Schlagwort-Archiv: Suppenküche

Heut/Morgen bleibt die Küche kalt

Christiane Latendorf_Urzeitvogel_2013

Christiane Latendorf „Urzeitvogel“ 2013

Mittwoch und Donnerstag sind die kulinarischen Tage in der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde in der Kurfürstenstraße. Nur selten schließen die Pforten so wie heute und morgen zur Feier der Jahreswende 2014/2015.

Sonst wird – wochein/wochaus – am Nachmittag wird geschnippelt und gekocht. Am Abend wird geschlemmt.

Und wie bei jeder köstlichen Mahlzeit trägt jedes Ingredienz zum Wohlgeschmack bei. Wobei zur Zeit wieder Menschen gesucht werden, die Lust haben, die Kochtöpfe zu füllen und die Gäste zu bewirten. *(Infos am Ende des Artikels)

Wie Sie auf den Geschmack zum Mitmachen kommen, erfahren Sie in der folgenden Suppenküchen-Kochanleitung Weiterlesen

Widersprüche erleben – der Pfarrer und sein Kiez

Pfarrer Burkhard Bornemann

Pfarrer Burkhard Bornemann im beschaulichen Hofgarten des Gemeindetreffpunktes

Von Gastblogger Kay

Pfarrer in Berlin-Schöneberg sein. Das hat Burkhard Bornemann (50) sich ausgesucht. Der Ur-Berliner, in Steglitz geboren, wusste, worauf er sich einlässt, als er vor einem Jahr seine Dorf-Kirche in Alt-Reinickendorf verließ und die Stelle an der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde übernahm . Vor der Haustür der Straßenstrich, Drogenabhängige tummeln sich rund um die imposante Zwölf-Apostel-Kirche, im Süden erhebt sich der Bahnhof Nollendorfplatz. Westlich davon beginnt der Regenbogenkiez. Im Osten die geschichtsträchtige Potsdamer Straße. Weiterlesen

Wenn Zwiebelschneiden in Freudentränen endet

Seit Anfang Mai geht es im Gemeindesaal der Zwölf-Apostel-Kirche jeden Donnerstag kulinarisch spontan zu. Um 16 Uhr weiß niemand, was um 19 Uhr auf dem Tisch stehen wird. Das entscheidet sich erst nach einem Besuch bei REWE auf der Potsdamer Straße, dessen Besitzer Sulaf Ahmed großzügig die wöchentliche Lebensmittelspende tätigt. Darüber hinaus unterstützen Gemeindespenden die wöchentlichen Zukäufe.

Aus den bunt zusammen gewürfelten Zutaten wird dann ein zwei bis drei Gänge Menü zusammen gestellt. Ist die Speisenfolge entschieden, entwickelt sich ein geschäftiges Treiben. Die einen schnippeln Gemüse, die nächsten Obst, waschen Salat, wieder andere stellen Stühle und Tische auf. Derweil wird in der Küche bereits der Herd in Gang gesetzt. Und nebenbei gibt es viele Gespräche der ernsten und lustigen Art zwischen den SuppenküchlerInnen die vom Alter und Biographien her, nicht unterschiedlicher sein könnten.

„Mir gefällt die Atmosphäre hier,“ sagt die 17-jährige Céline. „Alle gehen respektvoll miteinander um, und es sind interessante Leute hier zum unterhalten. Ich hab gerade viel freie Zeit. Da ist es für mich selbstverständlich etwas Soziales zu machen.“

Melanie (35) hatte beim Gemeindesommerfest von der Initiative erfahren. „Ich bin hier, weil ich gerne etwas für andere machen und es sind nette Leute in der Gruppe,“ sagt sie. Dann wendet sie sich schnell wieder der Kartoffelsuppe zu, denn so oft kocht sie nicht für über 40 Leute.

Judith kommt meist direkt von der Arbeit aus dem Archiv hierher. „Ich mag gerne mit Menschen etwas Praktisches machen,“ sagt sie. „Und dann finde ich wunderbar, wenn ich sehen kann, dass meine Taten anderen Menschen gut tut.“

Das ist klar zu beobachten, wenn sich um 19 Uhr die Türen öffnen und die Gäste herein strömen. In den letzten Wochen war es bereits über 40 Menschen. Manche kommen nur zum Essen. Andere bleiben, bis die Suppenküche um 21 Uhr schließt. Und so schlägt einem beim Betreten des Gemeindesaals gute Laune und angeregtes Stimmengewirr entgegen.

Das Wichtigste bleibt natürlich der Gang zum Buffet. Dies geschieht sehr höflich und mit freundlichem Entgegenkommen. Die SuppenküchlerInnen erfahren viel Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit. Und Lob.

„Das Essen ist hervorragend in seiner Vielfalt und Ausgewogenheit,“ sagt eine Frau. „Ich bin sehr zufrieden,“ sagt ein Mann. „Es ist immer schön gedeckt und eine familiäre Atmosphäre,“ fügt sein Nachbar hinzu. Eine Frau bedankt sich für die Freundlichkeit der SuppenküchlerInnen. „Mit denen kann man wirklich reden,“ sagt der Nächste. „Und sie geben auch Hilfestellung, wenn man es braucht.“

Die Suppenküche am Donnerstag wurde im Frühjahr 2011 initiiert, weil die Mittwochsinitiative der Gemeinde mit bis zu 80 Gästen am Abend völlig überlastet war. In der jetzigen Einarbeitung steht ihnen Bernd Weiß mit geduldiger Unterstützung zur Seite. Auch auf der Essensebene gibt es einen guten Austausch.

