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Der Tod Klaus-Jürgen Rattays – Fanal im Kampf um die Stadt

Von HU – Gastblogger Moritz Wichmann

Ich war 30, kam vom Lande, es war meine erste Demo – es war eine wahnsinnig aufgeheizte Stimmung“, so eine Zeitzeugin 29 Jahre später. „ An diesem Abend gab es bestimmt einige, die ihren ersten Stein geworfen haben, damals gab es keine Deeskalation, da wurden Passanten verprügelt“, erinnert sich die taz-Journalistin Plutonia Plarre, die ebenfalls dabei war. Am 22. September 1981 erreichte der Kampf um die Stadt in Westberlin seinen traurigen Höhepunkt. Im Zuge eines Polizeieinsatzes starb der Demonstrant und Hausbesetzer Klaus-Jürgen Rattay. Was war geschehen?

Zeitungsschnipsel_Rattay

Westberlin 1981

Im Jahre 1981 ist Berlin eine gespalttene Stadt. Auf der einen Seite ein Klüngel aus Immobilienwirtschaft und politischem Estabishment, das großflächig alte Häuser abreißen und neu bauen lassen will, auf der anderen Seite die Instandbesetzer der alternativen Szene, die sich leerstehende Häuser aneignen. Der Senat ist von der Welle an Hausbesetzungen zunächst überrascht und ohne Konzept, schafft es dann im Verlauf des Jahres langsam die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hans-Jochen Vogel (SPD), von Januar bis Juni 1981 übergangsweise Regierender Bürgermeister von Berlin führt die Berliner Linie ein: Neu besetzte Häuser sollen innerhalb von 24 Stunden geräumt werden, alte werden nicht geräumt, solange die Besitzer keine konkreten Baupläne mit dem Haus haben.

Die Außeinandersetzungen werden härter, auf der Straße geht es zunehmend brutal zu. Im Dezember 1980 werden einem jungen Demonstranten von einem Einsatzwagen der Berliner Polizei die Beine zerquetscht. Im April stellt der linke Ermittlungsausschuss in einer Pressekonferenz die Frage: „“wer eigentlich ermittelt in Berlin gegen diejenigen Polizisten, die im Schutze der Nacht und in Hinterhöfen Leute ohne Rücksicht auf Leben und Gesundheit zusammenschlagen?“. Der Ermittlungsausschuss konstatiert schon damals: „Wir befürchten, daß die Fortsetzung dieser Polizeistrategie demnächst auch zu Todesopfern führen wird“. Einen Monat später liegt ein Mann infolge eines Polizeieinsatzes in aktuer Lebensgefahr auf der Intensivstation. Im Senatswahlkampf setzt sich währenddessen die CDU durch: Ab dem 11. Juni ist der Berliner Senat CDU-geführt. Der neue Innensenator ist Heinrich Lummer, ein deutschkonservatier Hardliner am rechten Rand seiner Partei. Er will in Berlin aufräumen und kündigt die Räumung von neun besetzten Häusern an. Für die Hausbesetzer eine Kampfansage.

Einer von ihnen ist Klaus-Jürgen Rattay. Er ist zuvor mehrere Monate durch Europa getrampt, zuhause in Kleve am Niederrhein hat er es nicht ausgehalten, hat sich mit verschiedenen Jobs als Gelegenheitsarbeiter durchgeschlagen. In Berlin schließt er sich den Hausbesetzern an. Er ist begeistert vom Zusammenhalt in der Szene. Ihm stinke es “wenn man dauernd unterdrückt wird, von anderen Wixern am Arbeitsplatz, vom Meister oder so“, erzählt er in einem Interview noch zwei Tage vor seinem Tod einem Kamerateam rund um den Journalisten Stefan Aust. Auf die Frage nach den bevorstehenden Räumungen sagt er: „Ich hab` Angst und ich hab gleichzeitig auch Mut zu kämpfen“.

Die Räumung von 9 Häusern

Am 22. September ist es schließlich soweit 2000 Polizisten räumen wie angekündigt die Häuser unter Protesten. Nach der Räumung hält Innensenator Lummer in einem besetzten Haus in der Bülowstraße 89 triumphierend eine Pressekonferenz ab. Eine Machtdemonstration. „In einem Aufwasch, ist das am Besten erledigt“ brüstet sich Lummer gegenüber den Journalisten. Vor dem Haus hinter den Absperrungen protestieren Hausbesetzer und Sympatisanten mit Sprechchören. Nach einiger Zeit beginnt eine hinzugezogene Hundertschaft der Polizei unter Schlagstockeinsatz die Bülowstraße in Richtung Potsdamer zu räumen. Die Demonstranten fliehen panisch vor der nachrückenden Polizei in den fließenen Verkehr auf die Potsdamer Straße. An der Kreuzung halten die Autos an, als sie die Demonstranten auf die Straße rennen sehen, ein Bus der BVG fährt nach der Rotphase wieder an und will die Kreuzung überqueren. Ab hier stehen sich zwei Versionen gegenüber.

