: s.naegele@medienautoren.de
Internet: www.joymarkert.de

Im letzten Jahr haben Sibylle Nägele und Joy Markert übrigens den Literatur-Salon Potsdamer Straße gegründet. Er wird in der Verbindung mit der Charme-Offensive fortgesetzt. Wir alle dürfen gespannt sein auf die nächsten Veranstaltungen. Der potseblog wird Sie informieren.

Sibylle Nägele Joy Markert