Für manche ist Graffiti eine Last der Großstadt, für andere die Lust an dieser. Auf jeden Fall verlangt diese Kunstform jedem eine Position ab. Denn ganz ungefragt einverleibt sie sich öffentlichen Raum. Die Protagonisten sind in der Regel junge Männer, aber auch präsente Frauen, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus. Gestützt werden sie von der Subkultur des Hip-Hop und der Mehrheit der Jugend. Auf der anderen Seite erzürnen sich alle vier Teile der Gewaltenteilung und ein großer Teil der Bevölkerung.
Ghettostars als Ansage
Während Berlin als die Graffitihauptstadt Europas gilt, ist Schöneberg eine zentrale Säule dieser. Hier wiederum ist die Sprühergruppe Ghettostars (GHS) die Ansage an die Stadt. Vom hässlichen, triefenden Tag mit einem selbstgemacht Marker in der U-Bahn, über silbern besprühte ganze S-Waggons, whole cars im Fachjargon, bis zur Leinwandmalerei in Galerien – die Gruppe GHS als Berliner Urgesteine trotzen jeder Aufteilung einerseits in das kreative, bunte und anderseits ins hässliche, schwarze Graffiti. Sie sind seit über zwanzig Jahren der lebende Beweis, dass es das eine ohne das andere nicht gibt.
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