Der Tod Klaus-Jürgen Rattays

Die erste ist die der Polizei und des Senats: Die Menge habe den Bus mit Steinen angegriffen, worauf der Fahrer versucht habe aus dem Gefahrenbereich herauszukommen. Klaus-Jürgen Rattay sei dabei vor den Bus auf die Stoßstange gesprungen und habe die Frontscheibe des Busses zerschlagen, den Bus also angegriffen. Dabei sei er unter den Bus geraten. Der Bus schleift Klaus-Jürgen Rattay etwa 80 Meter mit, bis er schließlich anhält. Der Busfahrer sagte später aus, er habe nicht gemerkt, dass Rattay unter den Bus geraten sei.

Der Ermittlungsausschuss, aber auch bürgerliche Medien wie der Tagesspiegel, veröffentlichen unter Berufung auf Zeugen eine andere Darstellung der Ereignisse. Rattay sei mit der Menge auf die Kreuzung gerannt, während der Bus wieder anfuhr. Er habe sich dabei in Richtung der, die Demonstranten verfolgenden Polizisten umgedreht, und habe so den anfahrenden Bus nicht gesehen. Andere Augenzeugen berichten, sie hätten sich durch einen Sprung gerade noch vor dem Bus in Sicherheit bringen können und hätten dann wütend mit den Händen an den Bus geschlagen. Der Bus jedenfalls sei unbeschädigt auf die Kreuzung gefahren. Viele Augenzeugen berichteten, bis der Bus Rattay überrollt habe, habe es keine Angriffe auf den Bus gegeben.

Rattay selber sieht laut Rekonstruktion der Zeugen den Bus erst im letzten Augenblick. Er reißt die Arme hoch, vielleicht, um den Busfahrer zu stoppen. „Dann gab es ein dumpfes ‚Plop‘ und Klaus wurde umgerissen“ berichtet ein Zeuge in einer Dokumentation des Ermittlungsausschusses. Rattay sei zunächst durch die Wucht des Aufpralls mit dem Kopf gegen die Frontscheibe geschleudert worden und dann unter den Bus geraten. Diese Version bestätigt auch Wolfgang Meyer-Franck, damals Anwalt der Familie Rattay als die wahrscheinlichste. Meyer-Franck betont: „Der Busfahrer konnte eigentlich nicht sagen „ich hab nichts bemerkt“, er wurde von einem anderen Kollegen angefunkt „du hast jemanden angefahren, halte an!“ – und zwar mehrfach“.

Akte_Rattay

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Direkt nach dem Tod von Rattay besetzen die anwesenden Demonstranten die Straße mit einer Sitzblockade und beginnen eine Trauerkundgebung, die Stelle an der Rattay stirbt wird mit einem Meer von Blumen bedeckt. Die Polizei räumt mehrmals die Mahnwache, tritt die am Boden liegenden Rosen auseinander, wie auf Bildern zu erkennen ist. Spätabends ziehen dann 10.000 Menschen in einer Trauerdemonstration durch Westberlin. Danach entlädt sich die Wut militant. „Nach dem Tod von Rattay gab es viele Demos, da wurden Wannen umgekippt“ erinnert sich Plarre.

Die versuchte juristische Aufarbeitung

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Folge gegen den Busfahrer wegen fahrlässiger Tötung, der Einsatzleiter wird nur als Zeuge vernommen. Schließlich werden die Ermittlungen eingestellt. Rechtsanwalt Meyer-Franck gelingt mittels eines Verkehrsgutachtens und einem Klageerzwingungsverfahren, dass die Ermittlungen nochmals aufgenommen werden. Im April 1983 werden die Ermittlungen endgültig eingestellt.

Direkt am Tatort habe es keine ausreichende Spurensicherung gegeben, die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft habe nur zögerlich ermittelt – sie habe kein besonderes Interesse an der Aufarbeitung des Falls erkennen lassen. Ein weiteres Problem sei überraschenderweise die Vielzahl der Zeugen gwesen. Sechzig Zeugen, zusätzlich das vorhandene Bildmaterial: „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es soviele unterschiedliche Sichtweisen eines Vorgangs geben kann“ erinnert sich Meyer-Franck.

Im Einstellungsbeschluß heisst es dann schließlich: „…daß Klaus-Jürgen Rattay aufgrund der Räumung der Bülowstraße in den Kreuzungsbereich geraten ist wahrscheinlich, aber wie ausgeführt, nicht nachzuweisen“, dem Busfahrer sei zwar nachzuweisen, dass er die Kollision mit Rattay bemerkt habe, aber nicht, dass dieser unter den Bus geraten sei. Auch sei nicht klar, ob Rattay unmittelbar die Arme hochgerissen habe und gegen den Bus geprallt sei oder selbst handelnd tätig geworden und die Frontscheibe des Busses angegriffen habe.

