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M & S Porzellanatelier- Handwerkskunst in Perfektion

Artikel von Gastbloggerin Rebekka geschrieben im Rahmen des Sommerkurses „Online-Journalismus- Recherchieren und Bloggen“ am Career Centre der Humboldt- Universität zu Berlin

Die Jugendlichen von heute sollten viel öfter einen Pinsel in die Hand nehmen“, findet Sergej Saidov, der zusammen mit seiner Frau Madina Labazanova das M & S Porzellanatelier in der Steinmetzstraße 17 betreibt, nur einen Hauch entfernt vom Trubel der Potsdamer Straße. Dass zumindest Herr Saidov dies in seiner Jugend getan hat, wird sofort beim Betreten des Ateliers klar. Der Laden selbst ist ein einziges Kunstwerk: von den selbstbemalten Wänden, über die ausgestellten Porzellanfiguren bis hin zu den Bildern an der Wand. Hier wird nicht nur einem Beruf nachgegangen, sondern einer Lebenseinstellung.

Eine Mischung aus Talent aber auch viel Fleiß sei vonnöten, um die feinen und filigranen Arbeiten an den verschiedenen Materialien vornehmen zu können. Insgesamt sieben Jahre Ausbildung hat Herr Saidov dafür in seiner Heimat Dagestan im Kaukasus hinter sich gebracht und dabei den Umgang mit Stoffen wie Teppich, Leinwand und Keramik erlernt. Aber vor allem ein Material hat es ihm damals angetan und bis heute nicht mehr losgelassen: das Porzellan.

Porzellan: das weiße Gold

Nicht umsonst wird dieses auch als „weißes Gold“ bezeichnet und steht Pate für Alltagszitate wie „Mutter der Porzellankiste“ oder „Elefant im Porzellanladen“. Es ist härter als alle anderen Keramikarten und somit das edelste von allen.
Was auch immer sie schon mit ihrem Porzellan anstellen wollten, im M & S Porzellanatelier findet sich mit Sicherheit eine Möglichkeit. Von
der Restauration über die Reparatur bis hin zur individuellen Gestaltung oder Vergoldung, hier können ihre Wünsche verwirklicht werden. Und bei Bedarf gibt es einen historischen Abriss über die Geschichte des Porzellans gleich mit dazu.

Illustre Kundschaft

Seit nunmehr zwei Jahren befindet sich das M & S Porzellanatelier in der Steinmetzstraße 17. Und trotz dieser kurzen Zeit konnte das Atelier schon einen beachtlichen Kundenstamm aufbauen. Selbst das KaDeWe hat sich schon mit Anfragen an das Atelier gewandt und Teile ihres Porzellanbestandes in die Hände der Saidovs gegeben. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es nur 14 vergleichbare Ateliers gibt- deutschlandweit! Ob der Familienbetrieb auch in zweiter Generation von der Familie Saidov betrieben werden wird, ist noch ungewiss. Den Söhnen wurde das künstlerische Talent auf jeden Fall in die Wiege gelegt.

Und wer meint, dass Porzellan in Zeiten von Plastik und IKEA ein Schattendasein fristet, den weiß Herr Saidov eines Besseren zu belehren. Denn er ist sich sicher: „Porzellan werden die Menschen auch in 100 Jahren noch sammeln, Plastik wohl eher nicht.“