So stehen die SuppenküchlerInnen noch am Anfang und ein im Suppenküchenmilieu erfahrener Gast äußert sich nach viel Lob dann doch noch skeptisch. „Am Anfang sind diese Initiativen immer toll,“ sagt er. „Doch nach einem Dreivierteljahr lässt es dann nach.“


Ihn im kommende März in seiner Prognose zu enttäuschen, würde den SuppenküchlerInnen ein großes Vergnügen bereiten. Weitere freiwillige Helfer/innen sind jederzeit herzlich willkommen, um dieses Ziel zu erreichen. Worauf dann garantiert beim Zwiebelschneiden Freudentränen vergossen werden.

Informationen für ehrenamtliche Helferinnen
Die Suppenküche findet jeden Donnerstag im Gemeindehaus der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde statt.
An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin
So können Sie praktisch helfen:
16 – 19 Uhr: Vorbereitung des Essens und des Speisesaals
19 – 21.30 Uhr: Ausgabe des Essens und Aufräumen des Speisesaals
So können Sie auch helfen:
Zur Zeit stellen wir unsere Küchenutensilien zusammen. Wenn Sie große Kochtöpfe, Siebe, Schneidebretter, also allgemeine Kochutensilien zu verschenken haben, sprechen Sie uns an.

Weitere Informationen und Anmeldung:
Regine Wosnitza
Tel. 23639903
Email: regine[@}wosnitza-berlin.de

Der März ist gleich da und die Potsdamer Straße strotzt vor Aktivitäten

Punktgenau mit dem meteorologischen Frühlingsbeginn scheint die Sonne aus allen Knopflöchern. Und an der Potsdamer Straße gibt es einen bunten Strauß an Aktivitäten, Vernetzungen, Ideen und Treffen. Hier eine Auflistung, damit Sie nichts verpassen.

Heute am 28. Februar beginnt die zweite HU-Studies bloggen die Potsdamer Straße. Im Rahmen des Kurses des Career Center der Humboldtuniversität arbeite ich in dem Kurs „Online Journalismus – Recherchieren und Bloggen“ einen Monat mit Student/innen, bringen sie zum Recherchieren an die Potsdamer Straße. Die Ergebnisse werden Sie in Artikeln hier auf dem Blog präsentieren. Danke an alle Gewerbetreibende, Einzelpersonen und Institutionen, die die Studierenden willkommen heißen und sich für Interviews zur Verfügung stellen.

Am 3. März um 20 Uhr laden Gabriele Hulitschke, Barbara Krauss und ich selbst Mitglieder der IG Potsdamer Straße und interessierte BewohnerInnen und Gewerbetreibende ein, um über unsere Arbeit in den Quartiersräten, über zukünftige Zusammenarbeit in der Interessensgemeinschaft, den Stand am Gleisdreieck und andere Vernetzungprojekte zu sprechen.
Treffpunkt: Ebe Ano, Pohlstraße 52, 10785 Berlin

Am 10. März um 19 Uhr ist das Auftakttreffen der INITIATIVE Bürgerstiftung bei der es darum gehen wird, in den folgenden Monaten zu überlegen, wie nach 2013 die Strukturen an der Potsdamer Straße aussehen können, wenn die Förderungen aus dem Topf „Soziale Stadt“ auslaufen und das Quartiersmanagementverfahren vorraussichtlich zu Ende ist.
Treffpunkt: PallasT in der Pallasstraße 35, 10781 Berlin

Am 15. März ab 20 Uhr startet der neue Unternehmertreff an der Potsdamer Straße. Monatlich wird es innerhalb des Projektes „gemeinsam wirtschaften an der potsdamer“ Gelegenheit geben, sich kennen zu lernen, neue Projekte zu überlegen und sich bei Experten zu bestimmten Themen zu informieren.
Treffpunkt: Balkaymak, Potsdamer Straße 147

Am 17. März um 17 Uhr treffen sich Interessierte, um den Beitrag von Tiergarten-Süd beim diesjährigen Féte de la Musique zu besprechen. Das Quartier wird sich unter dem Motto: „Klänge aus der Nachbarschaft – von Jazz bis Csárdás“ beteiligen. Es sind noch MusikerInnen und HelferInnen gesucht.
Treffpunkt: Fipp e.V. Kluckstraße 11

Am 17. März um 18 Uhr treffen sich all diejenigen, die dazu beitragen möchten, dass an einem zweiten Abend in der Zwölf-Apostel-Gemeinde eine Suppenküche für Bedürftige eingerichtet werden kann. Gefragt sind alle, die entweder regelmäßig oder sporadisch für ein paar Stunden Essen zubereiten oder austeilen möchten. Organisatorisches wird an dem Abend besprochen.
Treffpunkt: Gemeindehaus der Zwölf-Apostel-Gemeinde, An der Apostelkirche 1

Das wär’s erstmal bis zur Mitte des Monats. Sollte ich etwas vergessen haben, informieren Sie mich bitte.

Bei den vielfältigen Möglichkeiten ist bestimmt auch etwas für Sie dabei. Ich halte Sie hier an dieser Stelle über den Fortgang der einzelnen Unternehmungen auf dem Laufenden.