Im Fall Rattays seien die Möglichkeiten der juristischen Aufarbeitung und Klärung an ihre Grenzen gestoßen. Solche Ereignisse könnten nur politisch aufgearbeit werden, so das Fazit von Meyer-Franck. Eine „harte Erfahrung“ sei das gewesen. Die Frage nach Schuld und die Frage nach der politischen Verantwortung bleibt ungeklärt. Für TAZ-Journalistin Plarre ist die Sache klar: „Letztendlich war natürlich Lummer verantwortlich, ich glaube es war so eine Art vorauseilender Gehorsam der Polizei ihm gegenüber“.

Die Hausbesetzer in der Defensive

Doch was waren die Folgen für die Bewegung? Im Zuge des Sommers 81 wurden bis zu 5000 Verfahren gegen Hausbesetzer und Demonstranten eingeleitet, schätzt der Ermittlunsausschuss in seiner Dokumentation des Falles. Der Druck von außen schweißt die Szene zusammen. „Man empört sich und wird politisiert, auf einmal war man ein Kollektiv in diesen Häusern“ erinnert sich Plarre. Direkt nach dem Tode Rattays habe erstmal „niemand verhandelt“.

Und doch ist mit dem Tode Rattays endgültig klar: „Hier geht es auch um Leben und Tod, das wurde dann allen klar und ich denke auch, dass das die Verhandlungsbereitschaft vieler Häuser erhöht hat“, so Plarre. Die Repression wirkt. Die Szene wird gespalten in friedliche Verhandler und militante Nichtverhandler. „Es gab immer die Forderung: Wir verhandeln, wenn es keine Räumung gibt“ erinnert sich Plarre. Doch der Senat lässt immer wieder räumen und schafft es damit die gegenseitige Solidarität der Hausbesetzer zu unterhöhlen. Die „Verhandeln nur ohne Räumungen“-Position wird in der Folge immer wieder und immer weiter aufgeweicht, immer mehr Häuser scheren aus der Front der Hausbesetzer aus und verhandeln. Die Hausbesetzer sind in der Defensive. Kurze Zeit später schließen 70 von 160 besetzten Häusern einen Vertrag ab, oder kaufen ihr Haus – der Rest wird geräumt.

Repressive Normalisierung

Und so markiert der Tod Klaus-Jürgen Rattays auch eine politische Zeitenwende. „Diese Wohnungs- und Hausbesetzungsproblematik war die wesentliche Herausforderung, als ich damals sehr kurzfristig nach Berlin kam“ erinnert sich Jürgen Vogel. Daran anschließend betont auch Richard von Weizsäcker im Interview mit dem RBB, dass er die Linie von Vogel ganz im Einklang mit diesem fortgesetzt habe.

Parteiübergreifend bestand also Einigkeit, das die Lage in der Stadt normalisiert werden musste, begann die Hausbesetzerbewegung doch, nachdem die eher akademische 68er Bewegung die intellektuelle Vorarbeit geleistet hatte, praktisch das „andere Leben“ in Form der Aneignung von Privateigentum, der kollektiven Lebensweise und der solidarischen Ökonomie zu organisieren. In Ansätzen eine andere Organisation des städtischen Lebens, die nicht kompatibel war mit der bürgerlichen Gesellschaft und deswegen von ihr nicht toleriert werden konnte. Der Tod von Klaus-Jürgen Rattay zeugt davon, das die Strategie der repressiven Normalisierung der Situation in Westberlin letztlich auch Tote in Kauf nahm.

Was ist geblieben? Die Hausbesetzer haben eine Modernisierung der Wohnungsbaupolitik und des städtischen Lebens durchgesetzt. Heute wird saniert statt abgerissen. Wohnformen wie die Wohngemeinschaft sind heute allgemein etabliert, wenn auch oft mehr der Notwendigkeit, als dem Wunsch nach kollektiven Leben geschuldet. Auch heute noch hat Berlin eine große alternative Szene. Und doch: Viele Hausbesetzer sind in den Schoß der bürgerlichen Gesellschaft zurückgekehrt. Vielen der legalisierten Häuser sieht man heute nicht an, dass sie einmal besetzt waren. Nahe der Todesstelle von Klaus-Jürgen Rattay befindet sich heute eine kleinen Gedenktafel, eingelassen in den Gehweg. Darin eingeritzt: Der Name des Toten. An Heinrich Lummer erinnert heute im Abgeordnetenhaus eine Büste, er ist heute nach mehreren Schlaganfällen ans Bett gefesselt. Opfer und Sieger im Kampf um die Stadt.

ausgewählte Quellen:

Ermittlungsausschuss: abgeräumt? 8 Häuser geräumt…. Klaus-Jürgen Rattay ist tot, Eine Dokumentation

RBB Doku: Häuser, Hass und Straßenkampf

Laufhaus – NEIN DANKE!

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Petition des Quartiersrates Magdeburger Platz
19. Mai 2010

Wir, Bürger und Anwohner im Quartier um die Kurfürstenstraße, appellieren an die Verfahrensbeteiligten auf ein Laufhaus endgültig zu verzichten. In langjähriger Arbeit wurde mit vielen Bemühungen, Geld und großem ehrenamtlichen Engagement hier ein soziales Umfeld geschaffen, welches eine erträgliche Lebenssituation für die hier lebenden Bürger bietet. Jedoch steht dies nicht auf so stabilen Füßen, dass es ein Laufhaus ohne nachhaltige Einbuße von Lebens- und Wohnqualität verkraften kann.

Wir sehen die unbedingte Gefahr, dass die Einrichtung eines Laufhauses eine Erweiterung des Straßenstriches und damit eine verstärkte Konkurrenz nach sich ziehen wird. Der Straßenstrich ist schon seit langem ein Bestandteil des Kiezes und rechtlich nicht zu verhindern. Die Eröffnung eines Sexshops war da zwangsläufig. Mit der EU-Erweiterung stieg die Zahl der Prostituierten, eine weitere Folge des Straßenstriches und des Sexshops. Die gesundheitlichen Standards verschlechterten sich und die Kleinkriminalität wuchs.

Die Behauptung, das Laufhaus wird den Straßenstrich zu großen Teilen absorbieren, halten wir für unhaltbar. Eine Umfrage unter den Prostituierten bestätigte, das ein Großteil von ihnen nicht im Laufhaus arbeiten will. Außerdem ziehen ihre Freier den schnellen und vor allem anonymen Vollzug auf der Straße vor.

Wird die Einrichtung eines Laufhauses genehmigt, so wird es zum einen mehr Autoverkehr geben, verbunden mit einer höheren Luftverschmutzung und Lärmbelästigung. Eine weitere Folge wird ein Anstieg des Prostitutionsgewerbes auf der Straße sein, denn die Frauen werden aller Voraussicht nach versuchen, die Freier schon vor Erreichen des Laufhauses für sich zu gewinnen.

Deshalb sehen wir uns in unserer Lebensqualität in allen Facetten erheblich bedroht. Wir befürchten, dass sich nach der Genehmigung niemand mehr als verantwortlich und zuständig sehen wird, die sozialen Konsequenzen hier im Gebiet aufzufangen.

In unmittelbarer Nähe Verbrauchermärkte, Drogerie, Kindertagesstätten, – Anwohner durch massiveren Straßenstrich im Alltag stark beeinträchtigt. Straße wird zum erweiterten Laufhaus, Bürgersteige sind zu schmal. Dieses Gewerbe verdrängt Alltagsstruktur, Gehwege verlieren Funktion als sozialer Ort, werden zweckentfremdet genutzt.

Wir – über 8.000 Bürger allein in Tiergarten Süd – müssten mit den negativen Folgen leben, nur weil hier sogenanntes Kerngebiet ist – für Gewerbe, aber nicht für ein Großbordell.

Wir appellieren daher nochmals dringend an das Gericht und die Bezirksverwaltung ein Laufhaus an diesem Standort abzulehnen.

Im Namen des Volkes – und dazu gehören auch wir!

Für den Quartiersrat
Regine Wosnitza  und Josef Lückerath
Kontakt: 23639903

Weit aus nicht so bunt wie es scheint

In einer Touristenbroschüre wäre dieser Satz vernichtend. Doch als der Polizeipressesprecher ihn heute im Zusammenhang mit Tiergarten-Süd mir gegenüber äußerte, lächelte ich glücklich.

ZWEI GESICHTER
Kiez-Report: Gutes Berlin, böses Berlin
19. April 2010 21.20 Uhr, B.Z.

Tiergarten und Müggelheim: Laut Kriminalitätsstatistik „Guter Kiez, Schlechter Kiez“.
Eine Reportage.

Bei diesem Bericht in der BZ war mir vor fast einem Monat das Lachen vergangen. Ich lese ich diese Zeitung nicht, um gut recherchierte Informationen zu erhalten. Nein, ich lese sie eigentlich nur dann, wenn mal wieder das Gebiet um die Potsdamer Straße herunter geschrieben wird. Und so war es auch hier:

SCHLECHTER KIEZ
Tiergarten (12.500 Einwohner) ist rein statistisch Berlins gefährlichster Kiez. Viele Anwohner stört vor allem die Prostitution an der Kurfürstenstraße.

„Aber auch der Drogenhandel ist schlimm“, berichtet Grundschul-Hausmeister Achim Neumann (44). „Mir haben sie über den Kopf geschlagen, als ich morgens das Schultor aufschloss. Der Hof wurde als Drogenversteck genutzt. Einen Zahn habe ich auch verloren.“ Am Magdeburger Platz klagen Anwohner über nächtlichen Lärm durch Freier und Prostituierte. Eine Kioskbesitzerin: „Ich werde oft beklaut und bedroht. Telefonkarten und Zigaretten sind gefragt, einmal hat man mir auch den ganzen Laden leer geräumt. 15.000 Euro futsch.“
Karolina Filipiak (20, FSJlerin) fühlt sich eigentlich wohl im Kiez, doch sie warnt: „Bei Dunkelheit sollte man gewisse Ecken meiden, nämlich die, wo Prostituierte und Dealer stehen.“

Ich weiß, dass Tiergarten-Süd und Schöneberg-Nord in der Kriminalitätsstatistik immer in den Farben erleuchten, die nichts Gutes verheißen. Doch von all den erwähnten Ereignissen hatte ich im letzten Jahr gar nichts mitbekommen. Also entschloss ich mich zur Nachfrage. Heute erhielt ich telefonisch die Antwort des Polizeisprechers:

Weit aus nicht so bunt wie es scheint

ZITAT 1: „Aber auch der Drogenhandel ist schlimm“, berichtet Grundschul-Hausmeister Achim Neumann (44). „Mir haben sie über den Kopf geschlagen, als ich morgens das Schultor aufschloss. Der Hof wurde als Drogenversteck genutzt. Einen Zahn habe ich auch verloren.“
ANTWORT DER POLIZEIPRESSESTELLE: Der Vorfall ereignete sich im Jahr 2007. Der Hausmeister hat damals keine Anzeige gemacht. Warum er dies nicht tat, ist der  Polizei nicht bekannt. Jetzt hat die Polizei Anzeige gegen unbekannt gestellt.
AUSSAGE : Am Magdeburger Platz klagen Anwohner über nächtlichen Lärm durch Freier und Prostituierte.
ANTWORT DER POLIZEIPRESSESTELLE: Es gibt mündliche Beschwerden gegenüber dem KOB über Partylärm und ähnliches. Es gibt jedoch keine einzige Anzeige aus dem Gebiet über die Ordnungswidrigkeit Lärm in Verbindung mit Freiern und Prostituierten.
ZITAT2: Eine Kioskbesitzerin: „Ich werde oft beklaut und bedroht. Telefonkarten und Zigaretten sind gefragt, einmal hat man mir auch den ganzen Laden leer geräumt. 15.000 Euro futsch.“
ANTWORT DER POLIZEIPRESSTELLE: Es liegen drei Anzeigen wegen Einbruchsdiebstahls in einem Kiosk vor. Diese stammen aus den Jahren 2000, 2001 und 2004. Seitdem ist kein weiterer Diebstahl oder ähnliches bei der Polizei angezeigt worden.
Eine Anzeige wegen Raubes ist nie gestellt worden. Zur Erklärung: Der Straftatbestand des Raubes entspricht dem des Diebstahls. Hinzukommen die Komponenten der Gewalt oder Drohung, d.h. einer Nötigung.

ZITAT3: Karolina Filipiak (20, FSJlerin) fühlt sich eigentlich wohl im Kiez, doch sie warnt: „Bei Dunkelheit sollte man gewisse Ecken meiden, nämlich die, wo Prostituierte und Dealer stehen.“
ANTWORT DER POLIZEIPRESSESTELLE: dazu ist nichts gesagt worden.

Die heile Welt ist nicht entlang der Potsdamer Straße zu Hause. Das behaupte ich nicht.

Und ich finde es nur ärgerlich, wenn JournalistInnen mit Hilfe von KiezbewohnerInnen dann noch immer einen drauf setzen und so tun, als wäre hier Sodom und Gomorrha. Denn das ist hier ebenfalls nicht zu Hause.

Und übrigens. Bunt ist es hier auch.  Irgendwie.

Wie finster ist das denn?

Am letzten Sonntag fand meine erste Straßenführung „Verruchte Potse“ in diesem Jahr statt. Spricht man mit Ortsfremden über die Gegend an der Potsdamer Straße, landet man mehr oder weniger schnell beim Schatten, bei der Straßenprostitution, beim Sportpalast mit Goebbel’s Rede vom totalen Krieg und bei Freisler’s Schauprozessen im Kammergericht im Kleistpark. Also habe ich mich entschieden, diese dunklen Themen zum Ausgangspunkt meiner Führung zu nehmen. Als „subversive Lebenskraft“ beschreibt die Psychoanalytikerin Verena Kast den Schatten, das Dunkle.

Am nächsten Tag las ich die News-Ticker: „Mädchen im Kleistpark vergewaltigt.“ Die Tat sollte am Samstagnacht geschehen sein. Trotz der dünnen Nachrichtenlagen stürzten sich die Zeitung auf diese Meldung. Sogar die Süddeutsche – wozu?

Gleich am Montag war RTL vor Ort und wollte von AnwohnerInnen und SozialarbeiterInnen Zitate haben vor laufender Kamera. Es gab aus dem Schmuddelkiez mal wieder was zu berichten. Die Bildzeitung spürte schon Angst in ganz Berlin. So ein Quatsch.

Am Sonntag Vormittag hatten wir nichts von der Tat gewusst. Trotz der vereisten Fußwege entschieden wir uns für den Weg durch den Park. Die Sonne ließ den Schnee glitzern, das Kammergericht war majestätisch und durch die winterlich entlaubten Blätter konnten wir das Pallasseum und den gewaltigen Bunker sehen, den es überspannt.

Jetzt verdunkelte sich der Park für mich aufgrund der begangenen Tat. Die Sichtweise bestimmt das Objekt. Meine Gedanken und meine Fantasie gingen in ein Wechselspiel.

Die Sophie-Scholl-Oberschule grenzt an den Park, die örtliche Bücherei, es gibt dort Bolzplätze, einen Spielplatz, den Kindertreff PallasT. Was bedeutet diese Tat für sie?

Meine pragmatische Seite dachte – an die Öffnungszeiten im Park/War er um 22.45 Uhr nicht längst geschlossen? – an die Kälte/Wie hält man das so lange aus? Mein Gedanke, dass Mädchen nicht durch dunkle Parks gehen dürfen, wurde gleich von meinem Trotz gestoppt: egal wie dunkel, Mädchen sollen sich überall aufhalten können.

Meine Gedanken gingen zu den Tätern. Waren es Jugendliche, die ich durch meine Aktivitäten hier im Kiez kenne? Ich ließ sie an meinem geistigen Auge defilieren und konnte es mir nicht vorstellen. Von keinem. Die Meldungen berichteten von „südländisch“ Tätern, in der Abgrenzung zu „türkisch“/„arabisch“ versuchte ich sicheren Boden zu behalten.

Versuche mit diesem neuen Dunkel hier im Kiez fertig zu werden. Ein dunkler Schatten fiel auf einen Ort, der hier als friedlich Oase gilt. In einer Gegend, in der sich seit 10 Jahren darin engagieren, Gewalt und Chaos in gutes Miteinander und Chancen zu verwandeln. Der nicht frei von Probleme ist, aber liebenswert in seiner Entwicklung.

Am Montag kam die Meldung, dass die Vergewaltigung wahrscheinlich erfunden sei. Zunächst Erleichterung. Dann wieder Fragen. Warum denkt sich ein Mädchen so etwas aus? Warum geht die Polizei so schnell an die Presse? Warum liebt die Presse dunkle Themen und zwar in einer Weise, die nicht Licht ins Dunkle bringt, sondern seinen Kitzel liebt. Die Fehlermeldungen sind nur kurz. Allein der Tagesspiegel macht noch einmal eine ganze Geschichte draus.

Was bleibt?

Ich bin traurig aufgrund der Ereignisse.

Die „subversive Lebenskraft“ dessen, was da in zwei Tagen abgelaufen ist für mich darin zu spüren, wie sehr ich mich hier mit der Gegend identifiziere, wie sehr ich zu ihr halte und zu allen, die seit vielen Jahren, engagiert und zuverlässig mit den dunklen Themen hier arbeiten, seien es SozialarbeiterInnen, StreetworkerInnen, Drogendienste, QuartiermanagerInnen, QuartiersrätInnen, Prostituiertenorganisationen, GeschichtslehrerInnen und viele mehr. Zu allen, die nicht weggucken, nicht schönreden, sondern mit dem arbeiten, was ist.

Und gleichzeitig bleibt mein Blick mehr als sonst an gewalttätigen Notizen hängen. Am abstrusesten finde ich die Reklame für ein Duschgel, das aussieht wie Blut und einen Duschvorhang mit Blutspuren à la Psycho?  Wie krank ist das denn?

Wie tickert die Polizei?

Vor genau 3 Monate – am 17. Oktober 2009 – erschien auf dem potseblog der letzte Polizeitickerbeitrag. Seitdem ist die Zeit kriminaltechnisch und -ereignismäßig nicht spurlos an der Potsdamer Straße vorbeigegangen. Es gab Verkehrsunfälle, Schlägereien, Verletzungen und vieles mehr.
Der potseblog hat nicht darüber berichtet, sondern innegehalten und ein Experiment durchgeführt über Sinn und Zweck dieser Art von Nachrichtendienst.
Polizeiticker, sprich die Meldungen der Polizeipressestelle sind beliebt. Blogs, Twitter posten sie. Presseagenturen, Zeitungen, Nachrichtenmagazine übernehmen sie.
Die Meldungen stillen unseren Erlebnishunger, Krimikitzel, Voyerismus, Informationsbegierde, Sicherheitswunsch und noch-mal-davongekommen-Syndrom. Sind sie eigentlich zu irgendetwas nütze?
Doch seit ich den Polizeiticker am 24. August 2009 mit mit Polizei Ticker #2360
begann und Tag für Tag die Meldungen aus der Pressestelle erhielt, taten sich für mich diverse Fragen auf.
2007 gab der Polizeipräsident einen Bericht heraus zur „Kriminalitätsbelastung in öffentlichen Räumen.“ http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/abteilungiii/kriminalitaetsstatistiken2007/bericht.pdf?start&ts=1255947079&file=bericht.pdf
Schaut man dort auf die Karten sind Tiergarten-Süd und Schöneberg-Nord häufig gut eingefärbt, sprich die Kriminalitätszahlen tendieren eher nach oben denn nach unten. Hier einige Beispiele:
Kiezbezogene Straftaten:
Tiergarten-Süd: 5.000 und mehr (S. 24 )
Schöneberg-Nord: 2.500-3.750 (S. 30)
Fahrraddiebstahl:
Tiergarten-Süd: 700-900 (S. 141 )
Schöneberg-Nord: 500-700 (S. 147)
Sachbeschädigung Graffiti:
Tiergarten-Süd: 450-650 (S. 206)
Schöneberg-Nord: 250-450 (S. 212)
http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/abteilungiii/kriminalitaetsstatistiken2/2008/pks_2008.pdf?start&ts=1238759626&file=pks_2008.pdf
Der Polizeiticker spiegelt das nicht wieder.
Zwischen dem 2. Januar und dem 16. Januar haben sich bei mir per rss-feed 99 Pressemitteilungen angesammelt.   http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/presse.html
Davon sind 12 aus Mitte und 5 aus Tempelhof-Schöneberg.
Von diesen wiederum ist die Meldung #0038 (Die Polizeit titelt: Fünfjährige bei Unfall verletzt  http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/151209/index.html ) konkret aus Tiergarten-
Die Meldungen #0063 (Die Polizei titelt: Räuber kam zum Geschäftsbeginn http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/151544/index.html ) und  #0118 (Die Polizei titelt: Vier Linienbusse beschädigt http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/152193/index.html ) aus Schöneberg-Nord.
Fragen:
Nach welchen Kriterien werden die Pressemitteilugen bei der Polizei herausgegeben?
Für wen sind dieses Meldungen von Interesse?
Was sagt diese Auswahl über die Sicherheitslage eines Gebietes in Berlin aus?
Inwiefern beeinflussen diese Meldungen unser Sicherheitsgefühl in einem Gebiet?
Diesen Fragen wird potseblog in loser Folge in der näheren Zukunft nachgehen.
Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Dann stellen Sie sie.
potseblog wird an geeigneter Stelle für Sie nachfragen und die Antworten posten.
Logo Polizeipräsident  http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/151209/index.html

Vor genau 3 Monate – am 17. Oktober 2009 – erschien auf dem potseblog der letzte Polizeitickerbeitrag. Nix mehr los? Nein, die Zeit ist seitdem nicht kriminaltechnisch und -ereignismäßig spurlos an der Potsdamer Straße vorbeigegangen. Es gab weiterhin Verkehrsunfälle, Schlägereien, Verletzungen und vieles mehr.

Der potseblog hat nicht darüber berichtet, sondern innegehalten und ein Experiment durchgeführt über Sinn und Zweck dieser Art von Nachrichtendienst.

Polizeiticker, sprich die Meldungen der Polizeipressestelle sind beliebt. Blogs, Twitter posten sie. Presseagenturen, Zeitungen, Nachrichtenmagazine übernehmen sie. Die Meldungen stillen unseren Erlebnishunger, Krimikitzel, Voyerismus, Informationsbegierde, Sicherheitswunsch und noch-mal-davongekommen-Syndrom. Sind sie eigentlich zu irgendetwas nütze?

Doch seit ich den Polizeiticker am 24. August 2009 mit mit Polizei Ticker #2360 begann und Tag für Tag die Meldungen aus der Pressestelle erhielt, taten sich für mich diverse Fragen auf. Hierzu die Hintergründe.

2007 gab der Polizeipräsident einen Bericht heraus zur „Kriminalitätsbelastung in öffentlichen Räumen.“

Schaut man dort auf die einzelen Karten sind Tiergarten-Süd und Schöneberg-Nord häufig gut eingefärbt, sprich die Kriminalitätszahlen tendieren eher nach oben denn nach unten. Zu beachten ist hier, dass die Zahlen sich auf die geographischen Gebiete Tiergarten und Schöneberg beziehen und nicht nur auf die Umgebung der Potsdamer Straße. Hier einige Beispiele:

Kiezbezogene Straftaten:
Tiergarten-Süd: 5.000 und mehr (S. 24 )
Schöneberg-Nord: 2.500-3.750 (S. 30)

Fahrraddiebstahl:
Tiergarten-Süd: 700-900 (S. 141 )
Schöneberg-Nord: 500-700 (S. 147)

Sachbeschädigung Graffiti:
Tiergarten-Süd: 450-650 (S. 206)
Schöneberg-Nord: 250-450 (S. 212)

Der Polizeiticker spiegelt das nicht wieder:
Zwischen dem 2. Januar und dem 16. Januar 2010 haben sich bei mir per rss-feed
99 Pressemitteilungen angesammelt.
Davon sind 12 aus Mitte und 5 aus Tempelhof-Schöneberg.
Von diesen wiederum ist die Meldung #0038 (Die Polizeit
titelt: Fünfjährige bei Unfall verletzt ) konkret aus Tiergarten.
Die Meldungen #0063 (Die Polizei
titelt: Räuber kam zum Geschäftsbeginn ) und  #0118 (Die Polizei titelt: Vier Linienbusse beschädigt ) aus Schöneberg-Nord.

Mögliche Fragen:

Nach welchen Kriterien gibt die Polizei Pressemitteilugen heraus?
Für wen sind dieses Meldungen von Interesse?
Was sagt diese Auswahl über die Sicherheitslage eines Gebietes in Berlin aus?
Inwiefern beeinflussen diese Meldungen unser Sicherheitsgefühl?
Wie beurteilen die Sicherheitsbeamten vor Ort die Situation?

Diesen Fragen wird potseblog in loser Folge in der näheren Zukunft nachgehen. Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Dann stellen Sie sie.

potseblog wird an geeigneter Stelle für Sie nachfragen und die Antworten hier posten.

Zum Schluss die gute Nachricht:

Dieselbe örtliche Kriminalitätsstatistik berichtet auch, dass die Fälle von 2006 auf 2007 in beiden Gebieten zurückgegangen sind:

In Tiergarten um 23 Prozent (S. 10)

In Schöneberg um 4,6 Prozent ( S. 16)

Polizei Ticker # 2844

Die Polizei titelt:  Alkoholisierter Autofahrer raste in Absperrgitter und verletzte sich schwer

Ein alkoholisierter Autofahrer verursachte heute früh (17. Oktober) einen Verkehrsunfall in Schöneberg.
Gegen 4 Uhr 30 fiel der 31-Jährige den Beamten des Polizeiabschnitts 41 auf, als er die Kleistraße in Fahrtrichtung Bülowstraße mit überhöhter Geschwindigkeit und eingeschaltetem Warnblinklicht befuhr. Nachdem der alkoholisierte Mann im Kreuzungsbereich Nollendorfplatz über die linke Abbiegespur geradeaus weiterfuhr, verlor er die Kontrolle über sein Auto und raste durch die Umzäunung des Viadukts der U-Bahn. Der 31-Jährige wurde durch Teile des Absperrgitters, die in den Fahrzeuginnenraum flogen, schwer verletzt. Rettungskräfte der Feuerwehr befreiten den Verletzten aus seinem Fahrzeug. Nachdem der Fahrer durch einen Notarzt medizinisch erstversorgt wurde, kam er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Er befindet sich außer Lebensgefahr. Der Führerschein wurde beschlagnahmt. Während der Rettungsmaßnahmen war der linke und mittlere Fahrstreifen der Bülowstraße für rund eine Stunde für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Polizei Ticker # 2756

Die Polizei titelt: Verletzter Fußgänger

Schwere Verletzungen erlitt ein 69-jähriger Fußgänger gestern Abend (6. Oktober) bei einem Verkehrsunfall in Schöneberg. Die 59-jährige Fahrerin eines „Volkswagen“ übersah gegen 20 Uhr 20 beim Abbiegen aus der Gleditschstraße in die Pallasstraße den Mann und erfasste ihn in der Fußgängerfurt. Der 69-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Polizei Ticker # 2766

Die Polizei titelt:  Zwei Schwerverletzte nach Verkehrsunfall

Bei einem Verkehrsunfall gestern Nachmittag (7. Oktober) in Schöneberg wurden ein Autofahrer und ein Fußgänger schwer verletzt.
Nach den bisherigen Ermittlungen befuhr ein 49-jähriger „Mercedes“-Fahrer gegen 16 Uhr 15 den linken Fahrstreifen der Kulmer Straße in Fahrtrichtung Dennewitzplatz. Unmittelbar vor dem Kreuzungsbereich Kulmer– Ecke Bülowstraße wechselte der Mann in den mittleren Fahrstreifen und kollidierte mit einem 52-jährigen „Fiat“-Fahrer, der die Alvenslebenstraße in Fahrtrichtung Bülowstraße befuhr. Durch die Wucht des Aufpralls gerieten beide Fahrzeuge auf den Gehweg der Bülowstraße, schleuderten gegen die am Fahrbahnrand aufgestellten Straßenpoller und streiften einen Verkehrszeichenmast. Kurz darauf erfasste der „Fiat“-Fahrer einen 16-jährigen Fußgänger, der sich in unmittelbarer Nähe auf dem Gehweg befand. Der 52-Jährige sowie der 16-Jährige wurden bei dem Verkehrsunfall schwer verletzt und kamen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Beide befinden sich außer Lebensgefahr. Der 49-Jährige wurde leicht verletzt in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Der Bereich Bülow- Ecke Kulmer Straße war zwischen Goebenstraße und Dennewitzplatz aufgrund der Rettungsmaßnahmen rund eine Stunde für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Polizei Ticker #2689

Die Polizei titelt:  Feuer im Keller eines Restaurants

Rauchentwicklung bemerkte vergangene Nacht gegen 22 Uhr 15 ein 44-jähriger Angestellter im Keller eines Lokals in der Kurfürstenstraße in Tiergarten. Die alarmierte Feuerwehr löschte den Brand. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache ist unklar. Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.

Polizei Ticker # 2673

Die Polizei titelt: Kellereinbrecher auf frischer Tat gestellt

Zivilbeamte der Polizeiabschnitte 34 und 32 nahmen gestern Nachmittag einen 58-Jährigen nach drei Kellereinbrüchen in Tiergarten fest. Der Wohnungslose war gegen 17 Uhr in die Kellerräume eines Wohnhauses in der Kurfürstenstraße eingedrungen und hatte diverse Haushaltsgeräte und Textilien gestohlen. Der Mann wurde noch in Tatortnähe festgenommen und der Kriminalpolizei überstellt. Der Einbrecher hatte außerdem eine geringe Menge Rauschgift bei sich. Die Ermittlungen dauern an.